Podium zum Schweizer Druckermarkt

Kein Drucker ohne Extras: Walter Frezza von Kyocera sagt, warum

Uhr
von Coen Kaat

Ein Drucker gehört in jedes Büro – zumindest im Moment noch. Aber schon heute stellt sich die Frage, wie man mit diesen allgegenwärtigen Produkten Geld verdient. Welche Zusatzdienstleistungen Händler noch erbringen müssen, sagt Walter Frezza, Sales Manager bei Kyocera.

Walter Frezza, Sales Manager bei Kyocera. (Source: zVg)
Walter Frezza, Sales Manager bei Kyocera. (Source: zVg)

Wie wird sich das Drucker-Jahr 2019 entwickeln?

Walter Frezza: Der Druckermarkt ist weiterhin im Umbruch, dies auch weil die Entwicklung Richtung Digitalisierung voranschreitet. Das bedeutet für den Druckermarkt, dass der Trend in Richtung Multifunktionsgeräte weitergeht, damit diese "neuen digitalen" Prozesse mit eingebunden werden können.

Wie verdient man heute mit so allgegenwärtigen Produkten wie Druckern noch Geld?

Der Preiskampf ist nach wie vor gross, und die Branche bewegt sich immer noch in einem Verdrängungsmarkt. Mit dem Produkt "Drucker" Geld zu verdienen, wird immer schwieriger, wenn man es als reines "Box-Moving"-Produkt sieht. Der Mehrwert liegt darin, dass Konzepte angeboten werden, von einer optimierten Verwaltung des Druckerparks zu "prozessoptimierten" Lösungen, bei denen die Drucker, sprich Multifunktionsgeräte, nach wie vor eine wichtige Rolle spielen. Die Herausforderung besteht nun darin, den Nutzen und den Mehrwert den Kunden aufzuzeigen.

Welche Zusatzdienstleistungen sind unabdingbar für den Erfolg im Druckergeschäft?

Wie erwähnt, ohne Dienstleistungen geht es nicht mehr. Die Dienstleistungen bestehen darin, die Hardware, bestimmte Software und den Service vollständig zu integrieren. Managed Print Services oder Managed Document Services gehören schon fast zum Alltag. Es geht darum, businessrelevante Prozesse in diese Infrastruktur zu integrieren. Da sind die Dienstleistungen sehr vielfältig.

Wie profitabel sind Refurbishing- und Recycling-Angebote?

Wenn die Entwicklung weiter in Richtung Konsolidierung von Druckerparks geht und entsprechend leistungsfähigere Geräte zum Einsatz kommen, die mehr genutzt werden, sind diese Angebote in der Schweiz nicht so attraktiv. Es kann für einzelne, kleinere Unternehmen interessant sein, aber dieser Markt ist wohl eher für das Ausland attraktiv.

Wo liegen die Wachstumsmärkte?

Gemäss IDCs Marktanalyse gehören 3-D-Drucker zu den grössten Wachstumsmärkten. Ganz genau genommen sind das nicht wirklich Drucker und sind dementsprechend unserem Geschäftsmodell ziemlich fremd. Wenn wir uns in unserem Umfeld umschauen, sehen wir durch die immer weiter fortschreitende Digitalisierung grosses Potenzial im Bereich Software und IT-Services. Der Harvard-Professor Clayton Christensen sagte: "Nicht die stärkste Art überlebt, auch nicht die intelligenteste, sondern die wandlungsfähigste." Dies ist unsere Herausforderung. Wir können im Druckermarkt noch wachsen, jedoch hängt dies vom Tun jedes Einzelnen ab, wie auch von unserer Wandlungsfähigkeit in unserem Business.

Die Antworten der anderen Podiumsteilnehmer:

  • Achim Barmettler, ARP: "Durch die Preisentwicklung im Druckermarkt haben Refurbishing- und Recycling-Angebote an Bedeutung verloren."

  • Luis Branquinho, Oki: "Ein flexibles Angebot ist der Wachstumstreiber der Zukunft."

  • Tom Brunner, Also: "Operational Excellence – das ist die Grundvoraussetzung, damit man mit Druckern Geld verdienen kann."

  • Richard Gaechter, Xerox: "Refurbishing und Recycling-Angebote von Geräten sind dann profitabel, wenn sich, ausser dem Preis, keine Vorteile daraus ergeben."

  • Sandro Nizzola, Brother: "Im Businessmarkt ist aufgrund der leicht wachsenden Wirtschaftslage noch Potenzial vorhanden."

  • Thomas Rieder, Faigle: "Im klassischen Digitaldruck-Bereich bietet die spezialisierte Beratung die grössten Wachstumsmöglichkeiten."

  • Peter Zanoni, HP: "Kunden erwarten innovative und sichere Drucklösungen, die sich nahtlos in ihr digitales Arbeits- und Privatleben einfügen."

Webcode
DPF8_123525