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Der KI-CEO von Yuh ist gar kein CEO

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von Yannick Chavanne und Übersetzung: René Jaun, dwi

Das Schweizer Fintech Yuh stellt einen KI-CEO namens Fin vor. Eine echte Führungsfunktion übernimmt dieser nicht. Vielmehr soll die KI die Kommunikation des Unternehmens persönlicher machen. Anzutreffen ist Fin etwa auf den sozialen Netzwerken.

Markus Schwab, seit 2021 CEO von Yuh, übergibt symbolisch den Stab an den neuen KI-CEO Fin. (Source: Yuh)
Markus Schwab, seit 2021 CEO von Yuh, übergibt symbolisch den Stab an den neuen KI-CEO Fin. (Source: Yuh)

Es ist eine eher ungewöhnliche Personalie, die das Schweizer Fintech Yuh bekanntgibt. Das Unternehmen stellt nämlich – zumindest auf den ersten Blick – seinen neuen CEO vor. Er heisst Fin und ist komplett KI-generiert.

Auf den zweiten Blick wird klar, dass sich hier kein tatsächlicher Führungswechsel abspielt. Vielmehr handelt es sich um eine Kommunikationsmassnahme und Markus Schwab, seit 2021 an der Spitze des Unternehmens, reichte nur symbolisch den Stab an diesen KI-generierten CEO auf Zeit weiter. Fin habe weder einen klassischen Lebenslauf noch konkrete Erfahrung im Finanzbereich, gibt Yuh in seiner Mitteilung an. Das Unternehmen entwickelte den virtuellen jungen Mann mit Hilfe von ChatGPT, Midjourney (Bild) und Heygen (Stimme und Animation). Er soll eine neue Etappe in der Kommunikationsstrategie des Fintech-Unternehmens verkörpern.

"Viele Unternehmen werden durch KI eher gesichtslos und austauschbar. Wir nutzen sie, um mehr Persönlichkeit zu zeigen", lässt sich Schwab zitieren.

Somit dürfte der KI-CEO keine CEO-Aufgaben im klassischen Sinne übernehmen. Seine Rolle wird die einer Kommunikations- und Popularisierungsfigur sein. Laut Yuh geschieht dies über diverse Formate in den sozialen Medien, darunter "Ask Fin" auf Instagram, "Fin’s Money Glitches" auf Tiktok oder "Commando Mode" auf Linkedin. Yuh will damit komplexe Finanzthemen zugänglicher machen und "zeigen, wie KI – ausserhalb der App – echtes Storytelling betreiben kann", wie es in der Mitteilung heisst.

 

Yuh, welches einst als Joint Venture von Postfinance und Swissquote startete, jetzt aber nur noch Swissquote gehört, dürfte in Bälde einen echten CEO-Nachfolger bekanntgeben. Der aktuell CEO Schwab wechselt nämlich in die Geschäftsleitung der Berner Kantonalbank. Was er dort tut, erfahren Sie hier.

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