Drazen-Ivan Andjelic von Mitel im Podium

Wie sich Corona langfristig auf die Digitalisierung auswirkt

Uhr
von Coen Kaat

Covid-19 und der Lockdown haben die Digitalisierung stark angekurbelt. Viele Firmen mussten ihre Mitarbeitenden ins Homeoffice schicken und die dafür nötige IT besorgen. Wie nachhaltig dieser Corona-bedingte Schub ist, sagt Drazen-Ivan Andjelic, General Manager von Mitel Schweiz.

Drazen-Ivan Andjelic, General Manager von Mitel Schweiz. (Source: Netzmedien)
Drazen-Ivan Andjelic, General Manager von Mitel Schweiz. (Source: Netzmedien)

Wie haben Sie den Corona-bedingten Trend hin zum Homeoffice erlebt?

Drazen-Ivan Andjelic: Der Trend hat uns, wie alle anderen auch, überrascht. Vor allem mit welcher Intensität dieser nun seit über einem Jahr umgesetzt wird. Aber das Erfreuliche daran ist, dass dies von den Mitarbeitenden und Unternehmen bereits aktiv unterstützt und gelebt wird. Mitel hat natürlich den Vorteil, eigene Kommunikationslösungen inhouse zu entwickeln, die es unseren Mitarbeitenden und Kunden ermöglicht, die neuen Prozesse zu leben und dabei die Mitarbeitenden auf die Reise mitzunehmen.

Wie sieht die Lage nun rund ein Jahr nach dem Beginn des ersten Lockdowns aus?

Wir sehen, dass sich Unternehmen auf die Post-Covid-Zeit vorbereiten und zukünftig die Erfahrungen aus der Covid-Zeit nutzen wollen, um ihre Tätigkeiten und Prozesse zu aktualisieren. Unsere Partner haben sich darauf spezialisiert und unterstützen mit unseren Kommunikationslösungen ihre Kunden dabei, die Prozesse neu zu gestalten.

Welche Technologien waren und sind besonders gefragt?

Heute führen wir fast jede Unterhaltung via Video mit unseren Mitarbeitenden und auch sehr oft mit unseren Kunden und Partnern. Hier hat sich sehr viel getan und die Barrieren, sein Gesicht zu zeigen, sind massiv gesunken. Leider haben gleichzeitig auch Kommunikationsformen wie E-Mails zugenommen, was man früher in persönlichen Gesprächen schneller besprochen hatte. E-Mails haben aber auch den Vorteil, die Arbeitszeit flexibler gestalten zu können. Trotz allem ist aus vielen Unternehmen das traditionelle Telefon nicht wegzudenken, da die Investitionen über eine längere Zeit getätigt werden.

Wie gingen/gehen Sie mit Lieferengpässen um?

Wir sind in der glücklichen Situation, mit unseren Distributoren frühzeitig die Lager gefüllt zu haben, sodass wir heute immer noch ohne Lieferengpässe unsere Kunden bedienen können. Es zeichnet sich aber sicher weltweit durch die Pandemie ab, dass sich die Lieferzeiten verlängert haben. Umso wichtiger sind die intensive Zusammenarbeit und Planung mit unseren Partnern. Mitel liefert einen Grossteil der Lösungen mittlerweile auch als Software und kann damit sehr gut mit der Situation umgehen.

Wie nachhaltig ist dieser Boost für die Digitalisierung Ihrer Meinung nach?

Die Digitalisierung ist definitiv nachhaltig. Die Frage ist nur, wie viele Unternehmen die Geschwindigkeit der Veränderung beibehalten werden. Bereits Charles Darwin meinte, dass nur diejenigen überleben werden, die sich am schnellsten anpassen können - und nicht die stärksten oder intelligentesten. Ich glaube, wenn wir in der Post-Covid-Phase nur im Ansatz diese rasante Entwicklung beibehalten, dann haben wir bereits einen grossen Schritt nach vorne gemacht.

Die Antworten der weiteren Teilnehmer des Podiums:

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