Hands-on

Samsungs Galaxy S10+ erkennt Bäume und ist bei Fingern skeptisch

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Samsung hat seine neue Galaxy-S10-Serie vorgestellt. Unter den neuen Smartphones befindet sich abgesehen vom Falt-Phone Galaxy Fold und dem 5G-Handy Galaxy S10 5G auch das Premium-Phone Galaxy S10+. Ein Smartphone, das wenige Wünsche offen lässt, aber wohl etwas gegen Daumen hat.

Am 8. März erscheint das Samsung Galaxy S10+ im Schweizer Handel. Samsungs neues Premium-Phone lässt sich zwar nicht falten und kann auch kein 5G, hat aber sonst einiges zu bieten, wie sich im Hands-on zeigte.

Mit der Galaxy-S10+-Reihe verabschiedet sich Samsung von der Notch. Die beiden Frontkameras des Geräts sind stattdessen auf der rechten Seite des 6,4 Zoll grossen Displays verbaut. Eine angenehme Lösung, die das Display insgesamt grösser erscheinen lässt. Bei den Kameras handelt es sich um eine 10-Megapixel-Selfie-Kamera und eine 8-Megapixel-RGB-Tiefenschärfe-Kamera. Was die RGB-Tiefenschärfe-Kamera bewirkt, erklärt der Hersteller nicht genau. Aber eines wird nach wenigen Schnappschüssen sicher, mit dem S10+ lassen sich qualitativ hochwertige Selfies schiessen, auf denen auch kleine Details scharf und klar sichtbar sind, an gewissen Tagen schärfer und klarer, als manchem lieb sein dürfte.

Hier finden Sie mehr Infos über Samsungs neues Falt-Handy und die weiteren Geräte der Galaxy-S10-Reihe.

Mit dem Galaxy S10+ bei Nacht aufgenommen. (Source: Netzmedien)

KI erkennt Bäume, Personen, Kleidung und andere Motive

Auf der Rückseite sind 3 Kameras verbaut: eine 12-Megapixel-Tele, eine 12-Megapixel-Weitwinkel und eine 16-Megapixel-Ultraweitwinkel-Kamera. Der Wechsel zwischen den drei Kameras ist simpel und mit einem Tap auf den Bildschirm erledigt. Allgemein ist die Bedienung der unterschiedlichen Kamerafunktionen sehr intuitiv, was die Experimentierlust weckt. Abgesehen vom Profimodus, bei dem sich Blende, Belichtung und Co. manuell regulieren lassen, bietet das S10+ eine Panorama-, Zeitlupe-, Zeitraffer-, und Super-Slow-Motion-Funktion. Alle "Foodies" dürften sich über den Essensmodus der Kamera freuen. Dieser rückt das Essen in den Fokus und lässt die Farben der fotografierten Speisen besser zur Geltung kommen.

In der Kamera des 10+ steckt KI. Die Szenenoptimierung erkennt laut Hersteller bis zu 30 Motive und übernimmt automatisch alle Einstellungen, um das erkannte Motiv zu inszenieren. Beim Ausprobieren erkannte das Gerät unterschiedliche Motive wie Kleidung, Esswaren, Gebäude, Bäume und Personen. Befinden sich jedoch mehrere Objekte auf engem Raum oder ist Bewegung im Spiel, scheint die KI leicht verwirrt. Besonders überzeugt in punkto Kamera hat die Szenenoptimierung in der Nacht. So lieferte das S10+ dank mehrerer übereinandergelegter Bilder sehr gute Ergebnisse selbst bei düsteren Lichtverhältnissen.

Aufnahme mit Galaxy S10+ von der gleichen Position aus mit: Ultraweitwinkel-, Weitwinkel- und Telephotokamera (v.l.). (Source: Netzmedien)

Liebes S10+, was hast du gegen Daumen?

Mit dem neuen Samsung-Phone lassen sich Videos in 4k aufnehmen. Apropos 4k: Videos in dieser Qualität kommen auf dem AMOLED-Display richtig gut rüber, auch bei Sonneneinstrahlung und im Dunkeln. Für alle, die gerne selber actionreiche Szenen aufnehmen oder sich beim Gehen filmen, bietet das S10+ die "Action Cam-Videostabilisierung." Zwar ist die Bildstabilisierung nicht mit den Ergebnissen vergleichbar, die man mit Equipment wie einem Gimbal erzielen würde, trotzdem überzeugt das Ergebnis: Beim Gehen oder Rennen gefilmte Videos lassen sich ansehen, ohne dass dem Zuschauer schwindlig wird oder die Aufnahmen verwackelt wirken.

