Neue Informatik-Vertiefungsrichtung

FHNW will mehr DevOps-Engineers ausbilden

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von Joël Orizet und msc

Die FHNW startet eine neue Spezialisierung des Bachelor-Studiengangs Informatik. Die Vertiefungsrichtung DevOps steht ab dem Herbstsemester 2024 zur Auswahl.

(Source: Jason Goodman / Unsplash.com)
(Source: Jason Goodman / Unsplash.com)

Die Fachhochschule Nordwestschweiz (FHNW) bietet im Herbstsemester 2024 eine neue Vertiefungsrichtung des Studiengangs Informatik an. Als erste Fachhochschule der Schweiz biete man Studierenden eine Fachausbildung auf Bachelorstufe im Bereich DevOps an, lässt sich Ruth Schmitt, Leiterin Ausbildung an der Hochschule für Technik FHNW, in einer Mitteilung zitieren. "Damit decken wir nicht nur ein Bedürfnis der Studierenden, sondern begegnen gezielt dem Fachkräftemangel in einem zentralen Bereich der Softwareentwicklung." 

Ein Foto von Ruth Schmitt von der FHNW.

Ruth Schmitt, Leiterin Ausbildung an der Hochschule für Technik FHNW. (Source: fhnw.ch)

DevOps ist ein Konzept zur Softwareentwicklung, das eine enge Zusammenarbeit zwischen der Entwicklung (Dev) und dem Betrieb (Ops) von Softwareprodukten vorsieht. Im Gegensatz zum klassischen Ansatz der IT, bei dem das eine Team die Applikationen entwickelt und ein anderes deren Betrieb verantwortet, soll DevOps diese beiden Bereiche in einem agilen Prozess zusammenführen. Ziel ist ein Entwicklungsprozess, bei dem Teams die gesamte Verantwortung für ein Produkt tragen – von der Idee bis zum Betrieb.

Die Vertiefungsrichtung richtet sich an Studierende, die Software nicht nur selbst entwickeln, sondern auch betreiben wollen. Konkret nennt die FHNW insbesondere zwei Zielgruppen: zum einen Platform Engineers, die ihre Erfahrungen im Betrieb von Infrastrukturen auf den Betrieb von Applikationen übertragen wollen; zum anderen Applikationsentwickler und -Entwicklerinnen, die ihre Anwendungen selbst hosten und betreiben wollen.

Semesterübergreifende Projekte

Praxisprojekte sollen im Rahmen des Studiengangs eine zentrale Rolle spielen. Anders als bei den bisherigen Vertiefungsrichtungen der FHNW kommen die Projekte allerdings nicht nach einem Semester zum Abschluss. Stattdessen sollen die Studierenden kontinuierlich und über mehrere Semester hinweg an Produkten arbeiten respektive FHNW-interne Applikationen entwickeln und betreiben. "Dabei lernen sie, den Trade-off zwischen Stabilität und neuen Features selbst abzuwägen", sagt Sebastian Graf, Professor für Cloud-Infrastrukturen und agilen Softwarebetrieb an der FHNW, der die neue Vertiefungsrichtung mit entwickelt.

Ein Foto von Sebastian Graf von der FHNW.

Sebastian Graf, Professor für Cloud-Infrastrukturen und agilen Softwarebetrieb an der Hochschule für Technik FHNW. (Source: fhnw.ch)

Absolvierende sollen in der Lage sein, komplexe Anwendungen mit agilen Methoden zu entwickeln, auszurollen und auf Cloud-Plattformen zu betreiben. Abgesehen von den Grundlagen im Bereich Software-Engineering stehen weiterführende Konzepte in den Bereichen Testing, CI/CD, Monitoring/Logging und Cloud-Architekturen auf dem Lehrplan. 

Übrigens: Gemäss einer Umfrage von SwissQ sind Schweizer Softwareentwicklerinnen und -Entwickler inzwischen pessimistischer, was DevOps angeht - eine Mischung aus Agilität und dem klassischen Wasserfall-Modell liegt hingegen im Trend. Lesen Sie hier mehr dazu

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