Windows-Applikationen auf Google-Chromebooks

Citrix, VMware und Nvidia pimpen Chromebooks

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Die Google-Partner Citrix, VMware und Nvidia haben neue Lösungen für Chromebooks angekündigt. Sie versprechen virtuelle Desktops, die Unterstützung von Audio- und Video-Playback und Workstation-ähnliche Grafik.

Im Februar 2014 kündigten Google und VMware eine Partnerschaft an, um Windows-Anwendungen auf Chromebooks zu virtualisieren. Nun hat VMware an der VMworld 2014 mehr dazu verraten: Auch der Grafikprofi Nvidia ist mit im Boot - er soll mithelfen, auf Chromebooks "virtuelle Desktops und Workstation-ähnliche Grafik" zu ermöglichen, sagt VMware in einer Medienmitteilung.

Hardware-Beschleunigung für Chromebooks

Rechenprozesse sollen laut VMware über Grafikkarten (GPUs) beschleunigt und zwischen mehreren virtuellen Desktops aufgeteilt werden können. Bald werde es möglich sein, Nvidia-GPUs auf Chromebooks mit VMwares Desktop-Virtualisierungssoftware Horizon zu kombinieren. Die neue Technologie sei unter anderem für Anwendungen mit hohen Grafikansprüche hilfreich. VMware nennt als Beispiele die beiden Programme Adobe Illustrator CC und Autodesk AutoCAD.

"Wir überwinden traditionelle Grenzen bei virtuellen Desktops und bieten eine neue Ökonomie für die Bereitstellung von grafikintensiven Applikationen durch die Leistungsfähigkeit der Cloud", kommentiert Sanjay Poonen, der bei VMware das Endkundengeschäft leitet.

"Stellen Sie sich Hersteller vor, die komplexe 3D-Modelle erschaffen und diese mit Ingenieuren rund um den Globus teilen", sagt Googles Produktmanager Caesar Sengupta. "Oder Physiker, die medizinische Bilder mit der Allgemeinheit teilen können und nicht mehr an High-End-Workstations gebunden sind." Möglich sein soll das auf Chromebooks mit dem Nvidia-Tegra-K1-Chip.

Eine Technologievorschau für registrierte Kunden soll ab dem vierten Quartal 2014 erhältlich sein. 

Neuer Citrix Receiver

Wenn VMware eine solche Ankündigung macht, muss Konkurrent Citrix natürlich nachziehen. Das Softwareunternehmen hat sofort reagiert und einen neuen Citrix Receiver für Chrome vorgestellt. Mit diesem sollen Chromebook-Nutzer künftig innerhalb von virtuellen Umgebungen auch auf gerätespezifische Funktionen zugreifen können, heisst es in einer Mitteilung.

Zu den neuen Funktionen zählen eine Integration von Google Cloud Print, die Unterstützung von Audio- und Video-Playbacks sowie direkte SSL-Verbindungen. Auch die Verwendung der Zwischenablage zwischen lokalen und virtuellen Anwendungen sei nun möglich, so Citrix.

Der Citrix Receiver für Chrome bietet nun also eine direkte Integration von bestimmten Chromebook-Funktionen und geht damit über die Möglichkeiten des bereits verfügbaren Citrix Receiver for HTML 5 hinaus. Mit dieser Browser-basierten Lösung konnte schon zuvor und ohne Installation einer Software per Chrome OS auf virtuelle Anwendungen und Desktops zugegriffen werden.

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