Was Kunden wollen

Was Swiss Life nie an IT-Partner outsourcen würde

Uhr

Beat Marbach kümmert sich um das IT-Management bei Swiss Life. Im Interview spricht er über seine Anforderungen an IT-Partner und was er wie und warum in die Cloud auslagert.

Beat Marbach ist Leiter Informatik und Mitglied der Geschäftsleitung von Swiss Life. (Quelle: Swiss Life)
Beat Marbach ist Leiter Informatik und Mitglied der Geschäftsleitung von Swiss Life. (Quelle: Swiss Life)

Was beinhaltet Ihre tägliche Arbeit und wo kommen Sie mit IT-Dienstleistern in Berührung?

Beat Marbach: Das IT-Management verlangt nach einem konkreten Verständnis für die Technologien und deren Umsetzung. Jedoch kann selbst eine moderne IT heute nicht alle Elemente selbst entwickeln und effizient umsetzen. In einer inhaltlich vernetzten Welt habe ich täglich mit den Kunden, unserem Business, den IT-Partnern und den internen IT-Leistungsträgern zu tun. Dabei geht es darum, die Bedürfnisse zu verstehen und in die Weiterentwicklung unserer IT-Dienstleistung einfliessen zu lassen. Da kommen dann unsere Partner ins Spiel.

Welches sind die drei wichtigsten Eigenschaften, die Ihre IT-Dienstleister mitbringen müssen?

Erstens: Die erwiesene Fähigkeit, aktuelle Paradigmen der IT-Branche verinnerlicht und umgesetzt zu haben, also auf dem neuesten Stand der Technik zu sein, folglich die Themen durchdrungen zu haben. Zweitens: Innovationskraft ohne dabei das situativ geforderte Qualitätsniveau zu unterschreiten. Drittens: Interesse an einer langfristigen partnerschaftlichen Geschäftsbeziehung.

Wo kaufen Sie die Komponenten, die Sie benötigen? Direkt beim Hersteller oder bei einem Fachhändler?

Beim Hersteller: Eine enge Beziehung zu dessen Engineering, Lab und Management ist mir und meinem ganzen Team sehr wichtig. Wir wollen an der Innovationskraft unserer Partner unmittelbar teilhaben.

Welche Bereiche Ihrer Unternehmens-IT haben Sie ausgelagert?

Wie in vielen anderen Unternehmen auch haben wir die peripheren Elemente wie etwa Print und Scan schon seit längerem ausgelagert. Zudem binden wir einzelne SaaS-Elemente gezielt ein, wir reichern also unsere Core-Applikationen an. Hinzu kommt etwa die Nutzung von Services wie Machine Learning, die wir aus der Public Cloud Azure von Microsoft beziehen.

Welche Bereiche würden Sie hingegen nie outsourcen?

Die Core-Applikationen, die unser Geschäft definieren und ausmachen. Das heisst aber nicht, dass Teile davon aus Elastizitätsgründen nicht in einer Public Cloud betrieben werden können. Die Entwicklung verbleibt aber inhouse.

Was werden in der nächsten Zeit die grössten technischen Herausforderungen im Bereich IT für Sie sein?

Die Transformation der Private Cloud hin zur Public Cloud unter Nutzung deren Services, also nicht nur die blosse Verwendung von VMs. Themen wie ML oder IoT bringen neue Impulse, die verstanden und für das Business gewinnbringend aufgearbeitet werden wollen.

Wie kann Sie der Handel dabei unterstützen?

In der Distribution und in der lokalen Umsetzung vor Ort an unseren Endpunkten – und je nachdem auch im Kontakt mit unseren Kunden.

Die Redaktion fragt in der "IT-Markt"-Rubrik "Was Kunden wollen", was Unternehmen von ihren IT-Dienstleistern erwarten und wo die grössten Baustellen liegen. Die Auswertung der Interviews der vergangenen drei Jahre zeigt: IT-Dienstleister sollten auf ihre Kunden eingehen, einen Blick über den Tellerrand wagen und ruhig mal etwas mutiger auftreten. Lesen Sie hier die komplette Analyse.

Webcode
9539