Hubert ­Rémond im Podium

Diese Trends treiben laut Spie ICS den Markt für Netzwerktechnik an

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von Coen Kaat

Sie wurden mit viel Pomp angekündigt, aber danach wurde es still um diese Themen. Was wurde eigentlich aus IPv6, Wi-Fi 6 & Co.? Wie es um die Einführung dieser und weiterer Trends steht, sagt Hubert ­Rémond, Head of Business Development Connectivity und Cybersecurity bei Spie ICS.

Hubert ­Rémond, Head of Business Development Connectivity und Cybersecurity bei Spie ICS. (Source: zVg)
Hubert ­Rémond, Head of Business Development Connectivity und Cybersecurity bei Spie ICS. (Source: zVg)

Welche Trends im Netzwerkbereich haben bei den Schweizer Kunden derzeit den höchsten Stellenwert?

Hubert Rémond: Globale Trends gelten auch für Schweizer Kunden: Cybersicherheit treibt viele Veränderungen voran, vom Datenschutz bis zur Gewährleistung einer sicheren Konnektivität für alle Anwendungen und Geräte. Der Fachkräftemangel ist eine Realität, wobei Kunden, Dienstleister und Hersteller um die besten Talente kämpfen.

Für 2024 wurde das Ende von IPv4 vorausgesagt. Gemäss Zahlen von Google liegt die Adoptionsrate von IPv6 bei knapp 35 Prozent. Wo ­hapert es mit der Umstellung auf den Nachfolger?

Ich glaube nicht, dass es ein Problem gibt. Die Komplexität und Kosten für die vollständige Umstellung sind eine Herausforderung. Um dies zu erleichtern, gibt es technische Lösungen, die die gleichzeitige Verwendung beider Protokolle ermöglichen, was den Druck zur Umstellung verringert.

Und wie steht es um die Umstellung auf Wi-Fi 6?

Wi-Fi 6/6E ist mittlerweile der Standard bei der Bereitstellung moderner drahtloser Infrastrukturen. Die Geschwindigkeit der Einführung wird von Endgeräten bestimmt. Weil drahtlose Standards rückwärtskompatibel zu älteren Generationen sind, erleichtert das den Übergang, macht ihn aber auch langsamer.

Was gilt heutzutage im Bereich Netzwerk-Security als State of the Art?

Beherrschen Sie die Grundlagen: Protokollierung, Überwachung, Endpunkt-Schutz, Schwachstellenmanagement, Backup und Incident-Response-Pläne tragen wesentlich dazu bei, eine sichere Umgebung zu gewährleisten. Wenn es um Netzwerksicherheit geht, sind Segmentierung (makro und/oder micro) und Netzwerkzugriffskontrollen unbedingt zu berücksichtigen.

Welche Trends erkennen Sie im Bereich der Automatisierung?

Sie eröffnet neue Möglichkeiten, etwa im Bereich der Cybersicherheit. Das frühzeitige Erkennen von Bedrohungen und deren schnelle Identifizierung sowie die Korrelation von Daten und die Extraktion von Werten aus einer Vielzahl von Quellen sind nur mit Automatisierung und ML möglich. Auch die Automatisierung von Infrastrukturen gewinnt an Fahrt. Wir bewegen uns weg von individuellen Skripten hin zur Entwicklung kompletter Pipelines.

Wie kann der Fachhandel in diesem Geschäft bei den (potenziellen) Kunden punkten?

Die Bereitstellung einer zuverlässigen und sicheren digitalen Erfahrung und die Verwaltung personenbezogener Daten gemäss Vorschriften sind entscheidende Faktoren. Als Kunde bin ich nicht bereit, meine persönlichen Daten bei Unternehmen zu gefährden, die Sorgfaltspflicht und Transparenz nicht wahrnehmen.

Die Antworten der weiteren Teilnehmenden des Podiums:

  • Fredy Bader, Swizzconnexx: "Der Fachhandel spielt immer dann eine wesentliche Rolle, wenn es um kompetente Beratung, Installation und Service geht."
  • Daniel Bertolo, Switch: "Die Vereinfachung des Betriebs durch Automatisierung und Orchestrierung steht bei vielen Kunden auf der Agenda."
  • Christoph Dubsky, Devolo: "Zudem kann der Fachhandel spezifische Lösungen anbieten, die den Anforderungen und Budgets der Kunden entsprechen."
  • Dashmir Kasa, Studerus: "Es gibt noch viel Potenzial, die Netzwerke bezüglich Sicherheit und Performance zu optimieren."
  • Andrej ­Massaro, Lancom: "Als Antwort auf den Fachkräftemangel braucht es Lösungen, die den Betrieb von Netzwerken so effizient wie möglich machen."
  • Andrea Savoca, Alltron: "Kunden suchen nach Partnern, die auch umfassende Beratung, Implementierung und Support bieten können."
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