Studie von Gartner

Mehrheit der Firmen plant Konsolidierung ihrer Security-Anbieter

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von Coen Kaat und jor

Drei Viertel der Firmen streben eine Konsolidierung ihrer Security-Anbieter an. Allerdings will nur eine Minderheit so Kosten sparen; die meisten Firmen vereinheitlichen aus anderen Gründen.

(Source: Gorodenkoff Productions OU / AdobeStock.com)
(Source: Gorodenkoff Productions OU / AdobeStock.com)

Die grosse Mehrheit der Unternehmen will ihre Security-Anbieter konsolidieren. Der Anteil stieg zwischen 2020 und 2022 von 29 auf 75 Prozent, wie Marktforscher Gartner mitteilt.

Dieses Vorhaben ist jedoch nicht finanziell begründet. Laut dem Marktforscher wollen die befragten Unternehmen so die Komplexität reduzieren und die Risikolage verbessern. Dies gaben 65 Prozent der Befragten an. Geringere Ausgaben für die Lizenzierung erwarten hingegen nur 29 Prozent der Unternehmen.

"Security- und Risikomanagement-Verantwortliche sind zunehmend unzufrieden mit den operativen Ineffizienzen und der mangelnden Integration eines heterogenen Sicherheits-Stacks", sagt John Watts, VP Analyst bei Gartner. "Infolgedessen konsolidieren sie die Anzahl der von ihnen genutzten Sicherheitsanbieter."

Was einer Konsolidierung im Weg steht

"Eine Kostenoptimierung sollte nicht der Hauptgrund für eine Konsolidierung sein", sagt Watts. "Unternehmen, die ihre Kosten optimieren wollen, müssen Produkte, Lizenzen und Funktionen reduzieren oder letztlich Verträge neu verhandeln."

Unternehmen, die ihre Security-Anbieter derzeit noch nicht konsolidieren, gaben dafür zwei Gründe an (jeweils 34 Prozent der Befragten):

  • Zeitmangel

  • Zu starre Zuliefererpartnerschaften

Zu den Bereichen, in denen eine Konsolidierung möglich ist, zählen etwa "Secure Access Service Edge" (SASE) and "Extended Detection and Response" (XDR). 41,5 Prozent der Firmen planen, bis Ende des laufenden Jahres SASE implementiert zu haben. Bei XDR liegt dieser Anteil bei 54,5 Prozent.

"Sicherheits- und IT-Verantwortliche sollten für eine Konsolidierung mindestens zwei Jahre einplanen, da es Zeit braucht, um effektiv zusammenzuführen und die Kosten für den Wechsel des etablierten Anbieters zu berücksichtigen", sagt Watts. "Es ist auch wichtig, Störungen durch Fusionen und Übernahmen von Anbietern zu antizipieren, da der Sicherheitsmarkt stetig konsolidiert, aber nie konsolidiert sein wird.

Für die Studie befragte Gartner zwischen März und April 2022 418 Personen. Die Befragten waren in den Regionen Nordamerika, Asien-Pazifik und EMEA tätig.

Eine aktuelle Studie von Sophos zeigt übrigens, dass IT-Security in der Schweiz noch keine Chefsache ist. Gerade in grösseren Unternehmen fällt die Verantwortung oft der IT-Abteilung zu, wie Sie hier nachlesen können.

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