Kundennachfrage hält sich in Grenzen

Schweizer Onlinehändler entdecken das Geschäft mit Reparaturen

Uhr
von René Jaun und cka

Digitec Galaxus hat unlängst sein Angebot für Gerätereparaturen ausgebaut. Bei einem anderen Händler gehören Reparaturen schon lange zum Geschäft, wie Carpathia-Recherchen zeigen. Die Nachfrage auf Kundenseite hält sich aktuell aber noch in Grenzen.

(Source: emojoez / Fotolia.com)
(Source: emojoez / Fotolia.com)

Dass man defekte Geräte nicht per se wegwerfen muss, ist eigentlich bekannt. Angebote, um kaputte Geräte reparieren und ihre Lebensdauer verlängern zu lassen, gibt es immer mehr. Bekannt sind etwa die Repair Cafés, eine privat organisierte Initiative, die vom Konsumentenschutz unterstützt wird.

Was Digitec kann, macht Steg schon lange

Mit Digitec Galaxus hat hat ein grosser Schweizer Onlinehändler unlängst sein Angebot für Gerätereparaturen ausgebaut, wie eine Recherche des E-Commerce-Spezialisten Carpathia zeigt.

Demnach steht der Reparaturservice von Digitec Galaxus neu auch für Artikel zur Verfügung, die anderswo erworben wurden. "Wir wollen den Bedarf für solche Dienstleistungen auf dem Markt eruieren und wo möglich zur nachhaltigen Kreislaufwirtschaft beitragen", zitiert Carpathia den Onlinehändler.

Bei Mitbewerber Brack.ch bleibt vorerst alles beim Alten. Laut Carpathia kann man dort innerhalb der Garantiefrist Reparaturen im Kundenportal erfassen. Ausserhalb der Frist verweise man auf den Hersteller und übernehme gegen eine zusätzliche Handlinggebühr die Abwicklung. Weiter arbeite der Onlinehändler mit Partnern zusammen, um die Lebensdauer der Geräte zu verlängern. Namentlich nennt Carpathia etwa das Unternehmen Recommerce.ch, welches gebrauchte Geräte neu aufbereitet und wiederverkauft.

Der Händler Steg Electronics bietet laut dem Blogbeitrag schon seit mehr als 25 Jahren Reparaturen an. Es gebe Hardware und Ersatzteile oder auch Softwareupdates, unabhängig davon, wo die Geräte gekauft wurden.

Nachfrage auf tiefem Niveau

Weiter stellt Carpathia das Start-up Thingsy vor. Es habe sich die Verlängerung der Nutzungsdauer von Elektrogeräten zur Mission gemacht. Der bereits erwähnte Händler Steg Electronics gehöre zu den ersten Kunden des Unternehmens. Ein weiterer ist Revendo. Es ist eines von mehreren Unternehmen, die sich auf den Verkauf gebrauchter Smartphones, Tablets oder Laptops spezialisiert. Für sie bietet Thingsy "eine One-Stop-Shopping-Lösung für diverse After-Sales-Services", fast Carpathia zusammen.

Bei der Kundschaft stossen die Reparaturangebote der Onlinehändler jedoch nur auf mässiges Interesse. Sowohl Digitec Galaxus als auch Brack.ch teilen mit, dass sich die Nachfrage seit Jahrem auf tiefem Niveau befinde. Man habe bislang keinen Anstieg feststellen können, der sich auf ein erhöhtes Nachhaltigkeitsbewusstsein bei den Konsumentinnen und Konsumenten zurückführen lasse. "Wir haben eher den Eindruck, dass Konsumentinnen und Konsumenten öfter glücklicher sind mit einem Austausch als mit einer Reparatur", lässt sich Brack.ch zitieren.

Derweil wächst jedoch die Nachfrage nach gebrauchten Geräten. Im März teilte der Smartphonehändler Mobilezone mit, er wolle dieses Jahr das Geschäft mit solchen Geräten ausbauen.

Laut dem Recommerce Barometer 2022 will ein Drittel der Schweizerinnen und Schweizer gebrauchte Smartphones kaufen. Mehr dazu lesen Sie hier.

Webcode
DPF8_251214