Swico ICT Index

ICT-Branche blickt betrübt ins vierte Quartal

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Der Swico ICT Index für das vierte Quartal 2016 hat den des dritten Quartals unterboten. Immer mehr Unternehmen hoffen auf die Politik. Sie soll bessere Rahmenbedingungen schaffen.

Die Schweizer ICT-Branche ist unter Druck. Ausländische Anbieter drücken die Preise. (Bild: Pixabay/Hans/CC0 Public Domain)
Die Schweizer ICT-Branche ist unter Druck. Ausländische Anbieter drücken die Preise. (Bild: Pixabay/Hans/CC0 Public Domain)

Der Indikator für die Stimmung in der Schweizer ICT-Branche, der "Swico ICT Index" ist für das vierte Quartal dieses Jahres auf 105,6 Punkte gesunken, wie der Branchenverband Swico mitteilt. Schon bei der letzten Befragung stand der Index mit 109,3 Punkten nicht sonderlich gut da.

Der Ausblick auf das aktuelle, dritte Quartal war damals trotzdem überwiegend positiv. Das ist jetzt etwas anders. Man dürfe aber nicht von einer düsteren Stimmung sprechen, schreibt der Swico. Sämtliche Segmente würden sich immer noch auf Wachstumskurs sehen. Allerdings auf einem weniger rentablen als bisher.

Softwareunternehmen sind die neuen Optimisten

Die Schweizer Softwareunternehmen etwa erwarten am meisten Wachstum im vierten Quartal. Der Indexwert des Segments kletterte auf 111,1 Punkte und löste damit das Segment Consulting als Optimist der Branche ab. Der Index der Consulting-Unternehmen sackte um 5 Punkte auf 107,5 Punkte ab.

Die Segmente IT-Technology und IT-Services rutschten ins Grenzgebiet. Der Wert für IT-Technology sank um 5 Zähler auf 100,9 Punkte, der für IT-Services um über 7 Zähler auf 101,8 Punkte. Werte unter 100 Punkten gelten als negativ.

Die Unternehmen der Segmente IT-Technology und IT-Services rechnen für das vierte Quartal zwar mit mehr Aufträgen und höheren Umsätzen. In Bezug auf die Bruttomargen sind sie jedoch pessimistisch.

Consumer-Electronics-Branche schöpft neue Hoffnung

Der Imaging-, Printing- und Finishing-Branche geht es dagegen offenbar sehr schlecht. Der Indexwert für das vierte Quartal liegt mit 89,6 Punkte tief in der negativen Zone und fast 10 Zähler unter dem Vorquartalswert. Die Branche rechnet mit starkem Umsatz- und Auftragsrückgang sowie einer tieferen Bruttomarge.

Die Stimmung in der Consumer-Electronics-Branche näherte sich wieder der 100-Punkte-Marke. Der Indexwert kletterte auf 97,5 Punkte. Im Ausblick auf das dritte Quartal hatte die Stimmung in diesem Segment einen Tiefpunkt von 93 Punkten erreicht.

Ausländische Konkurrenz erhöht Druck auf Schweizer Anbieter

Gemäss Mitteilung herrscht über alle Segmente hinweg ein anhaltender Druck auf die Preise. Die damit verbundene Erosion der Margen präge die Stimmung und drücke die Indexwerte.

Die Schweizer Anbieter plage zudem die spürbare Präsenz ausländischer Konkurrenten. Die könnten sich abseits vom starken Schweizer Franken vor allem durch ihre Grösse Vorteile verschaffen und Druck auf die Preisstrukturen in der Schweiz ausüben. Schwarz- und Grauimporte sowie digitale Absatzkanäle würden ebenfalls eine zentrale Rolle spielen.

Branche hoffe weiterhin auf die Politik

Schweizer Anbieter würden dem Druck und der Konkurrenz nicht nur durch die Weiterentwicklung ihrer Geschäftsmodelle begegnen können. Sie müssten auch ihre Kosten in den Griff bekommen und effizienter wirtschaften, schreibt Swico.

Wie schon im letzten Quartal hofft die Branche vermehrt auf die Politik. Sie soll in Anbetracht der prekären Lage - das schwierige und unsichere europäische und geopolitische Umfeld - stabile, konjunkturfördernde Rahmenbedingungen schaffen.

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