Marktbericht

Höhere Preise bringen dem Schweizer Servermarkt ein Umsatzplus

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2022 wurden in der Schweiz weniger Server verkauft als im Vorjahr, wie Zahlen von IDC zeigen. Dies liege vor allem an ­Lieferengpässen. Gleichzeitig stiegen jedoch auch die Preise, was dem Umsatz ein Wachstum von 11 Prozent bescherte.

(Source: xiaoliangge - stock.adobe.com)
(Source: xiaoliangge - stock.adobe.com)

Die Zahl der verkauften Server ist im Jahr 2022 leicht rückläufig gewesen, wie Zahlen des Marktforschungsunternehmens IDC zeigen. Eckhardt Fischer, Research Manager IDC, führt diesen Trend vor allem auf Lieferengpässe zurück. 

Trotz des Rückgangs bei den verkauften Einheiten legte der Gesamtumsatz für das Jahr 2022 zu: Ein Umsatz von 589 170 US-Dollar bedeutet ein Plus von 11 Prozent. Die logische Schlussfolgerung: Server wurden teurer. Die Zahlen von IDC unterstreichen dies: Betrug der durchschnittliche Verkaufspreis 2021 noch 9705 Dollar, musste man 2022 im Schnitt 11 328 Dollar pro Einheit hinblättern.

Lieferengpässe als zentraler Faktor

«Als die ersten Lieferengpässe auftraten, konzentrierten sich die Anbieter auf die Erfüllung von Verträgen, die höhere Margen sicherstellten, um ihre Umsätze zu steigern, wenn die Lieferungen beeinträchtigt wurden», erklärt Fischer. Zudem hätten viele Unternehmen einige ihrer Allzweck-Workloads in die Cloud verlagert. «Die grösseren, intensiveren Workloads, die nicht für die Cloud geeignet waren, blieben jedoch vor Ort», sagt Fischer weiter. Als Anbieter schliesslich begannen, ihren Auftragsbestand abzuarbeiten, hätten sie sich mit einer deutlichen Verschiebung im Produktmix hin zu umfangreich konfigurierten Maschinen konfrontiert gesehen.

(Source: Netzmedien)

Rack Optimized besonders gefragt

Der Grossteil der verkauften Einheiten (90 Prozent) entfiel laut IDC auf Server mit x86-Architektur. Non-x86-Server machten demnach nur 10 Prozent aus. 2020 war diese Konfiguration noch für 23 Prozent aller verkauften Einheiten verantwortlich. «Dies ist auf das starke Wachstum der ARM-CPUs in vielen Bereichen zurückzuführen, vor allem aber auf ihre starke Leistung in den HPC- und Cloud-Märkten, in denen sie eine grosse Anziehungskraft entwickelt haben», erklärt Fischer den Trend in Richtung x86.

Unter den x86-Servern machten Rack Optimized Server mit 71 Prozent den Grossteil des Marktanteils aus. Auf Blade Server entfallen laut IDC 11 Prozent der verkauften Einheiten, die Kategorien Large System und Multi Node machten je 7 Prozent aus. 4 Prozent der verkauften Modelle waren Towers.
Der Anteil an Rack Optimized x86 nahm in den vergangenen Jahren am stärksten zu, stieg seit 2020 um 5 Prozentpunkte. Diese Verschiebung sei wiederum das Ergebnis von Lieferengpässen, der Verlagerung in die Cloud, der Konsolidierung und auch des Fokus der Unternehmen auf Einfachheit, meint Fischer.

HPE ist Marktführer

Hewlett Packard Enterprises hielt im vergangenen Jahr den grössten Anteil am Schweizer Servermarkt. Dahinter folgen Dell Technologies und ODM Direct. Diese drei Unternehmen teilen sich laut IDC 68 Prozent, also etwas mehr als zwei Drittel des gesamten Marktes. Lenovo und IBM komplettieren die Liste der fünf grössten Anbieter.
Auffällig ist, dass IBM in den vergangenen Jahren kontinuierlich abrutschte: 2020 konnte das Unternehmen noch den zweitgrössten Marktanteil verbuchen. «Wenn man IBM nur als Unternehmen für Server-Hardware betrachtet, dann sind sie vielleicht nicht mehr so leistungsfähig wie früher, aber das ist derzeit nicht ihr einziger Schwerpunkt», erklärt Fischer diese Entwicklung. 

So konzentriere sich der Hersteller inzwischen mehr auf Gesamtlösungen. «Wenn man das Non-x86-Geschäft betrachtet, so hat dieser Markt andere oder längere Lebenszyklen und neigt zu grösseren Geschäften, sodass es schwierig ist, Jahr für Jahr zu vergleichen.»

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