Was Kunden wollen

Was Reuss Private von ihren IT-Partnern erwartet

Uhr

Frank Mennuni ist seit 2006 für den Vermögensverwalter und Infrastrukturdienstleister Reuss Private tätig – seit 2011 als COO. Das zur Reuss Private Group gehörende Wertpapierhaus bietet zudem Anlageberatung und Asset Management an. Im Interview sagt Mennuni, was IT-Dienstleister mehr tun sollten – und was weniger.

Frank Mennuni, COO, Reuss Private. (Source: zVg)
Frank Mennuni, COO, Reuss Private. (Source: zVg)

Was beinhaltet Ihre tägliche Arbeit und wo kommen Sie mit ­IT-Dienstleistern in Berührung?

Frank Mennuni: Zu meinem Verantwortungsbereich zählt unter anderem die IT-Abteilung. Wir haben tägliche Abstimmungen, in denen es aktuell meist um die Themen In­frastruktur, Cybersecurity sowie Softwareentwicklung geht. Wir betreiben eine eigene Softwarelösung (Kernprogramm), dort ändern sich die Anforderungen ständig –rechtlich und operativ.

Was sind die drei wichtigsten Eigenschaften, die Ihre ­IT-Dienstleister mitbringen müssen?

Ich erwarte, dass der Dienstleister es uns auch mal sagt, wenn wir auf dem falschen Weg sind. Er kennt Lösungen und Best-Practice-Ansätze, die uns vielleicht unbekannt sind; dafür holen wir ja externes Know-how. Zudem ist das teuerste Produkt nicht immer das beste für uns. Er soll hier unsere Bedürfnisse in den Vordergrund stellen. Zuletzt bewegen wir uns in einer Branche mit schützenswerten Daten. Da ist Verschwiegenheit ein grosses Thema.

Was sollten (potenzielle) IT-Partner tunlichst vermeiden?

Wir erwarten eine transparente Kostenstruktur. Uns ist bewusst, dass gute Leistung Geld kostet, aber am Ende müssen die Kosten in einem vertretbaren Rahmen liegen. Eine Kostenexplosion mitten in der Umsetzung, in die eine oder andere Richtung, erweckt kein Vertrauen und wirkt ­unseriös.

Wie kaufen Sie IT-Hardware und -Software beziehungsweise komplette Lösungen ein? Direkt beim Hersteller oder bei einem Händler?

Das ist geschieht situativ, aber in der Regel eher bei einem Händler. Gerade bei Lizenzen haben wir in der Vergangenheit immer gute Erfahrungen mit Händlern gemacht. Bei kleineren Lösungen gehen wir auch mal direkt auf den Hersteller zu.

Welche Bereiche Ihrer Unternehmens-IT haben Sie ausgelagert? Welche Bereiche würden Sie hingegen nie auslagern?

Die Entwicklung und Betreuung unsere Website haben wir an unserer Schwestergesellschaft Fondsnet ausgelagert. Kritische Applikation wie zum Beispiel unser Kernsystem wollen wir nahe bei uns haben und strategisch nicht auslagern.

Was werden in der nächsten Zeit die grössten technischen ­Herausforderungen im Bereich IT für Sie sein?

Das ist neben dem Datenschutzgesetz sicherlich das Thema Cybersecurity. Dort wachsen die Bedrohungen in rasantem Tempo und es ist wichtig, unsere Kunden, Mitarbeitenden und unsere Infrastruktur nach besten Kräften zu schützen.

​Wie können IT-Dienstleister Sie dabei unterstützen?

Durch lösungsorientierte Produkte und Workflows.

Welche Rolle spielen Cloud, IoT, KI, Cybersecurity in Ihrer ­IT-Strategie?

Cloud ist für uns ein wichtiges Thema geworden. Die Abhängigkeit von physischer Hardware ist fast auf null gesunken. Was unsere Flexibilität deutlich erhöht hat und noch weiter erhöhen wird. Bei allen Projektplanungen sowie bei der Evaluation neuer Software fliesst das Thema Cyber­security direkt mit ein. Wie gesagt, das Thema bestimmt einen Grossteil des Daily Business. Künstliche Intelligenz ist ein Thema, das auf uns noch keinen grossen Einfluss hat. Ich bin aber überzeugt, dass dies nicht mehr lange dauern wird, wenn man die raschen Fortschritte in diesem Bereich sieht.
 

Webcode
3F24nTtA