Arbeitnehmer treiben IT-Innovation voran
Eine Umfrage von Dell und Intel unter über 8'000 Beschäftigten in elf Ländern belegt den Trend zur "Consumerisation of IT", also dem Betreiben der privaten Mobilgeräte am Arbeitsplatz. Deswegen würden die Arbeitnehmer zu Innovationstreibern in Unternehmen.
Dell und Intel haben im ersten Teil ihrer Studie "Evolving Workforce" Entwicklungstrends in der Arbeitswelt und deren Auswirkungen auf die Beschäftigten und die Unternehmen untersucht. Im heute vorgestellten zweiten Teil ihres gemeinsamen Forschungsprojekts geht es um den Einfluss moderner Kommunikations- und IT-Technik auf die Arbeitswelt. Dieser scheint enorm. Die Konzerne machen klar, dass von diesen Veränderungen das Aussehen unserer künftigen Gesellschaft abhängen wird.
Wie wichtig Technik heute für die Beschäftigen selbst ist, zeigt das Argument, dass für 70 Prozent der Befragten der Einsatz moderner Technik auch die Attraktivität eines Unternehmens erhöht. 59 Prozent hätten mehr Freude an der Arbeit, wenn sie beim Einsatz von Technik die Wahl zwischen mehreren Alternativen hätten. Die Antworten unterscheiden sich hier bei privaten und öffentlichen Unternehmen, sowie bei grossen und kleineren nur geringfügig.
Die Rolle des Internets und moderner Technologien
Vier von fünf der weltweit Befragten sieht im Internet und in anderen technischen Entwicklungen ein Mittel, um die eigene Arbeit produktiver zu erledigen. Wobei zwischen privaten Unternehmen und dem öffentlichen Sektor genausowenig Unterschiede festzustellen sind wie zwischen grossen und kleineren Unternehmen. Dennoch gibt es Unterschiede. Beschäftigte in den Schwellenländern haben höhere Erwartungen an die Technik: Hier sehen 91 Prozent der Befragten im Internet ein Mittel für mehr Produktivität, während es in den reifen Industrieländern 76 Prozent sind.
Consumerization of IT
Mehr und mehr Beschäftigte wollen ihre privat genutzten Systeme auch bei der Arbeit einsetzen, weil sie ihnen vertraut sind und sie damit produktiver arbeiten können. Umgekehrt werden Geräte aus dem beruflichen Bereich privat genutzt. Fast zwei Drittel aller Befragten setzen Geräte heute sowohl für berufliche als auch für private Zwecke ein. Dabei liegt der private Sektor mit 65 Prozent vor dem öffentlichen Sektor mit 57 Prozent.
In den Schwellenländern ist die Nutzung von Computern und anderen Geräten für private wie für berufliche Aufgaben deutlich weiter verbreitet: Mexiko kommt auf 87 Prozent, China auf 84 Prozent und Indien wie Brasilien jeweils auf 74 Prozent. Die übrigen Länder liegen teils deutlich zurück: Frankreich bei 57 Prozent, die USA bei 55 und Deutschland bei 51 Prozent. In Grossbritannien und Japan nutzen mit 49 Prozent beziehungsweise 41 Prozent weniger als die Hälfte der Mitarbeiter private IT auch am Arbeitsplatz. Die Schwellenländer scheinen also beim Thema "Consumerisation of IT" den Industrienationen einen Schritt voraus zu sein.
Gefragt nach ihrer Einschätzung der Situation in zehn Jahren, meint gut die Hälfte der Befragten, sie könnten bis dahin Einfluss auf die Geräteauswahl in ihren Unternehmen ausüben. In Schwellenländern 78 Prozent, in Industrieländern 42 Prozent. Auf unterschiedlichem Niveau gehen also alle Beschäftigten davon aus, dass der Trend zur "Consumerisation of IT" weiter anhalten wird.
Heute haben hingegen nur 41 Prozent aller Befragten Einfluss auf die Geräteauswahl in ihren Unternehmen. Im privaten Sektor sind es 45 Prozent, im öffentlichen Sektor 32 Prozent. Auch hier zeigen sich deutliche Unterschiede zwischen Schwellenländern mit 59 und Industrieländern mit 31 Prozent.
