ICT-Salärstudie 2024 von SwissICT

Schweizer ICT-Löhne steigen leicht - aber nicht für alle

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von Joël Orizet und yzu

Die Löhne in der Schweizer IT-Branche sind leicht gestiegen - allerdings nicht auf allen Stufen. Im obersten Management gab es sogar einen Rückgang von fast 5 Prozent.

(Source: mrmohock / stock.adobe.com)
(Source: mrmohock / stock.adobe.com)

Die Schweizer ICT-Branche bezahlt 2024 im Schnitt etwas höhere Löhne als im Vorjahr. Dies geht aus der aktuellen Salärstudie von SwissICT hervor, die auf 38’513 Salärnennungen aus 261 Unternehmen basiert. Die Steigerung der Basis-Saläre über alle Berufe und Kompetenzstufen hinweg liegt demnach (ohne Inflationsbereinigung und per Stichtag 1. Mai 2024) bei 1,7 Prozent, was rund 2200 Franken entspricht. 

Den Umfrageergebnissen zufolge stieg der Medianlohn auf 129’472 Franken. 

 

Schrumpfende Basissaläre im Top-Management 

Bemerkenswert seien die Lohnsteigerungen im Bereich der Senior Experten und im oberen Management, teilt der Verband mit. In den Führungsetagen hingegen sind die Basissaläre, zumindest gemäss der Angaben in der Umfrage, rückläufig: Auf der höchsten Stufe M4, das heisst im obersten Management, kam es im Vergleich zum Vorjahr zu einem Rückgang von 4,9 Prozent, was ungefähr 12'200 Franken entspricht. 

Ein ähnliches Bild zeigt sich, wenn man die Angaben zum Basis-Jahressalär des Vorjahres und die deklarierten Bonus-Auszahlungen zusammenzählt: Der sogenannte Total-Cash-Indikator stieg über alle ICT-Berufe und -Kompetenzstufen hinweg im Median um 2,3 Prozent. Die Nutzniesser sind allerdings das höhere Management (Stufe M3) mit einem Zuwachs von 5,2 Prozent; die Expertenstufe (S4) mit einem Plus von 2,1 Prozent; gefolgt von S3-Seniors mit einem Anstieg von 2 Prozent. Im obersten Management hingegen (Stufe M4) ist dieser Indikator, also die Angaben zum Basissalär plus jene zu den Bonus-Zahlungen, im Vergleich zum Vorjahr um 0,8 Prozent gesunken. 

Mit Fringe Benefits gegen den Fachkräftemangel

Neu stellte SwissICT im Rahmen der Salärstudie auch Fragen zur Regelung von Mutterschafts- bzw. Vaterschaftsurlaub, unbezahltem Urlaub und Workation. Die Antworten sollen Denkanstösse liefern, die Unternehmen in der Diskussion um die Gestaltung der Arbeitnehmermarke und beim Thema Mitarbeiterbindung helfen können.

Beim Mutterschafts- respektive Vaterschaftsurlaub gewährt fast die Hälfte der Befragten (48,7 Prozent) Urlaub über das gesetzliche Minimum hinaus. 32,6 Prozent davon bieten diese Möglichkeit für Mütter und Väter. Im Median erhält die Mutter 14 Tage, der Vater 10 Tage zusätzliche Elternzeit. 

Unbezahlter Urlaub ist im Gegensatz dazu nicht gesetzlich geregelt. Die Thematik scheint aber für hiesige ICT-Unternehmen an Bedeutung zu gewinnen. Über 75 Prozent der Befragten gaben an, dass sie ihren Mitarbeitenden unbezahlten Urlaub ermöglichen. 

Etwas verhaltener zeigt sich die Lage beim Thema Workation, also wenn es darum geht, an einem Urlaubsort zu arbeiten. Ein Drittel der befragten Arbeitgeber gab an, entsprechende Möglichkeiten anzubieten - obwohl in der Schweiz keine entsprechenden gesetzlichen Grundlagen bestehen. "Mit Blick auf die Work-Live-Balance stellt Workation sicherlich eine interessante Möglichkeit dar, insbesondere Talente und arrivierte Fachkräfte anzuziehen und zu halten", lässt sich Cornelia Ammon von SwissICT in der Mitteilung zitieren.

 

Apropos Workation: Remote Work in Kombination mit Ferien soll Entspannung in den Alltag bringen - doch damit die Workation gelingt, gilt es zuvor einige rechtliche Hürden zu überwinden. Auch das Reiseziel will wohlüberlegt sein.

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