OpenAI und Oracle vereinbaren Milliardendeal
OpenAI hat mit Oracle einen Fünf‑Jahres‑Vertrag über mehr als 300 Milliarden US‑Dollar abgeschlossen. Damit sichert sich der ChatGPT‑Entwickler dauerhaft Zugang zu Oracles Rechenkapazitäten und erhält die Infrastruktur, die für ChatGPT und weitere KI‑Anwendungen nötig ist.

OpenAI, das Unternehmen hinter ChatGPT, hat mit Oracle einen Cloud-Vertrag über 300 Milliarden US-Dollar abgeschlossen. Dies geht aus einem Bericht des Fachmediums CIO.com hervor. Der Deal sichert OpenAI Rechenleistung für die nächsten fünf Jahre. Die Partnerschaft ist zudem Teil des Stargate-Projekts. Diese Initiative wurde von der Trump-Regierung Anfang 2025 angekündigt. OpenAI und Oracle hatten bereits im Sommer einen Vorläufer des aktuellen Vertrags unterzeichnet. Dabei ging es um die Anmietung von 4,5 Gigawatt zusätzlicher Rechenleistung.
Gleichzeitig versucht OpenAI seit mehreren Monaten, seine Cloud-Ressourcen zu diversifizieren. Dies soll die Abhängigkeit vom grössten Geldgeber Microsoft verringern. Aus ähnlichen Gründen unterzeichnete OpenAI im Juni dieses Jahres auch eine Vereinbarung mit Google Cloud.
Eine Chance für Oracle und ein Risiko für OpenAI
Bestehende Kunden könnten von der neuen Vereinbarung profitieren. Durch die enge Abstimmung der Rechenzentrumskapazitäten stellt Oracle sicher, dass alle Standorte das gleiche Leistungs‑ und Service‑niveau bieten. Der Deal erweitert den Zugang zu GPU‑Rechenleistung, sodass Kunden ihre Anwendungen mit mehr KI‑Rechenleistung ausstatten können, ohne dass ihre bisherigen Services beeinträchtigt werden.
Für Oracle eröffnet die Partnerschaft die Möglichkeit, OpenAI‑Modelle in das eigene Portfolio zu integrieren und damit das eigene KI‑Angebot zu stärken. Damit kann das Unternehmen seine Kernprodukte – Datenbanken und ERP‑Systeme – um modernste KI‑Funktionen ergänzen und neue Umsatzpotenziale in einem stark wachsenden Markt erschliessen.
Für OpenAI birgt das Abkommen jedoch ein finanzielles Risiko. Um die vertraglich vereinbarten Leistungen zu erfüllen, müsste das Unternehmen einen Jahresumsatz von rund 60 Milliarden Dollar erwirtschaften – das Sechsfache seiner derzeitigen Einnahmen. Sollte diese Zielmarke nicht erreicht werden, könnte die Verpflichtung die Rentabilität von OpenAI gefährden.
Oracle legt an der Börse zu und setzt seine Umstrukturierung fort
Durch das Abkommen hat sich der Marktwert von Oracle stark verbessert: Die Aktie legte um über 40 Prozent zu, der Börsenwert erreichte kurzzeitig fast eine Billion Dollar, bevor er auf rund 883 Milliarden Dollar zurückging. Oracle-Gründer Larry Ellison erreichte damit ein geschätztes Vermögen von etwa 393 Milliarden Dollar und wurde zum reichsten Menschen der Welt.
Parallel zu diesem Kursanstieg schreitet Oracles interne Neuausrichtung voran. Im Sommer kündigte das Unternehmen den Abbau von mehreren hundert Stellen an – vor allem in den Bereichen Cloud, Marketing und anderen Geschäftsbereichen, hauptsächlich in den Standorten Seattle und Kalifornien. Entlassungen wurden zudem von Mitarbeitenden in verschiedenen Ländern über Linkedin und Reddit gemeldet. Die Kürzungen sind Teil einer strategischen Umstellung, die die Ressourcen künftig stärker auf Künstliche Intelligenz konzentrieren soll.
Übrigens: Angetrieben durch die grosse Nachfrage nach KI-Lösungen wuchs der globale Cloud-Markt im zweiten Quartal 2025 um 22 Prozent. Dabei konnten Microsoft Azure und Google Cloud ein deutlich schnelleres Wachstum als der Marktführer AWS verzeichnen. Erfahren Sie hier mehr dazu.

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