Forderung nach Massnahmen

Falsch entsorgte Elektrogeräte sorgen regelmässig für Brände in Sammelstellen

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von Leslie Haeny und lpe

Landen Lithium-Ionen-Akkus im Hausmüll, hat das oft verheerende Folgen für Recycling- und Abfallsammelstellen. Mindestens zwölf Mal hat es vergangenes Jahr in solchen Sammelstellen aufgrund falsch entsorgter Elektronik gebrannt. Die Branche fordert nun konkrete Massnahmen gegen das Problem.

(Source: Matt C / Unsplash)
(Source: Matt C / Unsplash)

Elektrogeräte gehören in den Elektroschrott. Das scheint bei vielen Konsumentinnen und Konsumenten noch nicht angekommen zu sein, denn regelmässig landen Lithium-Ionen-Akkus oder Batterien im Hausmüll - mit verheerenden Folgen für Abfallsammelstellen. "Bei uns brennt es sicher zweimal pro Monat", zitiert das "SRF"-Format "Espresso" Peter Nardo, Geschäftsführer von Remondis Recycling. "Bei uns hat ein solcher Akku die ganze Recyclinganlage abgefackelt", heisst es zudem von Roger Blesi, Direktor der Thévenaz-Leduc.

Im vergangenen Jahr sei es in mindestens zwölf Schweizer Recycling- und Abfallsammelstellen zu Bränden gekommen. Die Betriebe fordern eine Lösung für das Entsorgungsproblem. Wie "Espresso" berichtet, traf sich der hiesige Dachverband für die Recyclingwirtschaft, Swiss Recycle, im Januar mit Beteiligten zu einem runden Tisch. "Diese Brände müssen reduziert werden, dazu braucht es Massnahmen auf verschiedenen Ebenen", wird Geschäftsführer Patrick Geisselhardt zitiert. 

Die Ideen und Forderungen der Betroffenen sind vielfältig. So könnten sich die Recycling- und Abfallsammelstellen beispielsweise eine schweizweit angelegte Aufklärungskampagne vorstellen. Auch ein Pfand auf sämtliche Geräte mit Lithium-Ionen-Akkus sei denkbar.

Bereits heute bezahlt die Kundschaft eine vorgezogene Recyclinggebühr auf Elektronikartikel. So kommen laut "Espresso" rund 100 Millionen Franken pro Jahr zusammen. Evt. könnte dieser Betrag bald ansteigen, denn die geforderten Massnahmen - egal ob Pfand oder Aufklärung - kosten Geld. "Letztlich sind das Gelder, welche die Konsumenten bezahlen, über die vorgezogenen Beiträge. Und ja: Es kann teurer werden, wir müssen schauen, wie wir das machen", heisst es seitens Geisselhardt.

Apropos Recycling: Sens eRecycling hat ein KI-Modell zur automatischen Analyse von Elektroschrott in Recyclingbetrieben vorgestellt. Sens AI könne bereits 130 Produktkategorien erkennen und liefere Daten zum Lebenszyklus von Elektrogeräten. Mehr dazu lesen Sie hier. 

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