Jonas Schmid von Akenza im IoT-Podium

Warum es für Endkunden schwierig ist, sich im IoT-Markt zurecht zu finden

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von Coen Kaat

Das Internet der Dinge (IoT) hat die Proof-of-Concept-Phase hinter sich gelassen. Das Geschäft ist aber von einem fragmentierten Markt geprägt. Wo das Potenzial für den Channel liegt und wie man dieses für sich gewinnt, sagt Jonas Schmid, Co-CEO & VP Business bei Akenza.

Jonas Schmid, Co-CEO & VP Business bei Akenza. (Source: zVg)
Jonas Schmid, Co-CEO & VP Business bei Akenza. (Source: zVg)

Welche Bedeutung hat das IoT für Sie beziehungsweise Ihre Partner?

Jonas Schmid: Das IoT hat als zentrales Element der Digitalisierung einen grossen Einfluss auf die Gesellschaft. Es verändert die Art und Weise, wie wir mit Produkten und Dienstleistungen interagieren. Dinge werden intelligent, das ist schon sehr disruptiv und beeinflusst Geschäftsprozesse, Geschäftsmodelle, Produkte und Dienstleistungen von allen Unternehmen. Es zeigt sich dabei oft, das unsere Kunden und Partner ein gewisses internes Level an technischen Verständnis auf allen Ebenen mitbringen müssen, um IoT-Projekte erfolgreich angehen zu können.

Wie hat sich das Geschäft mit IoT-Lösungen in der Schweiz im vergangenen Jahr entwickelt?

Allgemein ist das Bewusstsein für die Möglichkeiten des IoT definitiv grösser geworden. Es zeigt sich eine gewisse Reife bei der Lösungsfindung. Kunden haben in der Zwischenzeit eine bessere Vorstellung, wie ihre Anforderungen erfüllt werden sollen. Der Markt ist allerdings immer noch stark fragmentiert, mit ganz unterschiedlichen Standards und Infrastrukturen. Für den Endkunden ist es nach wie vor schwierig, sich in diesem Raum zurechtzufinden und die richtigen Partner für sein IoT-Projekt auszuwählen. Teilweise herrscht auch weiterhin eine interne "Make"-Mentalität ohne langfristige Resilienz.

Welches Potenzial birgt dieser Bereich noch?

IoT ist sicher eher eine Evolution als eine Revolution, und wir stehen ja erst am Anfang des Prozesses, unsere gesamte Umwelt zu vernetzen. Was wir sicher sehen werden, ist eine zunehmende Professionalisierung des Geschäfts; das heisst, mehr standardisierte Interfaces und modulare Architekturen, die anpassungsfähiger und besser an einen langfristigen Lebenszyklus angepasst sind.

Wo sind die grössten Geschäftsmöglichkeiten für den IT-Channel?

Was der Markt jetzt braucht, sind mehr IT-Unternehmen, die die Anforderungen der Endbenutzer verstehen und die Brücke schlagen können zwischen der physikalischen und der virtuellen Welt.

Wie müssen sich IT-Reseller und Systemintegratoren aufstellen, um das Optimum aus dem IoT herauszuholen?

Mit einer IoT-Plattform ist es heutzutage möglich, ein IoT-Projekt in ­wenigen Stunden statt in Monaten zu realisieren. In einem stark fragmentierten Markt ist es allerdings notwendig, sich dabei nicht nur auf ein Produkt zu konzentrieren, sondern ein Verständnis für die Stärken der verschiedenen Produkte zu haben und diese zum maximalen Kundennutzen einzusetzen. Der Fokus im Kundenkontakt liegt wohl mehr auf dem Lösungs- und Anforderungs-Consulting, Kunden möchten ­verstehen, welche Use Cases in ihrem Markt erfolgreich umgesetzt und welche Komponenten dafür eingesetzt wurden.

Die Antworten der weiteren Teilnehmenden des Podiums:

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