Lenovo: "Ich gehe davon aus, dass sich die Verbraucherstimmung solide entwickeln wird"

Was glauben Sie, wie sich der Markt im laufenden Jahr ­entwickeln wird?

Positiv! Ich gehe davon aus, dass sich die Verbraucherstimmung solide entwickeln wird und das Konsumklima sich in seiner Aufwärtsbewegung fortsetzt. Produktinnovationen, Services und Dienstleistungen bilden den Motor für eine positive Marktentwicklung. Diese gute Entwicklung sehen wir auch dediziert für unser Unternehmen. Durch die Integration des System-x-Bereichs von IBM wird Lenovo zukünftig als kompletter Hardwarehersteller den Markt noch entscheidender mitprägen. Es erwartet uns mit Sicherheit kein leichtes Jahr, aber ich bin überzeugt, dass es ein gutes Jahr werden kann. Wir sind gerüstet für 2015.

Die SNB hat den Euro-Mindestkurs aufgehoben. Was halten Sie von diesem Entscheid?

Der Entscheid der SNB beeinflusst unser Geschäft derzeit nicht. Wir analysieren aber die aktuelle Situation und werden die weitere Entwicklung im Auge behalten.

Mit welchen Veränderungen wird sich der Fachhandel 2015 auseinandersetzen müssen?

Der richtige Mix zwischen Produkten, Services, Dienstleistungen und Kompetenzen ist gefragt. Ich glaube, diesen Prozess hat der Fachhandel bereits erkannt und ist auf dem richtigen Weg, die Kundenbedürfnisse noch zielgerechter abzudecken. Herausforderungen und Entwicklungen wie Big Data spielen dem Fachhandel in die Hände und eröffnen ein sehr grosses Potenzial. Nachholbedarf sehe ich bei Webshops und E-Commerce-Lösungen, die noch professioneller eingesetzt werden müssen, um den Einkaufsbedürfnissen der Kunden gerecht werden zu können. Eine Chance, die es im Jahr 2015 zu packen gilt. Als Hersteller, der sich zu 100 Prozent zum Channel bekennt, setzen wir weiterhin auf unsere Fachhändler und fördern diese entsprechend.

Welche Herausforderungen sehen Sie auf die ICT-Branche zukommen?

Das wichtigste Zukunftsthema ist aus meiner Sicht Big Data. Verschiedenen Studien zufolge  verdoppelt sich das weltweite Datenvolumen alle zwei Jahre. Unternehmen übertragen heute schon täglich Terabytes an Daten über grosse Entfernungen. Dies wirkt sich widerum auf Unternehmen aus, die zur Aufrüstung der Netzwerke und Rechenzentren gezwungen werden. Gleichzeitig wirkt sich dieses enorme Datenwachstum auf die Archivierung und Sicherheit aus. Wir als Hersteller sehen es deshalb als unsere Pflicht an, diesen Unternehmen dazu neue und vor allem passenden Lösungen anzubieten. Eine weitere Herausforderungen, respektive auch Chancen sehe ich im Bereichen Mobility und die Optimierung der Geschäftsabläufe mittels IT-Tools und IT-Skills der User. Die volle und umfängliche Nutzung von privaten Geräten im geschäftlichen Kontext wird spätestens dann eine Herausforderung sein, wenn sich die Y-Generation in Führungskraftpositionen etabliert haben.

Welche technischen Trends erwarten Sie für das Jahr 2015?

Die Veränderungen, welche die IT und die Digitalisierung auf die Wirschaft und die Gesellschaft haben, setzen sich in spannendem "Style" fort. 3D-Kameras, 3D-Printing, Computing Everywhere, Mobile Device Diversity und Management und Smarter Devices – Smart Band, Smart Watch, Smart Machines sind nur einige Stichwörter dazu. Lenovo hat anlässlich der CES in Las Vegas eine Reihe neuer Yoga-Convertibles, neue ThinkPad- Notebooks und eine Technologie (Any Pen) zur Stiftbedienung von Windows-Tablets ankündigen, bei der jeder leitende Gegenstand als Stylus verwendet werden kann. Die Any-Pen-Technologie beispielsweise werden wir nicht nur im Yoga Tablet 2, sondern auch in weiteren Modellen für das Businessumfeld anbieten. Abseits von Prozessoren und kleineren Hardware- Updates werden für Lenovo-Businessanwender insbesondere Anwendungen wie beispielsweise Touchpad und Tastatur wieder in ihre "alte" Form gebracht. Das bedeutet, dass das Touchpad in den neuen Thinkpad- Modellen wieder mit physischen Tasten an der Oberseite aufwartet. Dies geschieht auf Nutzerwunsch, da diese Neuerungen nicht auf die von uns gehoffe Resonanz gestossen sind. Wir sind am Input unserer Kunden sehr interessiert und lassen diese auch in Neuentwicklungen einfliessen.

Ihr Vorsatz für 2015?

Kontrollierte Work-Life-Balance