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Wi-Fi 7: Leistungsschub für Drahtlosnetze

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von Michael Müller, Vice President Wired & Wire­less LAN, Lancom Systems

Höher, schneller, weiter – 2024 wartet nicht nur sportlich mit neuen Bestleistungen auf. Im Olympiajahr präsentiert sich auch der WLAN-Standard «Wi-Fi» in absoluter Topform und verspricht erhebliche Leistungsgewinne bei Geschwindigkeit, Durchsatz, Latenz und Stabilität.

Michael Müller, Vice President Wired & Wire­less LAN, Lancom Systems. (Source: zVg)
Michael Müller, Vice President Wired & Wire­less LAN, Lancom Systems. (Source: zVg)

Wie schon Wi-Fi 6E profitiert auch die neueste WLAN-Generation Wi-Fi 7 von der exklusiven und deshalb störungsfreien Nutzung des 6-GHz-Frequenzbands. Das zusätzliche Band sorgt für schnellere Reaktionszeiten bei deutlich höherem Datendurchsatz und öffnet den Weg für völlig neue Einsatzszenarien, etwa bei Echtzeitanwendungen wie Virtual Reality und IoT oder ultrahochauflösendem Videostreaming.

Schätzungen gehen für 2024 von mehr als 21 Milliarden über WLAN verbundenen Geräten aus. Perspektivisch werde jeder Anwender im Schnitt über fünf WLAN-fähige Devices verfügen. Vor allem die älteren Dual-Band-Standards Wi-Fi 4 und Wi-Fi 5 stossen angesichts dieser Nutzerdichte und der damit verbundenen Anforderungen an Geschwindigkeit, Zuverlässigkeit und Verfügbarkeit an ihre Grenzen.

Effizientere Übertragung

Dank einer Reihe technischer Neuerungen kann Wi-Fi 7 vorhandenes Spektrum deutlich effizienter nutzen. Mittels Multi-Link-Operation kommunizieren Access Point und Endgeräte erstmals auf mehreren Frequenzbändern gleichzeitig. Das erlaubt extrem hohe Durchsatzraten und eine höhere Zuverlässigkeit. Bei bisherigen WLAN-Standards sorgten konkurrierende Drahtlosnetze oder Störquellen oftmals dafür, dass ein kompletter Kanal belegt war und somit nicht mehr genutzt werden konnte. Wi-Fi 7 ermöglicht die Aufsplittung eines Kanals in mehrere Teilkanäle (Multiple Resource Units). Dadurch kann der betroffene Bereich ausgeklammert werden (Puncturing). Das umliegende Spektrum bleibt weiterhin nutzbar und die Verfügbarkeit stabil.

Wichtig bei der Planung einer Wi-Fi 7-Infrastruktur ist es indes, die Leistungsfähigkeit der vorgeschalteten LAN-Komponenten im Blick zu behalten. Wi-Fi 7 beansprucht LAN-seitig deutlich höhere Bandbreiten als der Vorgängerstandard Wi-Fi 6(E). Insbesondere Access Switches benötigen ausreichend Port-Kapazität, um die maximal möglichen Übertragungsraten zu erreichen. Durch die damit verbundene Uplink-Performance können auch leistungsstärkere Aggregation und Core Switches erforderlich sein.

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Smartes Energiemanagement

Im Business-Umfeld werden die meisten Access Points künftig in drei Frequenzbändern kommunizieren. Als «Triple-Radio»- oder «Tri-Band»-Geräte haben sie einen höheren Strombedarf als herkömmliche «Dual-Band»-Access-Points. Ein smartes Energiemanagement wird im WLAN somit immer wichtiger. Moderne Netzwerkmanagementlösungen verfügen über ein integriertes Energie-Management und -Monitoring für das gesamte Netzwerk und schaffen so Transparenz bei Verbrauch, Einsparungen und CO2-Emissionen. Intelligente Steuerungsmechanismen passen die WLAN-Kapazität vollautomatisch dem aktuellen Bedarf an und sorgen für grösstmögliche Effizienz im Netzwerk.

Über kurz oder lang wird sich Wi-Fi 7 sowohl im Consumer- als auch im Business-Umfeld als Standard etablieren und vor allem dort seine Stärken ausspielen, wo schnelle, ausfallsichere Datenübertragungen mit vielen Geräten und möglichst geringer Latenz gefragt sind – sei es bei industriellen IoT-Anwendungen in Fertigung und Logistik, im Einzelhandel, in der computergestützten Medizin oder anderen Zukunftstechnologien. In seiner 25-jährigen Erfolgsgeschichte setzt WLAN mit Wi-Fi 7 den nächsten Meilenstein.

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