Wilhelm Petersmann von Fujitsu im Podium

Wie aus Corona-Notbeschaffungen langfristige IT-Strategien werden

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von Coen Kaat

Covid-19 und der Lockdown haben die Digitalisierung stark angekurbelt. Viele Firmen mussten ihre Mitarbeitenden ins Homeoffice schicken und die dafür nötige IT besorgen. Wie nachhaltig dieser Corona-bedingte Schub ist, sagt Wilhelm Petersmann, Managing Director, Fujitsu Österreich und Schweiz sowie Head of Financial Services EMEIA.

Wilhelm Petersmann, Managing Director, Fujitsu Österreich und Schweiz sowie Head of Financial Services EMEIA. (Source: zVg)
Wilhelm Petersmann, Managing Director, Fujitsu Österreich und Schweiz sowie Head of Financial Services EMEIA. (Source: zVg)

Wie haben Sie den Corona-bedingten Trend hin zum Homeoffice ­erlebt?

Wilhelm Petersmann: Wie andere wurde auch Fujitsu von der Pandemie überrascht. Allerdings haben bei uns schon vor dem ersten Lockdown viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ganz oder tageweise im Homeoffice gearbeitet. Die Umstellung lief daher glatt. Bei unseren Kunden war die Ausgangslage sehr unterschiedlich. Manche mussten akut ihre IT erheblich umstellen, damit ihre Beschäftigten auch von zuhause aus arbeiten konnten. Corona hat deutlich aufgezeigt, wo technologisch justiert werden musste.

Wie sieht die Lage nun rund ein Jahr nach dem Beginn des ersten Lockdowns aus?

Nach der Notbeschaffung von Infrastruktur bei Pandemiebeginn geht es jetzt um langfristige IT-Strategien. Der durch Corona erzwungene Anstieg von Homeoffice zeigt, dass Veränderungen funktionieren. Viele Unternehmen sind noch nicht genug gerüstet; sei es produktseitig, bei Lösungen oder bei der IT-Sicherheit. Die Technologien, Produkte und Services sind verfügbar. Es sollte allen Unternehmen klar sein, dass Digitalisierung ein Schlüsselfaktor in Krisen ist und sie sich entsprechend aufstellen müssen.

Welche Technologien waren und sind besonders gefragt?

Wir sehen drei Trends: Erstens "mobiles Arbeiten", wobei mit "mobil" auch Homeoffice oder Homeschooling gemeint ist. Zweitens den zunehmenden Einsatz von Cloud-Diensten, häufig auf Basis von Hybrid IT. Und drittens gibt es Bedarf nach einer schnellen Bereitstellung von Diensten. Dafür stellen wir mit dem Fujitsu Service Hub eine Plattform bereit, bei der Kunden standardisierte und automatisierte Services buchen können. Das reicht von SAP-Services über Cloud-Dienste bis hin zum Support für den Anwender.

Wie gingen/gehen Sie mit Lieferengpässen um?

2020 war herausfordernd. Globale Lieferketten funktionierten nur eingeschränkt – das führte auch bei uns zu Lieferschwierigkeiten. Wir haben systemkritische Kunden, etwa Krankenhäuser, priorisiert und an Lagerbeständen aktiviert, was ging. An dieser Stelle ein Dank an unsere Channelpartner und Kunden, die mit uns das Beste aus der Situation gemacht haben. Aktuell können wir wieder verlässlich liefern: vom Display über Rechner, Server, Storage, Lösungen und (Managed) Services bis hin zum Management hybrider Infrastrukturen.

Wie nachhaltig ist Ihrer Meinung nach dieser Boost für die Digitalisierung?

Es gibt keine Rückkehr zum Status vor der Pandemie. Die neue Normalität, der kontinuierliche Wandel, wird die neue Konstante sein. Unternehmen mit hohem Digitalisierungsgrad meistern Krisen besser als Wettbewerber. Und Veränderungen betreffen ja nicht nur Prozesse und Tools, sondern auch die Unternehmenskultur oder die Art und Weise, wie zusammengearbeitet wird. Digitalisierung wird weiter beschleunigt – weil dadurch die Wettbewerbsfähigkeit steigt und die Gesellschaft in Krisen robuster wird.

Die Antworten der weiteren Teilnehmer des Podiums:

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