Podium zum Schweizer Druckermarkt

Kein Drucker ohne Extras: Luis Branquinho sagt, warum

Uhr | Updated
von Coen Kaat

Ein Drucker gehört in jedes Büro – zumindest im Moment noch. Aber schon heute stellt sich die Frage, wie man mit diesen allgegenwärtigen Produkten Geld verdient. Welche Zusatzdienstleistungen Händler noch erbringen müssen, sagt Luis Branquinho, Marketing Manager Switzerland bei Oki Europe.

Luis Branquinho, Marketing Manager Switzerland bei Oki Europe. (Source: zVg)
Luis Branquinho, Marketing Manager Switzerland bei Oki Europe. (Source: zVg)

Wie wird sich das Drucker-Jahr 2019 entwickeln?

Luis Branquinho: Im Office-Bereich wie generell im Druckmarkt gilt: Wer in die richtigen Segmente investiert, hat Erfolg – selbst in einem insgesamt rückläufigen Markt. Der Trend zu Farb-Multifunktionsdruckern, kurz MFP, etwa hält an. Bereits seit 2015 werden mehr Color- als Mono-Produkte verkauft, die Entwicklung zeigt hier jährliche Zuwachsraten. Gefragt sind dabei kompakte, leistungsstarke Produkte. Hier sind wir bei Oki vor allem mit unserer MC500er-Serie gut aufgestellt. Branchenübergreifend lässt sich zudem feststellen, dass der Trend im Zuge der Digitalisierung hin zu individuellen, durchgängigen Drucklösungen und weg von Einzel-Hardware geht. Bei Oki entsprechen wir dieser Entwicklung mit einem ausgeprägten Service-Bewusstsein – nicht umsonst hat uns der Deutschland-Test gerade mit der Auszeichnung "Kundenliebling 2018 der Druckerbranche" bedacht.

Wie verdient man heute mit so allgegenwärtigen Produkten wie Druckern noch Geld?

Damit sie erfolgreich bleiben, müssen sich Druckdienstleister breit aufstellen. Oki ist einer der ganz wenigen Hersteller am Markt, der ein sehr breites Portfolio an Druckern für alle Anwendungsbereiche anbieten kann: angefangen von Nadeldruckern über Mono- und Farb-Lösungen bis hin zu Grossformat-, Label- und Narrow-Printern. Unser Ziel ist es, uns neben dem Office-Bereich mit diesem breitgefächerten Angebot noch stärker neue Marktsegmente zu erschliessen. Denn mit diesem hochflexiblen Portfolio sind wir gut aufgestellt und können den unterschiedlichen Kundenbedürfnissen stets gerecht werden, egal wo die Prioritäten liegen.

Welche Zusatzdienstleistungen sind unabdingbar für den Erfolg im Druckergeschäft?

Der aktuelle Verdrängungsmarkt ist eine grosse Herausforderung für konventionelle Druckverfahren. Sich gegen den wachsenden E-Commerce-Sektor und den Digitaldruck zu behaupten, wird immer schwieriger. Aber genau darin sehen wir auch eine Chance, denn für Kunden sind zwei Faktoren wichtig, die weder das Internet noch der Digitaldruck-Sektor wirklich abdecken können: individuelle Produkte statt Massenware sowie durchgängige Drucklösungen statt Einzel-Hardware. Unsere grosse Stärke dabei sind unsere klare Channelstrategie und die vielen loyalen Fachhandel-Partnerschaften. Bei Oki unterstützen wir unsere Partner auf diesem Weg mit Schulungen und Vor-Ort-Assessments beim Kunden und liefern ihnen das nötige Know-how, um die Produkte nicht nur als Stand-alone, sondern vielmehr als Teil einer intelligenten digitalen Komplettlösung anzubieten.

Wie profitabel sind Refurbishing- und Recycling-Angebote?

Um natürliche Ressourcen bestmöglich zu schonen, hat Oki ein umfassendes Recycling-Programm entwickelt, das die Wiederverwertung von Verbrauchsmaterialien, wie Tonerkartuschen und Bildtrommeln, garantiert. Oki-Kunden können leere und verbrauchte Druckkomponenten kostenlos an die zuständige zentrale Sammelstelle senden. Dort werden sie sortiert und nachfolgend recycelt. Das Recycling-Programm zählt zu den wichtigsten und umfangreichsten Massnahmen des Konzerns zum Thema Umweltschutz

Wo liegen die Wachstumsmärkte?

Oki verfügt über Lösungen, mit denen sich nahezu jede Kundenanforderung – von der Visitenkarte bis zur Litfasssäule, egal ob Innen- oder Aussenbereich – erfüllen und individuell anpassen lassen. Aktuell sehen wir im Indoor-Design und im Etikettendruck starke Wachstumsmärkte, jedoch gilt generell: Ein flexibles Angebot, das neue und vor allem vertikale Märkte erschliesst und den unterschiedlichen Kundenanforderungen gerecht wird, ist der Wachstumstreiber der Zukunft.

Die Antworten der anderen Podiumsteilnehmer:

  • Achim Barmettler, ARP: "Durch die Preisentwicklung im Druckermarkt haben Refurbishing- und Recycling-Angebote an Bedeutung verloren."

  • Tom Brunner, Also: "Operational Excellence – das ist die Grundvoraussetzung, damit man mit Druckern Geld verdienen kann."

  • Walter Frezza, Kyocera: "Wir können im Druckermarkt noch wachsen, jedoch hängt dies vom Tun jedes Einzelnen ab."

  • Richard Gaechter, Xerox: "Refurbishing und Recycling-Angebote von Geräten sind dann profitabel, wenn sich, ausser dem Preis, keine Vorteile daraus ergeben."

  • Sandro Nizzola, Brother: "Im Businessmarkt ist aufgrund der leicht wachsenden Wirtschaftslage noch Potenzial vorhanden."

  • Thomas Rieder, Faigle: "Im klassischen Digitaldruck-Bereich bietet die spezialisierte Beratung die grössten Wachstumsmöglichkeiten."

  • Peter Zanoni, HP: "Kunden erwarten innovative und sichere Drucklösungen, die sich nahtlos in ihr digitales Arbeits- und Privatleben einfügen."

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DPF8_123518