Wie Kunden von der Standardisierung im Bereich HCI profitieren
Mit HCI wollen Hersteller ein attraktives Paket für Kunden schnüren: Compute, Storage und Netzwerkkomponenten lassen sich so in einer Box kaufen. Wie sich der Trend auf den Hardwaremarkt auswirkt, sagt Martin Casaulta, Country Chief Technologist bei HPE Schweiz.

Welchen Einfluss hat Hyperconverged Infrastructure (HCI) auf den Hardwaremarkt?
Martin Casaulta: Offensichtlich ist die Konsolidierung von physisch getrennten Rechner-, Speicher- und Netzwerkkomponenten. Der Kunde entscheidet sich neu für einen Technologiepartner, der mit HCI weitgehend Rechenleistung, Speicherkapazitäten und Netzwerkfunktionen erbringt. Zum Nachteil der Hersteller, die sich auf dezidierte Lösungen spezialisieren. Technisch gesehen ist es eine Verlagerung von hardwarebasierten Funktionen in einen erweiterten Software-Stack. Dies führt zu "stärkeren" Systemen bezüglich CPU, RAM, Storage und I/O, um die erhöhte Belastung im HCI-System aufzufangen. Zudem die Verwendung standardisierter Hardware für HCI-Angebote. Ein positiver Aspekt für Kunden, da Standardisierungen zu einem besseren Preis-Leistung-Verhältnis führen.
Inwieweit führt der HCI-Boom zu einer Konsolidierung bei reinen Server-, Netzwerkkomponenten- und Storageherstellern?
HCI führt zwangsläufig zu dieser Konsolidierung, jedoch nicht ohne "Preisschild". HCI-Lösungen ringen um eine optimale Balance zwischen Leistung und Kapazität im System. Weiterentwickelungen sind vorprogrammiert. Die Konsolidierung dient einem grösseren Ziel: eine stark vereinfachte Bereitstellung sowie einen effizienteren Unterhalt der IT. Diesen Mehrwert gilt es nicht nur zu halten, sondern sukzessive zu steigern und für möglichst viele Einsatzbereiche zu optimieren. Wir sprechen mittlerweile von HCI 2.0, die zusätzlich einen "disaggregated" HCI-Ansatz beinhaltet. Dieser entflechtet durch den Einsatz eines reinen Speichersystems, woraus flexiblere Server-/Storage-Kombinationen entstehen.
Wie ist der Channel von diesen Entwicklungen betroffen?
Unser Channel hat HCI durchwegs positiv aufgenommen. HCI ist, wie so vieles, keine Lösung für alle Belange. Unsere Partner haben dies verstanden und bieten HCI dort an, wo für Kunden ein grösserer Mehrwert entsteht als mit reinen Server-, Storage- und Netzwerksystemen. Kunden wollen vermehrt IT nutzen, ohne diese evaluieren, einkaufen, unterhalten und nach vier bis fünf Jahren erneuern zu müssen - analog zur Public Cloud, jedoch mit mehr Kontrolle und wo es am meisten Sinn ergibt oder erlaubt ist. Unser Channel nutzt vermehrt unseren "As-a-Service"-Ansatz, inklusive HCI im Unterbau.
Was müssen Reseller und Integratoren mitbringen, um mit HCI Geld zu verdienen?
Nichts, was sie heute nicht schon tun. Unser Channel hat sich von Resellern zu Lösungserbringern entwickelt. Dazu benötigte Kompetenzen können eins zu eins angewendet werden, um mit HCI gutes Geld zu verdienen.
Welche Zielmärkte lohnen sich besonders?
Prinzipiell alle, jedoch nicht per se. In der Kundendiskussion stellt sich heraus, ob wir mit HCI einen Mehrwert schaffen können.
Die Antworten der weiteren Teilnehmer des Podiums:
Stefan Beeler, Datastore: "HCI hat den Datacenter-Hardwaremarkt grundlegend verändert."
Lukas de Bruyn, Ingram Micro: "Der Channel bleibt wichtig, solange er einen Mehrwert bietet."
Marco Ducati, Alltron: "Es wird immer Situationen geben, in denen ein dedizierte Storage eine effizientere Lösung darstellt."
Marcel Hüls, Netapp: "Für den fokussierten Partner bietet sich ein breiter Zielmarkt."
Florian Köppli, Nutanix: "Die Zukunft ist HCI."
Stephan Ludwig, Fujitsu: "HCI ist nicht gleich HCI"
Sascha Meier, Dell: "Besonders interessant ist eine HCI-Lösung für den Mittelstand."
Klaas Neubert, Cisco: "Die zunehmende Nachfrage nach HCI-Lösungen sehen wir bei Cisco als eine Chance für Channelpartner."

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