Was Mitarbeitende der SBB am IT-Arbeitsplatz erwarten
Der Arbeitsplatz hat sich in kurzer Zeit stark gewandelt - Homeoffice, Desk Sharing und papierlose Prozesse verändern die Erwartungen der Mitarbeitenden an Ausstattung, Support und Flexibilität. Wie der ideale IT-Arbeitsplatz heute aussieht, sagt Guido Wenger, Solutions Manager bei den SBB.

Wie haben sich die Anforderungen Ihrer Mitarbeitenden an den IT-Arbeitsplatz in den vergangenen zwei bis drei Jahren verändert?
Guido Wenger: Bei den SBB gibt es rund 120 Berufsbilder mit sehr unterschiedlichen Bedürfnissen. Der Trend zu mobilen und flexiblen Lösungen hält an. Gleichzeitig sind bei uns Themen wie Curved Screens sowie gute Voraussetzungen für hybride Meetings und die Zusammenarbeit in grösseren Gruppen wichtig. Die Formfaktoren der Hauptgeräte - Notebooks, Smartphones - verändern sich nur noch wenig. Konstant hoch bleiben die Ansprüche an Leistung und Verfügbarkeit der Anwendungen - zumal der Ressourcenbedarf der Software weiter steigt.
Wie wirken sich Trends wie Desk Sharing, das verstärkte Arbeiten im Homeoffice und das papierlose Büro auf die Erwartungen Ihrer Mitarbeitenden an Ausstattung, Support und Flexibilität des IT-Arbeitsplatzes aus?
Mehr Menschen teilen sich weniger Desk-Sharing-Plätze. Das verlangt mehr Organisation in den Teams: Teamtage müssen über die Woche verteilt werden - bei vielen Teilzeitmitarbeitenden ist das eine Herausforderung. Zudem sinkt die Toleranz, wenn der Desk-Sharing-Arbeitsplatz im Büro nicht einwandfrei funktioniert. Es wird anspruchsvoller, Defekte festzustellen, Geräte zu lokalisieren und Probleme schnell zu beheben.
Wie sieht der ideale moderne IT-Arbeitsplatz aus? Braucht dieser überhaupt noch stationäres Equipment?
Die Pandemie hat den Wechsel von stationären zu mobilen Geräten beschleunigt. Es gibt aber weiterhin Einsatzgebiete, in denen mobile Geräte keinen Sinn ergeben - zum Beispiel in einer Bahnbetriebszentrale.
Und wie weit sind Sie von diesem Ideal entfernt?
Bei der Vielzahl an SBB-Berufsbildern gibt es kein einheitliches Idealbild des IT-Arbeitsplatzes. Wir bauen und betreiben eine Basisplattform, die in passenden Ausprägungen allen Berufen einen möglichst optimalen Arbeitsplatz bietet.
Wie viel KI-Assistenz benötigt es am Arbeitsplatz? Und wie viel KI wird tatsächlich genutzt?
Das hängt vom Berufsbild ab. Aktuell sind Assistenten in wissensintensiven Bereichen - etwa bei technischen, finanziellen, vertraglichen oder juristischen Regelwerken - besonders gefragt. Wie so oft bei neuen Technologien wächst der Appetit mit dem Essen; wir stehen erst am Anfang einer schnellen Entwicklung.
Welche technologischen Trends werden den IT-Arbeitsplatz in den nächsten zwölf Monaten prägen?
Vor allem die genannten KI-Themen, die laufend in bestehende Technologien einfliessen. Damit müssen wir uns sowohl als Anbieter von IT-Arbeitsplätzen als auch als Nutzende auseinandersetzen: Es gibt viel zu entdecken und zu lernen, gleichzeitig sind Fragen zu Datenschutz und Sicherheit im digitalen Raum zu beachten.
Die Antworten der weiteren Teilnehmenden des Podiums:
- Alexander Bockelmann, Baloise: "Mitarbeitende erwarten, dass IT-Lösungen intuitiv funktionieren und Innovationen direkt unterstützen."
- Sebastian Elben, V-Zug: "Der ideale Arbeitsplatz ist hybrid, identity- und cloudzentriert und in Minuten startklar."
- Thomas Greuter, Migros Bank: "Heute gehört es zum Standard, dass ein Teil der Arbeit aus dem Homeoffice geleistet werden kann."
- Christopher Müller, Die Ergonomen Usability: "Der Fokus verschiebt sich von stationärer Hardware zu stabilen Cloud-Lösungen."
- Thomas Sauer, Amag Group: "Die Einführung neuer Technologien gelingt nur, wenn die Mitarbeitenden diesen Weg mitgehen können."

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