Christoph Schrills von NTT Data im Podium

Wo das Potenzial im Geschäft mit Datenmanagement liegt

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von Coen Kaat

Daten zu speichern, ist nur die halbe Miete. Denn um einen Mehrwert daraus zu generieren, benötigt man ein Datenmanagement. Dieses bringt die gesammelten Informationen in eine übersichtliche Form. Wo die Marktpotenziale liegen, sagt Christoph Schrills, Practice Lead Data Advisory Schweiz bei NTT Data DACH.

Was muss im Zusammenhang mit dem revidierten Schweizer Datenschutzgesetz beachtet werden, wenn es um Datenmanagement geht?

Christoph Schrills: Das revidierte Schweizer Datenschutzgesetz bildet einen zeitgemässen Rahmen für den Schutz von Personendaten und den Umgang damit, vor allem hinsichtlich Transparenz und Sorgfaltspflichten. Für das Datenmanagement ergeben sich dadurch neue Anforderungen an die Data Governance und den Umgang mit unstrukturierten Daten. Das Zusammenspiel mit dem Thema IT-Security muss von Anfang an mitgedacht werden - Stichwort: Privacy by Design.

Welche Trends erkennen Sie zurzeit im Bereich Datenmanagement?

Für ein erfolgreiches Datenmanagement ist die Datenqualität nach wie vor ein kritischer Faktor. Sie kann über eine moderne Data Governance nachhaltig im Unternehmen verankert werden. Ausserdem sind die Themen Datenethik und Security hochaktuell. Unternehmen müssen sich fragen, wie ein verantwortungsvoller Umgang mit Daten aussieht. Ein weiterer Trend ist der "One Stop Shop" für Daten, der die zeitraubenden Themen Datenzugänglichkeit und Datenaufbereitung vereinfacht und die Fokussierung auf Anwendungsfälle ermöglicht. Neue Rollen und Modelle zur Zusammenarbeit wie DataOps ergeben sich aus diesem Trend automatisch.

Worauf gilt es beim Datenmanagement zu achten?

Datenmanagement ist ein dynamischer Prozess, der sich an Veränderungen von Technologie, Organisation und rechtlichen Rahmenbedingungen anpassen muss. Datenmanagement als Fundament des datengetriebenen Unternehmens von heute ist ergebnisorientiert und kundenfokussiert und denkt dabei Themen wie (Kunden-)Vertrauen, Data Literacy und IT-Security immer mit.

Wie können Fachhändler, Systemintegratoren und andere Unternehmen im Channel hier Geld verdienen?

Im Datenmanagement gibt es vielfältige Geschäftsmöglichkeiten. Neben dem Vertrieb von Softwarelösungen sowie deren Wartung und Support, steht klassisch das Dienstleistungsgeschäft der Systemintegration. Ausser an der unmittelbaren Einführung von Software haben Kunden beim Datenmanagement Bedarf an begleitender Beratung zur Prozess- und Organisationsgestaltung sowie an Schulungen. Aber auch fachliche Beratung ist gefragt: Je nach Anwendungsgebiet (Logistik, Produktion, Kundenmanagement) haben Kunden viele spezielle Fragen und Anforderungen, sei es durch Vorgaben zum Datenschutz, zu Aussenwirtschaftsgesetzen (EORI-Nummer/Zollnummer) oder zu Klassifizierungssystemen (zum Beispiel ECCN). Zur Steigerung der Datenqualität gibt es seit jeher serviceorientierte Geschäftsmodelle rund um Bonität, Scoring, Konvertierung, Anreicherung oder Prüfung von Adressen.

Die Antworten der weiteren Teilnehmenden des Podiums:

  • Rainer Sternecker, SAS: "Im Datenmanagement entsteht jetzt eine ganze Reihe neuer Aufgaben und Pflichten."

  • Samuel Rentsch, IT-Logix: "Wir stellen einen verstärkten Trend bezüglich der Modernisierung von Analytik-Lösungen"

  • Thomas Bolliger, KPMG: "Das revidierte DSG fordert eine erheblich grössere Sorgfalt im Umgang mit Personendaten."

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