David Mehr im Podium "IT am Arbeitsplatz"

Wie der IT-Arbeitsplatz von morgen gemäss IOZ aussieht

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von Coen Kaat

Trends wie Desk Sharing und das verstärkte Arbeiten im Homeoffice könnten den Eindruck erwecken, dass Büros heutzutage gar keine stationäre IT mehr benötigen. Wie der moderne IT-Arbeitsplatz aussieht und wohin die Reise geht, sagt David Mehr, Leiter Collaboration bei IOZ.

David Mehr, Leiter Collaboration bei IOZ. (Source: zVg)
David Mehr, Leiter Collaboration bei IOZ. (Source: zVg)

Wie wirken sich Trends wie Desk Sharing, das verstärkte Arbeiten im Homeoffice und das papierlose Büro derzeit auf das Geschäft mit IT für den Arbeitsplatz aus?

David Mehr: Hier beobachten wir zwei Effekte: Einerseits eine erhöhte Nachfrage danach, die Geschäftsabläufe und Informationsstrukturen auf einer Cloud-Arbeitsplattform abzubilden und andererseits ein enormer Wissensdurst der IT-Verantwortlichen und auch der Anwenderinnen und Anwender, wie die Produktivitätstools effizient im Arbeitsalltag genutzt werden können.

Was waren in den vergangenen 12 Monaten die wichtigsten Entwicklungen im Geschäft mit IT für den Arbeitsplatz?

Zwei Kräfte befinden sich in einem Seilzieh-Akt: Die Unternehmen in der Schweizer KMU-Landschaft sind mit viel Vorwärtsdrang am Digitalisieren. Gleichzeitig wird hinter vorgehaltener Hand immer wieder die Angst vor einer wirtschaftlichen Abkühlung geäussert. Jedoch spüren wir zum jetzigen Zeitpunkt (noch) keine Zurückhaltung bezüglich Arbeitsplatz-Investments. An der Marketingfront war und ist KI natürlich das absolute Überthema.

Wie sieht der ideale moderne Arbeitsplatz aus? Braucht dieser überhaupt noch stationäres Equipment?

Zwei Screens und eine Dockingstation auf einem höhenverstellbaren Schreibtisch ist alles, was es an stationärer Hardware am Wissensarbeitsplatz noch braucht. Die Mitarbeitenden haben alle ein eigenes Notebook und docken damit an einem freien Arbeitsplatz an. Ganz wichtig ist eine moderne Kommunikations- und Informationsplattform, auf der alle Mitarbeitenden ihre Informationen, Abläufe und Werkzeuge für die tägliche Arbeit finden.

Wie viel Marktpotenzial ist im Geschäft mit Arbeitsplatz-IT vorhanden? Oder sind alle Arbeitsplätze schon eingerichtet?

Ein moderner Arbeitsplatz muss vier Aufgabenfelder abdecken: Kommunikation, Information, Prozesse und Wissensmanagement. Das Marktpotenzial für die Einrichtung und Abbildung dieser Handlungsfelder ist unseres Erachtens noch immer sehr gross. Zwischen den Branchen sind die Unterschiede aber extrem. Je näher das Kerngeschäft eines Unternehmens an der IT dran ist, umso weiter wurde bereits digitalisiert. Bei traditionellen Geschäftsfeldern gibt es noch viel zu tun.

Welche technologischen Trends werden den Markt in den nächsten 12 Monaten prägen?

Ganz klar KI. Das Prinzip "junk in, junk out" muss ab jetzt die Leitlinie von uns allen sein. Nur dann, wenn eine Informations- und Datenlandschaft eines Unternehmens sinnvoll strukturiert und lean ist, kann eine künstliche Intelligenz ihre Wirkung entfalten. Konkret bedeutet das für die kommenden 12 Monate, dass Sie sämtliche ominösen "Archiv"-Ordner in Ihrer Ablage löschen können.

Die Antworten der weiteren Teilnehmenden des Podiums:

  • Andre ­Carvalho, HP: "Der klare Trend geht in Richtung eines standardisierten und wirklich universellen Arbeitsplatzes."
  • Friedrich Frieling, ADN: "Der moderne Arbeitsplatz ist vor allem Software-defined und damit zentral zu verwalten und höchstmöglich abgesichert."
  • Sven ­Murmann, UMB: "Wir stellen einen erhöhten Fokus auf das Mitarbeitererlebnis und Wohlbefinden sowie auf Nachhaltigkeit fest."
  • Gregor Naef, Achermann ICT-Services: "Desk Sharing, Homeoffice und das papierlose Büro beflügeln das ICT-Dienstleistungsgeschäft stark."
  • Christian Speck, Bechtle: "Der ideale moderne Arbeitsplatz zeichnet sich durch Flexibilität und Konnektivität aus."
  • Thomas Szegö, Ricoh: "Der Arbeitsplatz hat sich vom Workplace hin zu einem Workspace gewandelt , der unabhängig ist vom physischen Standort."
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