Christoph Blankenhagen von Lenovo im Podium

Wie es nach dem Corona-bedingten Boost für die Digitalisierung weitergeht

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von Coen Kaat

Covid-19 und der Lockdown haben die Digitalisierung stark angekurbelt. Viele Firmen mussten ihre Mitarbeitenden ins Homeoffice schicken und die dafür nötige IT besorgen. Wie nachhaltig dieser Corona-bedingte Schub ist, sagt Christoph Blankenhagen, Channel & SMB Lead bei Lenovo Schweiz.

Christoph Blankenhagen, Channel & SMB Lead bei Lenovo Schweiz. (Source: zVg)
Christoph Blankenhagen, Channel & SMB Lead bei Lenovo Schweiz. (Source: zVg)

Wie haben Sie den Corona-bedingten Trend hin zum Homeoffice erlebt?

Christoph Blankenhagen: Für mich persönlich ging es relativ einfach und schnell. Wir bei Lenovo wurden mit dem notwendigen Equipment wie Monitor, Kopfhörer oder Kamera ausgestattet und hatten bereits 2019 auf MS 365 und Teams gesetzt. So gab es keine Brüche in der Arbeitsweise. Unser Office in Zürich wurde während der Corona-Zeit modernisiert und umgebaut. Neu waren gewisse Rules of Engagement wie eine kürzere Meetingdauer und geplante Zeit für Fitnessaktivitäten und Non-Business-Calls, um die berühmte Kaffeeküche zu ersetzen.

 

Wie sieht die Lage nun rund ein Jahr nach dem Beginn des ersten Lockdowns aus?

Unser Office-Umbau ist abgeschlossen und das neue Büro ist mit sehr vielen verschiedenen Grünpflanzen ausgestattet - wie im Dschungel. Flexible Arbeitsplätze und Rückzugsorte sind entstanden. Vermisst wird weiterhin, dass noch keine Kundenbesuche, Apéros oder Veranstaltungen stattfinden können. Das Engagement unserer Sales und das hautnahe Erlebnis unserer Produkte vor Ort fehlen so natürlich. Business-seitig spüren wir eine deutliche Nachfrage nach allen Geräteklassen.

 

Welche Technologien waren und sind besonders gefragt?

Wir spüren eine besondere Nachfrage nach mobilen Geräten im Einstiegs- und Medium-Segment, nach intelligenten Monitoren mit Fokus auf Ergonomie, Kabelmanagement, Platz und Energiebedarf sowie nach arbeitserleichternden Optionen wie Kamera, Tastaturen, Desktops im 1-Liter-Formfaktor oder Noise-Cancelling-Kopfhörer. Des Weiteren sind neue Arten der Bereitstellung von Arbeitsplatzmodellen gefragt, wie ein einfaches Device-as-a-Service-Konzept für den KMU-Markt und Smart-Collaboration-Produkte.

 

Wie gingen/gehen Sie mit Lieferengpässen um?

Als führender IT-Hersteller können wir, zusammen mit unseren Lieferanten und Partnern, die negativen Auswirkungen von Lieferengpässen minimieren. Am Anfang der Pandemie setzten wir auf eigene Frachtmaschinen, um den Ausfall der klassischen Logistikkette zu umgehen. Dann erfolgte eine 12-Monate-Bedarfsplanung mit der Distribution, um frühzeitig die Ware zu sichern, die erst in einem Jahr benötigt wird. Eine offene Kommunikation zusammen mit einer finanziellen Unterstützung der Partner runden das Bild ab.

 

Wie nachhaltig ist dieser Boost für die Digitalisierung Ihrer ­Meinung nach?

Nach einem Boost bei der Neuausstattung wird sich der Bedarf auf einem hohen Niveau einpendeln. Ich glaube, diese Änderung wird sich nachhaltig auf die Art und Weise der Zusammenarbeit und die Kommunikation mit den Kunden auswirken. Die digitale Ansprache des Kunden war vorher schon wichtig, jetzt wird sie essenziell, um einen nachhaltigen Geschäftserfolg zu erzielen. Auch neue Möglichkeiten, um die Digitalisierung zu finanzieren, ergeben sich. Das werden sicherlich die weiteren Treiber sein.

 

 

 

Die Antworten der weiteren Teilnehmer des Podiums:

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