Der Fingerabdrucksensor befindet sich wie bei Huaweis Flaggschiff Mate 20 Pro direkt auf dem Bildschirm. Beim Ausprobieren zeigte sich, dass der Ultraschallsensor des Samsung-Phones etwas gegen Daumen zu haben scheint. Selbst nach Durchführen des empfohlenen Updates und erneutem Scannen des Daumenabdrucks waren jeweils 2 bis 3 Versuche nötig, bis sich das Gerät entsperren liess. Mit der Entsperrung per Zeigefinger hatte das S10+ weniger Probleme. Häufig brauchte es aber auch hier einen zweiten Versuch. Blitzschnell lässt sich das Gerät hingegen per Gesichtserkennung entsperren, auch bei schummrigem Licht. Das einmalige Scannen des Gesichts für die Aktivierung der Gesichtserkennung war schnell erledigt, gefühlt 20-mal schneller als das Scannen des Fingerabdrucks.

Um andere Geräte per Wireless Power Share aufzuladen, legt man sie auf das S10+. (Source: Netzmedien)

Andere Smartphones und Wearables mit dem S10+ aufladen

Im Samsung-Gerät ist ein Akku mit einer Kapazität von 4100 Milliamperestunden verbaut. Um Energie zu sparen, soll das Phone Muster im Nutzungsverhalten erkennen und so den Energieverbrauch nicht genutzter Apps senken. Bei durchschnittlicher Nutzung hält der Akku mit einer Aufladung zwei Tage durch. Bis das Gerät wieder aufgeladen ist, dauert es ungefähr eineinhalb Stunden. Das S10+ lässt sich auch per Wireless Charging aufladen.

Das Samsung-Flaggschiff kann ausserdem andere Qi-fähige Phones aufladen - via Wireless Power Share. Dazu werden die beiden Geräte aufeinander gelegt. Wireless Power Share funktioniert auch, während das S10+ selber am Strom angeschlossen ist. Allerdings nicht, wenn der Akkustand unter 30 Prozent liegt. Praktisch: Samsung Wearables wie die In-Ear-Kopfhörer Galaxy Buds oder die Galaxy Watch können ebenfalls aufs S10+ gelegt werden um sie aufzuladen.

Im S10+ finden zwei SIM-Karten Platz. Ist nur eine SIM-Karte im Gerät, kann ausserdem eine Micro-SD-Karte eingesetzt werden. Das Handy verfügt über einen USB-C-Anschluss und, was Fans der guten alten Kopfhörerbuchse freuen dürfte, eine 3,5-Millimeter-Audioklinke.

Verfügbar ist das Gerät in den Farben Prism White, Prism Black, Prism Green und Prism Blue mit folgenden Speicherkapazitäten:

  • 128 Gigabyte Speicher: 1029 Franken

  • 512 Gigabyte Speicher 1279 Franken

  • 1 Terabyte Speicher 1629 Franken

Zum Schluss ein Hinweis für Ungeschickte: Das Glas-Design des neuen Samsung-Phones ist zwar hübsch anzusehen, allerdings macht es das Gerät ziemlich glitschig. Auf unebenen Flächen abgelegt, kann es schon mal davon rutschen. Auch aus den Fingern gleitet es relativ einfach. Eine Handyhülle ist daher empfehlenswert.

Fazit

Mit dem S10+ bringt Samsung ein Smartphone auf den Markt, das sich nicht vor den Premium-Modellen anderer Hersteller verstecken muss. Besonders Fotografieren, Filmen und Herumexperimentieren mit den verschiedenen Kamerafunktionen machen richtig Spass, abgesehen davon, dass das Gerät qualitativ hochwertige Bilder liefert. Der Akku liefert genug Power, damit das S10+ auch bei starker Nutzung einen Tag ohne Aufladen übersteht. Überaus praktisch ist ausserdem die Funktion Wireless Power Share, mit der sich nicht nur andere Smartphones sondern auch Samsung Wearables aufladen lassen. Einen weiteren Pluspunkt gewinnt das Gerät dadurch, dass es immer noch über einen 3,5-Millimeter-Audioanschluss verfügt. Kritik gibt es lediglich für den Fingerabdrucksensor, der ziemlich launisch zu sein schien. Preislich liegt die S10+-Ausführung mit 128 Gigabyte Speicher ungefähr im gleichen Segment wie die Premium-Phones der Konkurrenten.

Das Testgerät des Galaxy S10+ wurde der Redaktion von Samsung zur Verfügung gestellt.

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