"419 Scams"

Internet-Betrüger machen sich ägyptische Revolution zunutze

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Wenige Tage nach dem Rücktritt von Muhammad Husni Mubarak tauchen bereits erste Betrugsmails mit Revolutionsbezug auf.

Die Nachricht vom Rücktritt des ägyptischen Präsidenten Muhammad Husni Mubarak ist erst ein paar Tage alt, schon tauchen in diesem Zusammenhang erste Betrugsmails auf: Symantec hat eine Reihe von Spam-Mails mit so genannten "419 Scams" (auch als Vorschussbetrug bekannt) abgefangen.

In der Vergangenheit haben sich derartige E-Mails immer wieder aktuelle Nachrichtenthemen zunutze gemacht. Dabei reichte der Einfallsreichtum der Betrüger von der Nennung aktueller Sportereignisse bis hin zu Naturkatastrophen. Selbst vor den verheerenden Erdbeben in Haiti schreckten die Absender nicht zurück und baten im Namen des Roten Kreuzes um Hilfe.

Hintergrund des aktuellen Falls sind Spekulationen über den Aufenthaltsort und die Gesundheit von Mubarak, sowie Meldungen zu seinem eingefrorenen Vermögen. Wie für 419 Scams typisch, wird dem Empfänger ein hoher Geldsegen in Aussicht gestellt. Zunächst soll hierfür in Vorleistung gegangen werden. Dieses Mal gibt sich der Absender als "offizieller Anwalt" des ehemaligen Präsidenten aus und bittet in deutscher Sprache um Unterstützung. Ein Betrag in Höhe von 2,5 Millionen Dollar sei auf einem belgischen Konto eingefroren worden. Dem Empfänger wird im Gegenzug für die Verwaltung des Geldes eine finanzielle Belohnung versprochen.

"Wie bei derartigen Betrugsversuchen üblich, ist die Nachricht sehr unseriös aufgebaut und auch sprachlich auf schlechtem Niveau. Meist werden dafür automatische Übersetzungstools aus dem Internet verwendet", so Paul Wood, Senior Analyst bei MessageLabs Intelligence. Da der Absender in diesem Fall jedoch nicht vorgebe, Muttersprachler zu sein, könne dies möglicherweise zu einer höheren Erfolgsquote unter den Empfängern führen. "Dieser Vorfall ist ein Paradebeispiel dafür, dass Betrüger immer schneller auf aktuelle Ereignisse reagieren und ihre Mails an die Nachrichtenlage anpassen", so Wood weiter.

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