2011 Mobile Trends

Die zehn Mobility-Trends nach Forrester

Uhr | Updated
von Marc Landis

Mobile/social/local, übertriebene Aufmerksamkeit für LTE und Profit durch Games sind drei von zehn Mobility-Trends, die Forrester in einer Studie nennt. 2011 soll erstmals mehr als eine Milliarde US-Dollar für mobiles Marketing ausgegeben werden. Das sei aber immer noch zu wenig.

Die Analysten von Forrester Research haben zehn mobile Trends für 2011 identifiziert, wie das Managermagazin CIO.de unter Berufung auf die aktuelle Studie „2011 Mobile Trends“ des Marktforschungsunternehmens berichtet. Firmen gäben mittlerweile Millionensummen für Mobility aus und die Investitionen alleine ins mobile Marketing seien dramatisch in die Höhe geschnellt. Dennoch nähmen die Firmen für mobile Marketing noch zu wenig Geld in die Hand.

Die zehn Trends

1. Boom der Kombination "mobile/social/local". Dieser Trend, so erwartet Forrester, werde getrieben von der weiter zunehmenden Verbreitung von Smartphones und durch die Nutzung von sogenannten location based services in Kombination mit sozialen Netzwerken unterwegs. Allerdings werden sich gemäss den Verfassern der Studie auf aus diesem Trend – vorerst – noch keine nennenswerten Erträge erzielen.

2. Das Jahr des „tumben“ Smartphone-Nutzers. Aufgrund einer Vielzahl günstiger Smartphones-Angebote kaufen sich immer mehr Menschen ein solches Gerät. Die Folge daraus ist laut Forrester Research, dass diese nicht mehr so aktiv, euphorisch und versiert im Umgang mit den Geräten sein werden, wie die Android- und iPhone-Käufer der ersten Stunde. Demzufolge dürften weniger Apps heruntergeladen werden, was Anbieter in der Preispolitik vor Probleme stellen könnte, glaubt Forrester. Allerdings würden trotzdem mehr mobile Medien und Daten genutzt.

3. Fragmentierung: Forrester ist der Ansicht, Android werde weiter wachsen und Symbian soll in Europa von Bedeutung bleiben. Die unterschiedlichen Betriebssysteme in mannigfaltigen Versionen in Kombination mit einer Vielzahl an Endgeräten führe zu einer weiteren Heterogenisierung des Marktes und zu steigender Inkompatibilität der Endgeräte. Die Vision Apps über Plattform-Grenzen hinweg zu entwickeln, scheint noch in weiter Ferne.

4. Apps oder mobiles Internet: Weiterhin herrsche ein Glaubenskrieg zwischen den beiden Ansätzen, meinen die Autoren der Studie Husson und Ask. Wahrscheinlich braucht es beides. Wer etwa einen speziellen Dienst sehr regelmässig abrufe, sei mit einer App gut bedient, Gelegenheitsnutzer suchten Infos wahrscheinlich lieber über mobiles Internet. Die hohen Kosten einer eigenen Entwicklung von Apps, die Wartung derselben und die begrenzte Reichweite der Plattformen von Apple und Android könnten mobile Produkt- und Service-Anbieter abschrecken und ins Web flüchten lassen, glaubt Forrester.

5. Ausgaben für mobiles Marketing steigen auf über eine Milliarde US-Dollar: Konsumenten würden schon heute Dienstleistungen und Waren für Milliarden von US-Dollar via Mobiltelefon kaufen, sagt Forrester. Deshalb soll in diesem Jahr gemäss Forrester-Prognose auch die Milliardengrenze für mobiles Marketing fallen.

6. Interaktion mit der physischen Umwelt: Technologie könne den Graben zwischen realer und digitaler Welt überbrücken, sind sich die Forrester-Analysten sicher. 2011 dürfte nun das Jahr werden, in dem Near Field Communication (NFC) eine wachsende Rolle spielt. NFC ermöglicht die drahtlose Übertragung von Daten zwischen verschiedenen Geräten über sehr kurze Entfernungen. Bisher verhinderten allerdings mangelnde Nachfrage und ein funktionierendes Geschäftsmodell noch den Durchbruch des von Sony und NXP Semiconductors entwickelten Standards. Das gelte aber auch für andere Technologien, die die Interaktion mit der näheren Umwelt via Handy ermöglichten. Dieser Markt wird laut Forrester vorerst eine Nische bleiben.

7. Übertriebene Aufmerksamkeit für LTE: Die neue Mobilfunkgeneration LTE ist am Start. Forrester schreibt dazu: "Aber wir empfehlen, diesen Hype zu ignorieren." Grund für diese Haltung Forresters sei, dass auch 3G / UMTS in Europa und den USA schon 2003 auf den Markt kam, aber auch 2010 immer noch erst die Hälfte der Handyverträge über diese Netzwerke laufen würden.

8. Servicequalität kommt vor Akquisition. Mehr Nutzerqualität; darauf wollen Firmen 2011 mit mobilen Angeboten setzen und Boden gut machen. Die Pflege des Kundenstammes steht laut Studie im Zentrum der Verkaufstätigkeit und kommt noch vor der Akquisition von Neukunden. Kostensenkungen zur Profitabilitätssteigerung würden zurückgestellt. Der Markt vertraut auf weiter steigende Nachfrage.

9. Profit durch Games: Es werden laut Forrester mehr Spiele für Smartphones entwickelt und damit auch Geld verdient. Im Segment Premiuminhalte erwarten die Marktforscher neue Geschäftsmodelle auf Abo-Basis.

10. "Mobile" ist mehr als Mobiltelefon. Der Trend zu Mobilität geht über die Nutzung von Handys und Smartphones hinaus. Mit der Einführung des iPads von Apple boomte 2010 boomte auch das Geschäft mit Tablets. E-Readers oder Netbooks würden den Mobility-Trend zusätzlich anschieben, meint Forrester. Die Vielfalt an Endgeräten dürfte laut Forrester noch weiter wachsen. In Zukunft müssten mobile Apps und Services deshalb so programmiert werden, dass sie auf allen mobilen Geräten funktionieren.

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