Unternehmen sind skeptisch

IT-Arbeitsplatz birgt Sparpotenzial

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Gemäss einer Studie von Citrix Schweiz können Unternehmen hierzulande Milliarden einsparen. Mit dem richtigen IT-Arbeitsplatz. Viele Firmen investieren auch in den digitalen Arbeitsplatz - aber weniger aus Spargründen.

Schweizer Unternehmen könnten viel Geld sparen. 12,3 Milliarden Franken oder rund 2 Prozent des BIP, um genau zu sein. Zu diesem Schluss kommt eine Studie des Marktforschers Crisp im Auftrag des Spezialisten für Desktop-Virtualisierung Citrix. Crisp befragte über 200 Entscheider von Schweizer Unternehmen zum Thema digitaler Arbeitsplatz.

Durch den Wechsel vom Desktop-Rechner auf Smartphone und Laptop könnten Schweizer Unternehmen insgesamt 915 Millionen Franken einsparen, rechnet Citrix vor. Höhere Kosten für die Lizenzierung von notwendiger Software wie File-Sharing-Tools oder Messaging-Programme beim digitalen Arbeitsplatz könnten durch geringere Raumkosten überkompensiert werden.

Da Smartphones und aktuelle Notebook-Modelle mit Webcams ausgerüstet sind, könnten Mitarbeiter Gespräche via Videokonferenz führen. Dies würde Schweizer Unternehmen Reisekosten im Gesamtumfang von rund 2,3 Millarden Franken ersparen.

Fokus auf Mitarbeiter

Die Studie geht auch der Frage nach der Adoption des digitalen Arbeitsplatzes nach. Die Autoren ziehen den Schluss, dass in fast jedem zweiten Unternehmen der digitale Arbeitsplatz existiert. Jedes vierte Unternehmen plane die Umsetzung oder befinden sich in der Evaluierungsphase.

Von der Einführung versprächen sich die befragten Unternehmen vor allem eine Steigerung der Mitarbeitermotivation und -produktivität. Doch sparen die Unternehmen auch? Daran glaubt nur jedes fünfte Unternehmen. Ein Drittel der Umfrageteilnehmer bezweifelt gar den Sinn des Digital Workspace für die Mitarbeiter.

Für 65 Prozent der Befragten verbessere der digitale Arbeitsplatz die Work-Life-Balance, schreiben die Studienautoren. Allgegenwärtig sei aber die Befürchtung, den Arbeitsplatz gar nicht mehr hinter sich lassen zu können. Über 55 Prozent der Befragten vermuten eine gesteigerte Belastung durch das "Always At Work"-Phänomen. Gut 40 Prozent glauben an die Vernachlässigung von Freizeit und Familie durch eine zu hohe Arbeitszeit. Datenschutz- und Überwachungsbedenken würden hingegen eine untergeordnete Rolle spielen.

Über 230 Personen befragt

Die Studie wurde von Crisp Research im Auftrag von Citrix Systems zwischen Mai und Juni dieses Jahres durchgeführt. 231 Entscheider und Angestellte aus Schweizer Unternehmen verschiedener Branchen und Grössen nahmen daran teil.

Für die Erhebung wurden acht Branchen ausgewählt, die das Konzept des Digital Workplace teilweise bereits nutzen oder es zumindest theoretisch ermöglichen. 16 Prozent der befragten Personen stammen aus der produzierenden Industrie, 13 Prozent gehören dem öffentlichen Sektor an. 12 Prozent der Teilnehmer arbeiten in IT, Telekommunikation und Medien, weitere 11 Prozent in Gewerbe und Handwerk.

Die verbliebenen Befragten kamen aus den Bereichen Transport und Verkehr, Handel (jeweils 9 Prozent) und Banken und Versicherungen (6 Prozent). 4 Prozent liessen sich keiner Branche zuordnen.

Die ausführliche Studie kann auf der Website von Citrix heruntergeladen werden.

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