Philippe Wettstein im Podium zu Back-up-as-a-Service

Worauf Reseller bei Back-up-as-a-Service gemäss ITpoint Systems achten müssen

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von Coen Kaat

Kann der Fachhandel im Zeitalter von as-a-Service-Angeboten noch gewöhnlichen Storage verkaufen? Und inwiefern müssen sich Reseller anders aufstellen, um Back-up auch als Service anbieten zu können? Die Antworten kennt Philippe Wettstein, Chief Managed Services Officer bei ITpoint Systems.

Kann der Channel heute noch gewöhnlichen Storage verkaufen?

Philippe Wettstein: Natürlich. Zumindest, wenn mit "gewöhnlichem Storage" intelligenter Flash-Speicher mit wirksamen Data-Management-Funktionen gemeint ist. Die meisten Unternehmen, vor allem die grösseren, setzen noch vorwiegend auf On-Premise-Infrastrukturen, und hyperkonvergente Infrastrukturen sind noch längst nicht flächendeckend in Evaluation. Dass der Terabyte-Preis kontinuierlich sinkt und sich viele Hersteller mit verschiedenen Lösungsansätzen um den Markt balgen, ist natürlich für die Endkunden interessanter als für die Lösungsanbieter.

 

Inwiefern müssen sich Reseller anders aufstellen, um Back-up auch als Service anbieten zu können?

Einen Back-up-as-a-Service aufzusetzen, ist keine Zauberei, sondern ein relativ überschaubarer Einstieg in das Thema Managed Services. Selbstverständlich setzt die Gesamtlösung entsprechende Support-Prozesse voraus. Die grosse Frage lautet: Warum soll ein Kunde ausgerechnet mich als BaaS-Partner wählen? Beziehungsweise: Wie hebe ich mich von den vielen Mitbewerbern ab?

 

Worauf gilt es bei derartigen Mietangeboten zu achten?

Ich finde, dass jedem, der auf BaaS setzt, die Antworten auf diese sieben Fragen klar sein müssen: 1. Wo werden die Daten gesichert? 2. Werden die Daten verschlüsselt übertragen und gespeichert? 3. Welche Service-Levels beinhaltet das Angebot? 4. Fallen versteckte Kosten durch die Menge an transferierten Daten an? 5. Wie ist der Support geregelt? 6. Wie wird der Restore-Prozess initiiert? 7. Wie sind die Restore-Zeiten pro Szenario?

 

Welche Zielmärkte lohnen sich besonders?

Alle Unternehmen mit eigener IT, die georedundante Datenhaltung anstreben, aber über keinen eigenen Zweitstandort verfügen, sind mögliche BaaS-Kunden. Auf grosses Interesse stösst das Thema BaaS speziell bei Office-365-Kunden. Viele wollen und werden dieses clevere Service-Paket nutzen, betrachten aber Microsofts Back-up-Richtlinien als ungenügend. Die Sicherung von Office 365 mit einem entsprechenden BaaS ist die Lösung. Erst recht, wenn der Kunde Datenkopien auf Schweizer Boden bei einem Partner seines Vertrauens möchte. Eine neue, spannende Form des BaaS.

 

Welche technologischen Trends erkennen Sie in dem Bereich?

Wir spüren einen generellen Trend Richtung Technologien und Services, die im Desaster-Fall nicht nur das Zurückspielen der Daten, sondern das Umschalten auf den Standort des Serviceproviders ermöglicht, um unternehmenskritische IT-Services in nützlicher Frist wieder hochzufahren. Es fällt auch auf, dass Data-Management-Spezialisten wie Netapp immer ausgefeiltere Mechanismen in ihre Speichersysteme integrieren, um sich für Services wie BaaS oder DRaaS bei jeglichen Cloud-Providern anzudocken. Zudem führen die zahlreichen Ransomware-Attacken dazu, dass der gute alte "Medienbruch" wieder massiv an Popularität gewinnt.

 

 

 

Die Antworten der übrigen Podiumsteilnehmer:

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