Podium zum Schweizer Druckermarkt

Kein Drucker ohne Extras: Achim Barmettler von ARP sagt, warum

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von Coen Kaat

Ein Drucker gehört in jedes Büro – zumindest im Moment noch. Aber schon heute stellt sich die Frage, wie man mit diesen allgegenwärtigen Produkten Geld verdient. Welche Zusatzdienstleistungen Händler noch erbringen müssen, sagt Achim Barmettler, Leiter Managed Print Services, ARP Schweiz.

Achim Barmettler, Leiter Managed Print Services, ARP Schweiz. (Source: zVg)
Achim Barmettler, Leiter Managed Print Services, ARP Schweiz. (Source: zVg)

Wie wird sich das Drucker-Jahr 2019 entwickeln?

Achim Barmettler: Entgegen dem westeuropäischen Markt gab es in der Schweiz bis zur Jahreshälfte 2018 ein Wachstum. Der Trend der Digitalisierung bislang papierbasierter Prozesse wird sich jedoch kontinuierlich verstärken. Es ist also im Jahr 2019 mit einer Marktschrumpfung zu rechnen. Als Folge werden die Preise weiter unter Druck geraten.

Wie verdient man heute mit so allgegenwärtigen Produkten wie Druckern noch Geld?

In wettbewerbsintensiven Märkten wie diesem ist das immer eine Herausforderung. Im transaktionellen Umfeld entscheiden Masse und Prozesskosten über einen rentablen Vertrieb von Druckern. Nur wer über einen schlanken Onlineprozess verfügt, kann langfristig die administrativen Kosten decken. Auch in der ARP hat ein Umdenken stattgefunden und so bieten wir unseren Kunden Zusatzdienstleistungen an. Mit unseren Managed Print Services und unseren beweglichen Partnern gelingt es uns, ein attraktives Paket mit positiver Rentabilität zu schnüren.

Welche Zusatzdienstleistungen sind unabdingbar für den Erfolg im Druckergeschäft?

Auch der Kunde versucht, wo immer möglich, administrative Kosten einzusparen. Er möchte für den Druckprozess keine personellen Ressourcen aufwenden. Das Outsourcen von Druckerlandschaften ist deshalb nach wie vor im Trend. Verschiedene Softwaretools helfen uns dabei, Prozesse weiter zu automatisieren und das Drucken für den Nutzer so einfach wie möglich zu gestalten – und gleichzeitig die Kosten nie aus den Augen zu verlieren.

Wie profitabel sind Refurbishing- und Recycling-Angebote?

Durch die Preisentwicklung im Druckermarkt haben Refurbishing- und Recycling-Angebote an Bedeutung verloren. Der preisliche Vorteil gegenüber einer neuen Flotte ist heute nicht mehr gross genug.

Wo liegen die Wachstumsmärkte?

Es gibt zwei Wachstumsmärkte. Zum einen ist dies die Inkjet-Technologie, die sich immer stärker im produktiven Büro ausbreitet und der übermächtigen Laser-Technologie die Stirn bietet. Umweltfaktoren und die mittlerweile stabile Qualität lenken den Kunden in Richtung «gesundes» Drucken. Zum anderen wächst der Markt der 3-D-Drucktechnologie stark. Das Potenzial in diesem Bereich ist enorm gross.

Die Antworten der anderen Podiumsteilnehmer:

  • Luis Branquinho, Oki: "Ein flexibles Angebot ist der Wachstumstreiber der Zukunft."

  • Tom Brunner, Also: "Operational Excellence – das ist die Grundvoraussetzung, damit man mit Druckern Geld verdienen kann."

  • Walter Frezza, Kyocera: "Wir können im Druckermarkt noch wachsen, jedoch hängt dies vom Tun jedes Einzelnen ab."

  • Richard Gaechter, Xerox: "Refurbishing und Recycling-Angebote von Geräten sind dann profitabel, wenn sich, ausser dem Preis, keine Vorteile daraus ergeben."

  • Sandro Nizzola, Brother: "Im Businessmarkt ist aufgrund der leicht wachsenden Wirtschaftslage noch Potenzial vorhanden."

  • Thomas Rieder, Faigle: "Im klassischen Digitaldruck-Bereich bietet die spezialisierte Beratung die grössten Wachstumsmöglichkeiten."

  • Peter Zanoni, HP: "Kunden erwarten innovative und sichere Drucklösungen, die sich nahtlos in ihr digitales Arbeits- und Privatleben einfügen."

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