"Die Komplexität hinter dem UI steigt enorm"

Wie hat sich das Servergeschäft in den letzten zwölf ­Monaten verändert?

Andreas Bisang: Themen wie Private Cloud, konvergente Infrastruktur, Software-Defined und Flashspeicher sind mittlerweile auch im Mittelstand angekommen. Somit steigt der Bedarf nach Gesamt­lösungen, die von der Hardware über das Management bis zum Service alles beinhalten, massiv. Mit der Einführung der FX2-Produktfamilie stellt Dell eine ideale Plattform für die Realisierung solcher Projekte zur Verfügung, da diese Server-, Storage- und Netzwerkkomponenten in einer konvergenten, modularen und skalierbaren Plattform kombiniert sind. Generell spielt die konsequente Verwendung von offenen Standards bei aktuellen Power-­Edge-Server-Lösungen eine wichtige Rolle.

Vor welchen Herausforderungen stehen die Hersteller?

Eine der grössten Herausforderungen ist die Projektierung und Implementierung der oft komplexen Gesamtlösungen bei Unternehmen. Kundennähe wird deshalb bei der Umsetzung von Projekten immer wichtiger: die Zusammenarbeit von Herstellern, Channelpartnern und Endkunden muss funktionieren, wenn optimale Resultate erzielt werden sollen. Dell legt deshalb einen sehr starken Fokus auf den Aufbau des Channelgeschäfts.

Welche technologischen Trends zeichnen sich ab?

Ich glaube, dass Software-Defined-Lösungen eine grosse Zukunft haben werden. Virtualisierung von Servern ist heute Standard. Ein logischer nächster Schritt wird die Einbindung von Storage und Netzwerkkomponenten sein.

Welche Rolle spielen Aspekte wie Nachhaltigkeit, ­Energieeffizienz und Datensicherheit?

Diese Aspekte sind sehr wichtig. Für unsere Kunden sind Kosteneffizienz, Nutzung von bestehenden Infrastrukturen und Daten­sicherheit wichtige Punkte in der Projektplanung. Dell berücksichtigt diese Aspekte seit Jahren in der Entwicklung von neuen Produkten, etwa der PS-Storage-Familie. Die Arrays der Serie können über alle Generationen hinweg mit der aktuellen Firmware-Version betrieben werden. So kann die getätigte Investition über Jahre bestehen bleiben.

Worauf muss sich der Channel in den kommenden Jahren einstellen?

Die IT-Infrastruktur hat sich von einer unterstützenden in eine geschäftsrelevante Funktion verwandelt. Für Channelpartner wird es immer wichtiger, gutes Hardware- und Software-Know-how aufzubauen. Das Ziel ist, eine reibungslos funktionierende IT-Umgebung für Unternehmen zu gewährleisten und den steigenden Software-Defined-Anforderungen gerecht zu werden. Die Zusammenarbeit mit verschiedenen Projektpartnern wird immer wichtiger – egal ob Softwareentwickler oder Komplett­lösungsanbieter wie Dell.

Wo bieten sich für den Channel neue Umsatzmöglichkeiten?

Die Komplexität hinter dem Userinterface steigt enorm an, somit ist ein grosses Fachwissen in Nischenbereichen gefragt, etwa bei Software-Defined Storage oder -Networking. Eine reine Kunden-Lieferanten-Beziehung wird für die Implementierung von IT-Lösungen nicht mehr ausreichen. Die Position des Channelpartners wird sich immer mehr in die Rolle des "Trusted Advisors" bewegen.