Vertrauen und Kontrolle
Hohe Flexibilität, Arbeiten unterwegs und "Consumerization of IT" erlauben eine individuellere Gestaltung von Arbeitsprozessen. Damit stellt sich die Frage nach der Kontrolle der Mitarbeiter, die mit neuen IT- und Kommunikationstechniken arbeiten. Hier geben 35 Prozent der Befragten an, dass die Unternehmen kontrollieren, wie sie ihre Arbeitszeit verbringen, wobei sich keine Unterschiede zwischen privatem und öffentlichem Sektor zeigen. Aber, so wissen die Forscher, wird in grossen Unternehmen häufiger (41 Prozent) kontrolliert als in kleinen und mittleren (32 Prozent).
Auch Email-Überwachung ist kein Tabu: Mit 28 Prozent gab fast ein Drittel an, dass ihre E-Mails überwacht würden. In Deutschland liege dieser Wert bei 16 Prozent, während 50 Prozent der in Indien Befragten überwacht würden. Auch hier zeigen sich keine nennenswerten Unterschiede zwischen Privatwirtschaft und öffentlichem Sektor. Bei grossen Unternehmen wird mit 38 Prozent aber häufiger kontrolliert als in kleinen und mittleren Betrieben (24 Prozent).
Die Rolle der IT
Die Veränderungen in der Arbeitswelt beeinflussen wesentlich die IT, sind sich Dell und Intel sicher. Doch scheinen die Mitarbeiter nicht sicher zu sein, ob das ihren Arbeitgebern auch vollumfänglich bewusst ist, was als deutlicher Hinweis auf den Trend zur Consumerisation verstanden werden kann.
Lediglich 48 Prozent der Befragen sind der Auffassung, in ihren Unternehmen würden die neuesten Technologien eingesetzt. In privaten Unternehmen meinen dies immerhin 51 Prozent, im öffentlichen Sektor 40 Prozent, in grossen Unternehmen 53 Prozent und in kleinen und mittleren Unternehmen 49 Prozent. Auch in dieser Frage sind die Schwellenländer führend: 56 Prozent der Beschäftigten können hier am Arbeitsplatz neueste Techniken einsetzen, in Industrieländern hingegen nur 44 Prozent.
IT-Support
Zwei Drittel der Befragten sind mit dem IT-Support in ihrem Unternehmen glücklich. Den besten IT-Support erhalten mit 81 Prozent Zustimmung Mitarbeiter in Indien. Am wenigsten zufrieden sind Mitarbeiter japanischer Unternehmen - nur 36 Prozent zeigten sich gemäss der Umfrage zufrieden.
Die Folgen für die Arbeitsorganisation
Mit den modernen Kommunikationstechnologien sind die zentralen Ressourcen - etwa Geschäftsdaten - in hohem Masse ortsunabhängig verfügbar. Dies hat erhebliche Auswirkungen auf die Organisation der Arbeitsprozesse: Feste Arbeitsorte und -zeiten sind nicht mehr die Voraussetzung für reibungslose Abläufe.
72 Prozent der Befragten sind denn auch der Auffassung, dass flexible Arbeitszeiten produktivere Arbeit ermöglichen. Nach Arbeitsbereichen eingeteilt sind im privaten Sektor 74 Prozent und im öffentlichen Sektor 67 Prozent dieser Meinung. Auch hier scheinen die Schwellenländer fortgeschrittener: 80 Prozent sind dieser Meinung, in den Industrieländern sind es nur 65 Prozent.
Messung von Arbeitsleistung
Die Studie zeigt, dass das Feststellen der Anwesenheitszeit nicht mehr als Leistungsmesser ausreicht.
Lediglich rund ein Drittel der Befragten gab an, dass ihre Produktivität nach der im Büro verbrachten Arbeitszeit ermittelt wird, während bei Dreiviertel von ihnen die Produktivität nach qualitativen Aspekten - also nach dem Arbeitsergebnis - beurteilt wird. Hier zeigen sich weder zwischen Branchen noch Unternehmen Unterschiede. Allerdings werden die Mitarbeiter in Schwellenländern tendenziell häufiger nach der Arbeitszeit beurteilt.
Home Office wenig trendy
Noch etwas zum Schluss: Die Arbeit ausserhalb der Büroräume, etwa im Home Office, spielt für die Beschäftigten laut Studie eine untergeordnete Rolle. Während sich immerhin 58 Prozent der Mitarbeiter in Schwellenländern dafür interessieren, sind es in Industrieländern nur 37 Prozent.

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