Azure Dedicated Host mit Nebenwirkungen

Microsoft bittet Kunden von AWS und Konsorten zur Kasse

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Microsoft will die Kosten bei der Nutzung von Software auf den Clouds seiner Konkurrenten erhöhen. Dies zeigen Lizenzbedingungen für den neuen Azure Dedicated Host. Das US-Unternehmen zielt darauf ab, dass mehr Kunden auf den Azure-Zug aufspringen.

(Source: Vivid Pixels / Fotolia.com)
(Source: Vivid Pixels / Fotolia.com)

Microsoft hat den "Azure Dedicated Host" vorgestellt. Dabei handelt es sich um einen physischen Server, der auf dem Cloud-Service Azure gehostet ist und nicht mit anderen Kunden geteilt wird, wie "The Register" berichtet. Der neue Service habe allerdings einen Haken: Microsoft habe parallel die Lizenzbedingungen für die Nutzung eigener Software auf den Clouds von AWS, Google and Alibaba geändert. Diese Nutzung sei nun für einige Kunden teurer als zuvor.

Microsoft begründet die Änderungen auf der Firmenwebsite folgendermassen: "Das Aufkommen von dediziert gehosteten Cloud Services hat die Grenze zwischen traditionellem Outsourcing und Cloud Services verwischt und zur Verwendung von On-Premise-Lizenzen für Cloud Services geführt. Dediziert gehostete Cloud-Services von grossen Public-Cloud-Anbietern bieten in der Regel eine globale elastische Skalierung, On-Demand-Provisioning und ein Pay-as-you-go-Modell, ähnlich wie Multi-Tenant-Cloud-Services. Infolgedessen aktualisieren wir die Outsourcing-Bedingungen für Microsoft On-Premise Lizenzen, um die Unterscheidung zwischen On-Premise/traditionellem Outsourcing und Cloud Services klarzustellen und konsistentere Lizenzbedingungen für multi-Tenant-fähige und dediziert gehostete Cloud Services zu schaffen."

Die neuen Bedingungen sind laut Microsoft ab dem 1. Oktober in Kraft. The Register schreibt weiter, der Teufel liege im Detail. Viele derzeit noch erlaubte Softwareimplementierungen seien für dedizierte Cloud-Services verschiedener Anbieter dann nicht mehr zulässig. Microsoft mache es schwieriger oder in einigen Fällen unmöglich, eigene Lizenzen mitzubringen und zwinge Kunden, die Software entweder über ein SPLA (Service Provider License Agreement) zu mieten oder Lizenzen mit einer Software-Versicherung zu erwerben, einer jährlichen Servicegebühr. Microsoft erhoffe sich von den Preiserhöhungen wohl, dass Kunden auf die Azure-Cloud wechseln.

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