Claudio Lässer von Aveniq im Podium Managed Services

Was den Markt für Managed Services bewegt

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von Coen Kaat

Nicht alles, was as-a-Service angeboten wird, ist zwangsläufig auch sinnvollerweise als Dienstleistung zu beziehen. Wo das Dienstleistungsmodell an seine Grenzen stösst, sagt Claudio Lässer, Head of Cloud & ­Automation bei Aveniq.

Claudio Lässer, Head of Cloud & ­Automation bei Aveniq. (Source: zVg)
Claudio Lässer, Head of Cloud & ­Automation bei Aveniq. (Source: zVg)

Heutzutage kann wohl alles auch as-a-Service angeboten werden. Aber ist dies bei allen Angeboten/Produktkategorien sinnvoll?

Claudio Lässer: Die Sinnhaftigkeit eines As-a-Service-Ansatzes hängt von einer gründlichen Analyse der spezifischen Situation ab. Unternehmen müssen die Vor- und Nachteile, die Kundenbedürfnisse, die Marktdynamik und die finanziellen Auswirkungen sorgfältig abwägen, um die richtige Strategie zu wählen.

Sind On-Premise-Applikationen ein Auslaufmodell?

Es gibt keine pauschale Antwort auf diese Frage, sondern eine individuelle Abwägung zwischen On-Premise-Applikationen und Applikationen, die in der Cloud betrieben oder als SaaS bezogen werden. In Private Clouds betriebene Applikationen werden weiterhin für bestimmte Branchen oder spezifische Anwendungsfälle relevant bleiben, je nach den individuellen Bedürfnissen und Anforderungen der Unternehmen. Es ist wahrscheinlich, dass hybride Lösungen, die eine Kombination aus Cloud- und On-Premise-Technologien nutzen, ebenfalls weiterhin wichtig sind.

Wie hat sich der Markt für Managed Services in der Schweiz im ­vergangenen Jahr verändert?

Mit der Zuspitzung des IT-Fachkräftemangels stellen wir ein stetiges Wachstum und eine solide Nachfrage an Managed Services fest. Der Trend zur Ausweitung von Managed Services rund um Cloud-Services der Hyperscaler ist ungebrochen und wird weiter wachsen. Auch wir haben in diesem Bereich viele neue Managed Services, mit Fokus auf Microsoft Azure und Microsoft 365 etabliert. Themen wie Datensicherheit, Datenschutz und Informationssicherheit bleiben im Fokus. Kunden sind sich der Bedeutung sicherer Datenhaltung bewusst und legen grossen Wert auf einen geschützten Zugang zu ihren Daten.

Wie wird sich das totalrevidierte Datenschutzgesetz (DSG), das am 1. September in Kraft tritt, auf das Geschäft mit Managed Services auswirken?

Das totalrevidierte DSG wird das Geschäft in mehrfacher Hinsicht beeinflussen. Zum einen müssen Anbieter sicherstellen, dass sie die neuen Anforderungen an den Datenschutz und die Datensicherheit erfüllen, die das DSG vorsieht. Zum anderen können sie von den neuen Möglichkeiten profitieren, die das DSG bietet, um sich als vertrauenswürdige und kompetente Partner zu positionieren. Dabei spielen bei Managed Services unter anderem die Aspekte von Privacy by Design und Privacy by Default eine zentrale Rolle. Das heisst, dass der Datenschutz und die Datensicherheit von Anfang an in die Produkte und Dienstleistungen integriert werden und ein angemessenes Schutzniveau zu gewährleisten ist.

Was ist unabdingbar, wenn man erfolgreich Managed Services anbieten will?

Managed Services sollten flexibel und skalierbar sein, um den sich ändernden Anforderungen und dem Wachstum der Kunden gerecht zu werden. Angesichts der wachsenden Bedrohungen in Bezug auf Sicherheit und Datenschutz müssen sie angemessene Sicherheitsmassnahmen beinhalten, um die Daten der Kunden zu schützen. Zertifizierungen und die Einhaltung von Compliance-Standards können die Glaubwürdigkeit in diesem Bereich erhöhen. Zudem sind klare und messbare Service-Level-Agreements zentral. Letztendlich ist der regelmässige Austausch und das Verständnis der Herausforderungen der Kunden essentiell, um am Markt gefragte Managed Services anbieten zu können.

Die Antworten der weiteren Teilnehmenden des Podiums:

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