IDC-Studie

Der PC-Markt hängt am absteigenden Ast

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Die Verkäufe von PC-Geräten bleiben rückläufig. Über die nächsten 5 Jahre soll die Nachfrage nach Desktop-Geräten weiter schwinden. Doch einen Lichtblick gibt es: Notebooks und Detachable Tablets werden den Markt stabilisieren.

Die Verkäufe von Personal-Computing-Geräten – traditionelle PCs und Tablets – werden 2019 um -3,3 Prozent zurückgehen. Wie Marktforscher IDC schreibt, folgt dieser Trend auf ein für kommerzielle PC-Verkäufe von Wachstum geprägtes 2018. Der Markt werde bis 2023 von 391,1 Millionen verkauften Einheiten auf 372,6 Millionen schrumpfen und eine durchschnittlich jährliche Rückgangsrate von -1,2 Prozent aufweisen.

Für die nächsten fünf Jahre erwartet IDC bei Detachable-Geräten ein moderates Wachstum von 4,6 Prozent. Die Marktforscher gehen davon aus, dass diese Produktkategorie eine grössere Rolle spielen wird, weil sich Anbieter zunehmend auf Unternehmens- und Bildungsmärkte ausrichten werden. Im Bildungssektor kommen immer mehr auf Chrome basierende Detachables zum Einsatz, was deren Absatz ankurbeln werde, prognostiziert IDC.

Auslieferungen von Slate Tablets, wie es weiter heisst, werden mit einer durchschnittlich jährlichen Rate von -4,4 Prozent zurückgehen und sich mehr im Weihnachtsgeschäft konzentrieren. Ein harter Konkurrenzkampf im Feld habe dazu geführt, dass mehr Marken ihre Präsenz vermindern oder gänzlich aus dem Markt aussteigen.

Traditionelle PCs werden es weiterhin schwierig haben

Die Nachfrage nach Desktop-Geräten sinkt weiterhin, aber Notebooks sollen den Markt für traditionelle PCs wieder stabilisieren. Zwischen 2019 und 2023 rechnet IDC mit einem leichten Rückgang von -0,4 Prozent in diesem Segment. Einige Hemmschwellen, die sich Ende 2018 bemerkbar machten, dürften weiterhin im Wege stehen.

Engpässe in CPU-Produktion und -Lieferungen würden das Volumen von Einstiegsgeräten einschränken. Kurzfristig beeinträchtigt dürfte auch der Gaming-PC-Markt sein, obwohl er 2018 an Fahrt gewonnen habe: Der Markt habe älteres Inventar an GPUs abzusetzen und das Gaming-Ökosystem müsse sich zuerst für Nvidias neues Angebot erwärmen.

Lichtblick im PC-Markt

Obwohl 2019 der Markt für kommerzielle PCs im Vergleich zu 2018 einen kleinen Einbruch erleiden soll, gebe es einen Lichtblick. Die Prognose für kommerzielle Notebooks fällt darin positiv aus.

IDC erwartet eine Welle an Last-Minute-Migrationen zu Windows 10 in diesem Jahr, insbesondere bei KMUs mit veralteter Ausrüstung. Fortschritte in der PC-Nutzererfahrung würden auch dazu führen, dass Notebooks zur dominanten Form der PC-Geräte transformieren und 2023 alleine rund 46 Prozent des Markts einnehmen werden.

"Notebooks, Mobile Workstations und abnehmbare Tablets werden bis 2023 voraussichtlich 53 Prozent aller Verkäufe ausmachen – eine klare Mehrheit", sagt Jay Chou, Research Manager des PC-Geräte-Tracker von IDC. "Auch wenn Personal Computing auf einer Vielzahl von Geräten und neuen Plattformen wie der Cloud stattfindet, glaubt IDC, dass es einen Platz für tragbare Geräte gibt, die sich an wandelnden Geschmäckern anpassen können, ohne dabei wichtige, aber unterschätzte Funktionen wie eine physische Tastatur zu verlieren."

"Während der PC-Gerätemarkt sich nach wie vor rückläufig zeigt, entwickelt sich die Marktverfassung weiter zum Besseren", fügt Linn Huang, Forschungsleiter für Geräte und Displays von IDC hinzu. "Und mit dem Aufkommen der Raytracing-Technologie und Dual-Screen- und faltbaren 5G-Geräten am Horizont dürfte das Premium-Segment Konsumenten und Profis gleichermassen überzeugen."

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