Europäischer IT-Services-Markt auf Rekordhoch, DACH-Region schwächelt

Der europäische Markt für IT- und Business-Services hat im 3. Quartal 2021 ein neues Rekordhoch erreicht. Gemäss Marktforscher ISG war die Nachfrage nach cloudbasierten Diensten die treibende Kraft dahinter. Dagegen gingen die Ausgaben für Managed Services das dritte Quartal in Folge zurück. Die Zahlen stammen vom EMEA ISG Index, der Fremdvergaben mit einem jährlichen Auftragsvolumen von mindestens 4,3 Millionen Euro erfasst.

Im dritten Quartal 2021 lag das Volumen des Gesamtmarkts gemäss Mitteilung bei 5,6 Milliarden Euro. Dabei seien As-a-Service-Leistungen wie auch Managed Services erfasst. Im Vergleich zu einem eher schwachen dritten Vorjahresquartal sei das aktuelle Marktvolumen 36 Prozent höher. Der Gesamtmarkt bewege sich das vierte Quartal in Folge über der 5-Milliarden-Euro-Grenze.

As-a-Service auf Rekordflug, mässiger Erfolg bei Managed Services

Die Ausgaben für cloudbasierte As-a-Service-Lösungen stiegen im Vergleich zum Vorjahresquartal um 59 Prozent auf 2,8 Milliarden Euro. Auch Infrastructure-as-a-Service (IaaS) und Software-as-a-Service (SaaS) legten um jeweils 59 Prozent auf 2,1 Milliarden respektive 800 Millionen Euro zu, wie es weiter heisst. Beide Werte seien ebenfalls Quartalsrekorde.

Das jährliche Auftragsvolumen des Teilmarkts Managed Services wuchs zwar um 19 Prozent auf 2,75 Milliarden Euro, sei jedoch nach einem starken vierten Quartal 2020 schon drei Quartale in Folge rückläufig.

"Insgesamt zeigt sich die Auftragsvergabe durchaus robust", sagt Barbara Florschütz, Geschäftsführerin der Information Services Group (ISG) Germany, zum Teilmarkt Managed Services. "Ungeachtet dessen gibt es eine Reihe von Deals, deren Abschlüsse sich verzögern. Dies betrifft insbesondere den Bereich der Finanzdienstleistungen. Zudem sehen wir eine anhaltende Schwäche in der Fertigungsindustrie, die darunter leidet, dass die wirtschaftliche Erholung in Europa derzeit eher schleppend läuft."

Europa-Markt stark, DACH-Raum und Grossbritannien schwächeln

Trotz Rekordhoch im dritten Quartal des europäischen Markts für IT- und Business-Services blieben die beiden grössten Einzelmärkte hinter den Erwartungen zurück, wie es weiter heisst. Dabei handelt es sich um den Markt der DACH-Region und den von Grossbritannien.

Die DACH-Region hatte gar das schwächste Quartal seit dem ersten Quartal 2019, wie ISG schreibt. Bei den Managed Services sank das jährliche Auftragsvolumen um 8 Prozent auf 446 Millionen Euro. Auch das IT-Outsourcing ging wegen einer Schwäche bei den ADM-Services (Application, Development & Maintenance) um 14 Prozent zurück. Dafür legte das Business Process Outsourcing (BPO) um 27 Prozent zu. Vor allem Engineering-Dienstleistungen hätten dazu beigetragen. Traditionelle BPO-Dienstleistungen seien hingegen rückläufig gewesen.

Die Schweizer ICT-Branche gibt sich übrigens dieses Quartal optimistisch - zumindest gemäss dem Swico ICT-Index. Welche Segmente besonders zuversichtlich sind und wo es hapert, erfahren Sie hier.