In Europa hergestellt

Infomaniak baut eigene Solarkraftwerke

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von Alexandra Hüsler und lha

Infomaniak will bis 2030 die Hälfte seines jährlichen Gesamtstromverbrauchs selbst erzeugen. Um dieses Ziel zu erreichen, baut das Unternehmen eigene Solarkraftwerke.

Die verwendeten Module werden von der Firma Meyer Burger in Süddeutschland hergestellt. (Source: zVg)
Die verwendeten Module werden von der Firma Meyer Burger in Süddeutschland hergestellt. (Source: zVg)

Der Schweizer Cloud-Anbieter Infomaniak nimmt zwei Solarkraftwerke mit einer Gesamtkapazität von 420 Kilowatt-Peak (kWp) in Betrieb. Das Unternehmen will bis 2030 die Hälfte seines jährlichen Gesamtstromverbrauchs selbst erzeugen, wie Infomaniak mitteilt. Die 1085 Solarmodule der zwei Kraftwerke wurden in Deutschland von der Firma Meyer Burger hergestellt. 

Der CO2-Fussabdruck der in Europa hergestellten Anlagen verringere sich auf 478 Kilo CO2eq/kWp im Vergleich zu in Asien hergestellten Modulen, deren Herstellung 750 Kilo CO2eq/kWp freisetze. Die Verringerung der CO2-Emissionen um knapp 36 Prozent lasse sich zudem hauptsächlich auf kurze Transportwege, vollständig mit erneuerbarer Energie betriebene Werke und eine lokale Lieferkette zurückführen, schreibt Infomaniak weiter. 

«Solarenergie in unseren Breitengraden mit asiatischen Solarmodulen zu erzeugen, ist heutzutage im Hinblick auf den Wirkungsgrad und den CO2-Fussabdruck unsinnig. Zu bedenken ist, dass für den Import und die Herstellung mineralische Ressourcen abgebaut werden müssen. Deshalb sollten lokale Hersteller bevorzugt werden, die ihre Auswirkungen so gering wie möglich halten», lässt sich Boris Siegenthaler, Gründer und strategischer Direktor von Infomaniak, zitieren.

Die in Betrieb befindlichen Kraftwerke sollen bei optimaler Sonneneinstrahlung in der Lage sein, 55 Prozent des Strombedarfs aus dem Jahr 2023 von Infomaniak abzudecken, schreibt das Unternehmen. Unter realen Bedingungen werden die Solarkraftwerke auf ein Jahr hochgerechnet aber nur sechs bis sieben Prozent des verbrauchten Stroms erzeugen. Bis dato habe Infomaniak 868'350 Franken in die zwei laufenden Kraftwerke investiert. Für 2024 sei ein drittes Kraftwerk geplant, um mit den zusätzlichen Modulen weitere 120'000 kWh Energie zu erzeugen. Um in sechs Jahren 50 Prozent des jährlichen Strombedarfs selbst zu erzeugen, möchte Infomaniak jedes Jahr ein neues Solarkraftwerk installieren, erklärt Boris Siegenthaler.

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