Podium KI und Storage

Welche Trends das Storage-Geschäft prägen und prägen werden

Uhr
von Coen Kaat

Der Trend hin zu KI-gestützter Datenverarbeitung kurbelt auch das Storage-Geschäft an. Wie sich der Markt entwickelt und welche weiteren Trends ihn prägen, sagt Michael Berchtold, Leiter der Infrastructure ­Solutions Group bei Lenovo Schweiz.

Michael Berchtold, Leiter der Infrastructure ­Solutions Group bei Lenovo Schweiz. (Source: zVg)
Michael Berchtold, Leiter der Infrastructure ­Solutions Group bei Lenovo Schweiz. (Source: zVg)

Welchen Einfluss haben aktuelle Entwicklungen rund um KI auf das Storage-Geschäft?

Michael Berchtold: Traditionelle Storage-Systeme stossen bei typischen AI Use Cases mit Mixed Workloads sehr schnell an ihre Grenzen. Wichtige Designkriterien für KI-ready-Storage-Systeme sind die Flexibilität zur Bedienung unterschiedlichster Szenarien sowie die Möglichkeit zur Skalierung von Kapazität und Performance für alle relevanten Bedarfe. Höchste Verfügbarkeit und die Möglichkeit zur geografischen Unabhängigkeit von Daten beziehungsweise einem geografisch verteilten Datenmanagement komplettieren die Gesamtlösung zu einer zukunftsfähigen Enterprise-Storage-Plattform

Wie relevant ist Software-defined Storage für den Schweizer Markt?

Der Markt wächst und es gibt generell immer mehr Software-defined-Storage-Projekte.

Welche weiteren technologischen Entwicklungen prägen den Markt derzeit?

Der grosse Trend ist hier: «Flash Storage everywhere». Flash-Speicher sind schnell, verbrauchen weniger Strom und sind tendenziell bezogen auf die nutzbare Kapazität günstiger.

Was muss der Fachhandel in diesem Jahr im Auge behalten, um im Storage-Geschäft erfolgreich zu sein?

Partner sollten in technische Ressourcen, aber auch in den Aufbau von Know-how investieren. Damit ist gemeint, dass man sich mit Themen wie zum Beispiel Object Storage, das durch Metadaten-affine Applika­tionen und Workloads getrieben wird, beschäftigen muss. Das Thema Ransomware Protection auf allen Datenebenen und damit verbunden Backup und Recovery werden immer wichtiger; hier gilt es für die Partner, Know-how im Presales und Post-Sales aufzubauen.

DNAQuarzglas und biologische Speicherchips aus Peptidverbindungen: Aus der Forschung kommen immer wieder neue alternative Speichermedien. Welche sollte man weiter beobachten?

Neue Flash-Speicher wie zum Beispiel QLC Flash versprechen eine höhere nutzbare Speicherkapazität und niedrigere sogenannte Durability. Daneben steht Nearline SAS im Fokus und wird weiterentwickelt, das heisst, Disks wird es noch lange geben. Tape ist aber noch lange nicht tot (wie schon oft behauptet) und in einigen Bereichen weiterhin als letztes Archiv für die «Kronjuwelen» immer noch ein probates Mittel, auch wenn es bei der Disaster Recovery natürlich länger dauert. Der ­Fokus muss weiterhin auf der richtigen Kombination im Einsatz der verschiedenen Speicher liegen, von Online bis zu On-Prem Flash.

Die Antworten der weiteren Teilnehmenden des Podiums:

  • Martin ­Casaulta, HPE: "Daten sind für KI, was Sauerstoff für uns Menschen darstellt: die Existenzgrundlage."
  • Marc Ender, Netapp: "KI benötigt Daten in grosser Menge und Vielfalt – deshalb muss Storage künftig noch effizienter sein."
  • Turan Kara, Pure Storage: "Es ist nicht ratsam, eine Lösung zu entwickeln, die nur heutigen Anforderungen entspricht."
  • Stefan ­Troxler, Dell Technologies: "Die riesigen Datenmengen, die beim Einsatz von KI-Lösungen entstehen, stellen Unternehmen vor grosse Herausforderungen."
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