Vergleich von Moneyland

Auch im nahen Ausland kann Roaming richtig teuer werden

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Am 15. Juni hat die Schweiz ihre Grenzen geöffnet. Damit nach den Sommerferien keine böse Überraschung winkt, lohnt es sich, sein Mobilfunkabo etwas genauer unter die Lupe zu nehmen. Denn der Vergleich von moneyland.ch zeigt: Die Preisunterschiede sind gross und auch im nahen Ausland kann einen Roaming teuer zu stehen kommen.

(Source: Andrey Kuzmin / Fotolia.com)
(Source: Andrey Kuzmin / Fotolia.com)

Schweizer müssen die Sommerferien doch nicht unbedingt im eigenen Land verbringen, denn seit dem 15. Juni sind Reisen in viele europäische Länder wieder möglich. Damit kommt auch das Thema Roaming wieder auf. "Wer sich nicht informiert und sein Smartphone im Ausland unbedarft nutzt, kann in eine unangenehme Kostenfalle hineinlaufen", sagt Telekom-Experte Ralf Beyeler vom Onlinevergleichsdienst moneyland.ch. Beyeler rät, dazu im Ausland nicht einfach drauflos zu telefonieren oder zu surfen. "Denn wer sein Smartphone zum Standardtarif nutzt, bezahlt unverschämt hohe Preise." Insbesondere für Nutzer, die ein Handy-Abo ohne Inklusiv-Roaming haben, empfiehlt Beyeler Roaming-Angebote fürs Telefonieren und das mobile Internet.

Um die Roaming-Kosten bei den unterschiedlichen Anbietern zu vergleichen, erstellte moneyland.ch ein Kundenprofil. "Der Kunde ist während 14 Tagen in Europa, nutzt in seinen Ferien 1000 Megabyte Daten-Roaming und führt 60 Telefonate mit einer Gesprächsdauer von jeweils 2 Minuten. In der Auswertung nicht berücksichtigt sind Angebote mit Inklusiv-Roaming", beschreibt der Vergleichsdienst das Kundenprofil.

Mit dem Digitec-Abo wirds teuer

Insgesamt stiegen die Preise verglichen mit 2019 laut moneyland.ch bei fünf Anbietern, während sie bei zwei sanken. Auffällig sei, dass sich die Konditionen der günstigen Anbieter nicht geändert hätten. Dagegen seien die Preise vor allem bei Anbietern im mittleren Preissegment gestiegen.

Moneyland.ch stellte grosse Unterschiede zwischen den Angeboten fest. Am günstigsten kommt man laut dem Vergleichsdienst bei Lebara und Yallo weg. Deren Angebote sind jedoch nur in Kombination mit einem Abo erhältlich. Mit dem oben erwähnten Kundenprofil bezahlt man bei den beiden Anbietern jeweils 40 Franken. Swisscom, Sunrise, Salt, Lidl, Aldi sowie Wingo verlangten alle 60 Franken für die 60 Telefonanrufe und 1000 Megabyte Daten-Roaming.

Weniger günstig kommt man mit Digitec Connect weg. Hier wurden 152.40 Franken fällig. Das Angebot des Onlinehändlers bildet gemeinsam mit den Prepaid-Angeboten von Lidl und Salt (beide 274.95 Franken) und dem Prepaid-Angebot von Talk Talk (1151.50 Franken) den Schluss der Liste. Die mit Abstand höchsten Kosten entstanden mit dem Prepaid-Angebot ok von Valora. Hier bezahlt man 22'605.50 Franken. Moneyland.ch beschwichtigt aber: "Da es sich um Prepaid-Angebote handelt, müssen die Kunden wenigstens keine Angst vor einer Horrorrechnung haben."

Vergleich ohne Telefonie

Moneyland.ch nahm auch die Kosten für Daten-Roaming ohne Telefonie innerhalb Europas unter die Lupe. Am Günstigsten kommen Abokunden von Talk Talk weg. Ein Gigabyte Daten-Roaming kostet bei diesem Anbieter lediglich 10 Franken. Auf dem zweiten Platz ist Mucho Mobile mit 14 Franken, Swisscom belegt mit 14.90 Franken Platz drei. Mit 15 Franken fielen die Angebote von Quickline und Qynamic fast gleich teuer aus. Kunden von Aldi Suisse Mobile, Salt, Yallo und Lebara sowie Abokunden von Sunrise und M-Budget Mobile bezahlen fürs Daten-Roaming jeweils 20 Franken. Doppelt so viel wird bei Coop Mobile fällig. UPC-Kunden bezahlen für das Gigabyte 60 Franken.

Am teuersten wirds auch hier wieder für Prepaid-Kunden und zwar bei Talk Talk mit Kosten von 1000 Franken. Erneut am teuersten war das Angebot ok von Valora. Hier wurden 22'500 Franken fällig.

Anders sieht es aus, wenn Kunden 3 Gigabyte an Datenvolumen brauchen. Hier bezahlen Abokunden von Sunrise mit 19.90 Franken am wenigsten. Auf Platz zwei sind Yallo und Lebara mit je 25 Franken. Swisscom- und Salt-Kunden bezahlen 39.90 respektive 59.85 Franken. Auch wenn Konsumenten 10 Gigabyte an Datenvolumen benötigen, kommen sie mit Sunrise am günstigsten weg (29.90 Franken). Yallo und Lebara verlangen von ihren Abokunden hier 35 Franken. Alle drei Angebote beinhalten mit 40 Gigabyte laut moneyland.ch ein sehr grosses Datenvolumen. Wesentlich teurer sind hier auch Swisscom mit fast 135 Franken und Salt mit fast 140 Franken für 10 Gigabyte.

Viele Kunden nutzen den Standardtarif

"Seit Jahren setzen Schweizer Mobilfunk-Anbieter auf eine kundenfeindliche Strategie: Einerseits sehr hohe Normalpreise – so genannte Standardtarife – für Kunden, die sich vor der Nutzung nicht informieren. Andererseits attraktive Tarife im Rahmen von Optionen und Paketen für Kunden, die sich vor der Reise erkundigen“, heisst es im Vergleich. Eine Statistik des Bundesamtes für Kommunikation zeige, dass 2018 rund 84 Prozent der Roaming-Kunden zum Standardtarif telefonierten. Aus der Statistik gehe hervor, dass viele Nutzer vor der Auslandsreise keine Roaming-Optionen buchten.

Schweizer Telekom-Anbieter setzen stark auf Handy-Abos mit Inklusiv-Roaming, heisst es bei moneyland.ch. Solche Abos seien zwar praktisch, da Kunden zumindest in Europa ihr Smartphone relativ bedenkenlos nutzen könnten. Jedoch seien solche Abos für den typischen Ferienreisenden teuer. Für Nutzer, die nur einige Male pro Jahr im Ausland seien, lohnten sich die hohe Grundgebühr in der Regel nicht.

Worauf man beim Aussuchen des Handy-Abos achten sollte, erfahren Sie hier.

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