Neue Ausbildungen geplant

"Der beste Cisco-Partner-Summit überhaupt"

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Die Reise an Ciscos Partner-Summit in Boston geriet für die Schweizer Partner zur Triumphfahrt. Vielleicht spricht der Schweizer Channel-Verantwortliche Michael Unterschweiger auch deshalb vom besten Partner-Event überhaupt. Sorgen bereitet ihm hingegen das KMU-Geschäft. Die Lösung heisst Ausbildung.

Michael Unterschweiger betreut die Schweizer Partner von Cisco. (Quelle: Cisco Schweiz)
Michael Unterschweiger betreut die Schweizer Partner von Cisco. (Quelle: Cisco Schweiz)

Unter dem Motto "Today, Tomorrow, Together" hat Netzwerkspezialist Cisco Anfang Juni seine Partner nach Boston eingeladen. Die jüngste Ausgabe von Ciscos alljährlichem Channel-Event "Cisco Partner Summit" verfolgten 6000 Partner im Netz. Rund 2000 Partner waren live dabei, unter ihnen 28 aus der Schweiz.

Gleich zwei der Schweizer Partner durften mit einem Award wieder heimfahren: Connectis wurde zum "Service Partner of the Year" ernannt. Der Systemintegrator mit Hauptsitz in Emmenbrücke erhielt bereits Ende des vergangenen Jahres in Baden die gleiche Auszeichnung von Cisco Schweiz.

Der Data-Center-Spezialist Netcloud hatte damals in Baden gleich drei Preise abgeräumt und wurde nun auch international in seinem Engagement bestätigt. Netcloud darf sich neu zusätzlich "Data Center Partner of the Year" in der Region Europa, naher Osten, Afrika und Russland (EMEAR) nennen. Zuletzt waren Schweizer Partner im Jahr 2004 auf globaler Ebene gewürdigt worden. Entsprechend sei die Freude "überschäumend gross" gewesen, erklärte Michael Unterschweiger, Head of Partner Organization Cisco Schweiz, im Anschlussgespräch. "Ich bin immer noch überwältigt." Der Schweizer Channel-Chef stand noch unter dem Bann der vergangenen Tage. Für ihn war es der fünfte Partner-Summit, der aus seiner Sicht beste überhaupt.

Zähes KMU-Geschäft

Cisco wollte mit seinem Event in Boston sein Engagement im Channel-Geschäft unterstreichen, über das der Hersteller im EMEA-Raum 86 Prozent seiner Umsätze generiert. Um seine Partner weiter zu fördern, investiert das Unternehmen eine Milliarde US-Dollar in sein Partnergeschäft. Mit den Partnern will der Netzwerkspezialist etwa im KMU-Markt wachsen.

In der Schweiz taxiert Cisco den KMU-Markt auf 400 Millionen Franken. Um diesen Markt abzuschöpfen, gibt es aber noch Hausaufgaben zu erledigen, wie Unterschweiger einräumt: "Im KMU-Geschäft sind wir noch nicht dort angekommen, wo wir heute im Enterprise-Geschäft stehen." Das soll sich ändern.

Cisco habe inzwischen neue Produkte mit dem richtigen Pricing und in der geeigneten Grösse für KMU, wie etwa der Server C22 aus der UCS-Baureihe. Da in der Schweiz über 99 Prozent der rund 300'000 Unternehmen KMU sind, gilt es für Cisco um so mehr das KMU-Geschäft im Griff zu haben.

Zufriedene Partner

Jedenfalls läuft es im Partnergeschäft: Im dritten Quartal seines Geschäftsjahres 2013, das im April zu Ende ging, verzeichnete Cisco in der Schweiz die höchste Partner-Zufriedenheit seit mehreren Jahren.

Entsprechend gutes Feedback erhielt Unterschweiger von den Schweizer Partnern bereits im Rahmen der Schweiz-Session, einer Veranstaltung am Event-Vortag. Dort unterstrich Unterschweiger die Ziele Ciscos in der Schweiz: Die Partner sollen selbstständig verkaufen und sich von anderen Fachhändlern differenzieren können.

Möglichkeiten sich als Systemintegrator, Value-Add-Reseller oder Managed Service Provider zu profilieren, bietet Cisco in Form von Workshops, Zertifizierungen und Partnerprogrammen. Wie jenen für Cloud-Projekte - Cloud Builder und Cloud Reseller. "Cisco baut selber keine Clouds, das gehört zu unserem Commitment gegenüber dem Channel", betonte Unterschweiger.

Cisco und der 14-Billionen-Dollar-Markt

Mit der Cloud wird auch das Netz immer wichtiger. Quasi der Heimatmarkt Ciscos. Der Hersteller will mit Netzwerktechnologien und Anwendungen wie Machine-to-Machine-Kommunikation Menschen und Technik zusammenführen.

Als Alltagsbeispiel nannte Unterschweiger einen Getränkehersteller, dessen Produkte über einen Barcode die Geschichte ihres Entstehungsprozesses nacherzählen können. Angefangen bei den Wetterdaten, gesammelt von Sensoren am Getreide auf dem Feld, über Problemmeldungen in der Abfüllanlage, bis hin zur Auslieferung. Cisco leitet aus derlei Anwendungen einen 14-Billionen-Dollar-Markt ab. Big Data und Big Money aus der Perspektive eines Netzwerkspezialisten. Es klingt ein wenig nach Glaubensbekenntnis wenn Unterschweiger sagt: "Wir glauben, das Netzwerk ist die zentrale Schnittstelle, um Big Data zu nutzen."

Neue Ausbildungen geplant

Doch Big Data ist ein komplexes Thema, das neben exzellenter Hardware und Software noch exellentere Spezialisten braucht. Deswegen und wohl auch um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken, will Cisco gemeinsam mit den Partnern Topseller ausbilden. Hierfür wurde die Cisco Partner Sales Academy angepasst. Trainees sollen bereits an den Hochschulen rekrutiert werden.

Nach einem Einführungskurs bei Cisco wenden sie beim Partner das Erlernte praktisch an. Nach 4 und 12 Monaten werden die Leistungen geprüft. Ob es mit den neuen Kräften gelingen wird, Cisco zur IT-Company Nummer eins zu formen? Vielleicht.

Die erste Klasse dieser neuen Generation von Presales und Account Managern wird im Februar 2014 starten.

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