Erster AWS Summit Switzerland

Amazon umgarnt die Schweiz, doch es fehlt ein entscheidendes Detail

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Amazon Web Services will mehr Schweizer Kunden. Wie das gehen soll, zeigte das US-Cloud-Unternehmen am ersten AWS Summit in Baden. Rund 1500 Partner und potenzielle Kunden lauschten der neuen Schweiz-Chefin Yvonne Bettkober.

Yvonne Bettkober, General Manager Switzerland von AWS, eröffnete den Event. (Source: Netzmedien)
Yvonne Bettkober, General Manager Switzerland von AWS, eröffnete den Event. (Source: Netzmedien)

Amazon Web Services (AWS) beeindruckt gern mit Zahlen. Im vergangenen Jahr habe der Cloud-Provider fast 2000 neue Features und Services eingeführt, er wachse jährlich mit fast 40 Prozent und habe in der Schweiz mittlerweile mehr als 10'000 Kunden. Das sagte Yvonne Bettkober am 2. Oktober zur Eröffnung des AWS Cloud Summits. Die frisch gebackene Chefin von AWS Switzerland gab damit den Startschuss für den ersten grösseren Event des US-Unternehmens in der Schweiz. Rund 1500 Partner und potenzielle Kunden fanden sich dazu im Trafo Baden ein, wie sie sagte.

Bettkober, vormals Director Enterprise Solutions bei Microsoft Schweiz, gab sich ambitioniert. AWS wolle weitere Unternehmen zum Wechsel in seine Cloud bewegen. Gegenüber den Konkurrenten Google Cloud und Microsoft Azure habe die Tochter des Handelsriesen Amazon verschiedene Trümpfe in der Hand, sagte Bettkober. AWS habe das grösste Angebot, sei am längsten im Geschäft, eigne sich für Kunden jeder Grösse, höre auf seine Nutzer, entwickle sich stetig weiter und setze Sicherheit an erster Stelle.

Im Trafo Baden warteten AWS und seine Partner auf Interessenten. (Source: Netzmedien)

"Was AWS anders macht, ist wie und warum wir die Dinge machen", sagte Bettkober und meinte damit einen besonderen Pioniergeist, den die Firma lebe. Mit diesen Argumenten will das Unternehmen in der Schweiz zulegen, beispielsweise in der Finanzbranche. Die beiden Niederlassungen in Genf und Zürich sollen ausgebaut werden. AWS wird aber im Unterschied zu Google und Microsoft keine Cloud-Region mit eigenen Rechenzentren in der Schweiz eröffnen. Zumindest gab Bettkober keine Hinweise in diese Richtung. Es fehlt also noch ein Puzzlestück in der Cloud-Strategie von AWS für die Schweiz.

Ian Massingham stellte die Lösungen vor, die auf AWS laufen. (Source: Netzmedien)

Ein bunter Strauss von Diensten und Kunden

Eine Cloud-Region Schweiz sei aktuell auch nicht notwendig, ging aus dem Vortrag von Ian Massingham, Technical Evangelist bei AWS, hervor. Jede der heute 22 Regionen (drei weitere sind geplant) verfüge nämlich über mehrere isolierte Standorte, sogenannte "Availability Zones". Darauf liefen heute rund 170 Cloud-Services. Aus diesem Aufgebot stellte Massingham Datenbank-, Storage-, Sicherheits-, Container-, Analytics- und Machine-Learning-Dienste vor. Besonders strich er die Blockchain-Applikationen heraus. Mit ihnen wolle AWS zeigen, dass die Hype-Technologie konkrete Use Cases habe.

Zhao Wang von Ringier mit einem Schema der Technik hinter "Sherlock". (Source: Netzmedien)

AWS gab sich Mühe, seine Schweizer Kunden ins Rampenlicht zu rücken. Auf den Slides von Bettkober und Massingham waren unter anderen die Post, Novartis, die SBB und die NZZ zu sehen. Auf der Bühne demonstrierte Ivan Verbesselt, Senior Vice President Marketing von Kudelski, wie die Waadtländer Firma TV-Inhalte auf AWS verschlüsselt. Ava-Mitgründer Pascal Koenig pries die Fähigkeiten der Public Cloud beim Handling grosser Datenmengen eines Start-ups. Und Zhao Wang, Head of Data Technology beim Verlagshaus Ringier, stellte "Sherlock" vor, eine Plattform zur Analyse der Mediennutzung mittels künstlicher Intelligenz.

Falls sich AWS eines Tages doch zur Eröffnung einer Schweizer Cloud-Region entschliessen sollte, wäre das neue Rechenzentrum von Green eine Anlaufstelle. Das Unternehmen von Franz Grüter will mit viel Leistung auf wenig Raum Hyperscaler und KMUs nach Lupfig locken. Mehr dazu erfahren Sie hier.

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