Patrick Matzinger im Podium zum Jubiläum

Wie sich der Channel im vergangenen Jahrzehnt gemäss Littlebit verändert hat

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von Coen Kaat

"IT-MARKT" blickt zurück auf zehn ereignisreiche Jahre im Schweizer IT-Channel. Was die Branche im vergangenen Jahrzehnt bewegte, welche Technologien den Markt prägten und welche Trends sich abzeichnen, sagt Patrick Matzinger, Präsident und CEO von Littlebit Technology.

Patrick Matzinger, Präsident und CEO von Littlebit Technology. (Source: zVg)
Patrick Matzinger, Präsident und CEO von Littlebit Technology. (Source: zVg)

Wie hat sich der Schweizer IT-Channel in den vergangenen zehn Jahren verändert?

Patrick Matzinger: Vor zehn Jahren hatte man den IT-Channel quasi totgeschrieben, was eine grobe Fehlprognose war. Stattdessen hat er sich entwickelt: Es entstanden neue Themen und spezialisiertes Know-how wurde aufgebaut. So sehen wir heute einen sehr differenzierten IT-Channel mit vielen Spezialthemen. Dementsprechend hat sich auch Littlebit gewandelt. Früher bedienten wir den Kanal nur mit Komponenten und der PC-Business-Marke Axxiv. Dank unserer engen Partnerschaften mit den Herstellern konnten wir neue Themen und Lösungen mit und für unsere sich spezialisierenden Kunden entwickeln. Ich denke hier an die Bereiche Digital Signage, Multi-Screen Solutions, Video-Conferencing, Homeoffice, Storage & Server (AMD EPYC) und so weiter.

Welche Technologien prägten ihn besonders?

Der Technologiewandel in den letzten zehn Jahren war enorm, besonders in den Bereichen der Digitalisierung, Smartphone/Tablet, Apps, Cloud, Streaming, Big Data, KI und so weiter. All diese Entwicklungen sind getrieben durch leistungsfähigere und flexiblere Hardware. Dies bezieht sich nicht nur auf den IT-Channel, sondern auf unser ganzes Leben. Daraus haben sich viele Chancen für den Channel ergeben, um die neuen Bedürfnisse von Firmen und Consumern zu bedienen.

Was war für Sie ein besonders einschneidender Moment?

Ausser Covid-19 gab es keinen besonders einschneidenden Moment für uns. Gefordert waren wir durch die konstante Weiterentwicklung. Darin gab es viele gute, aber auch weniger gute Momente.

Welche Trendlinien erkennen Sie derzeit?

Der Trend zur Spezialisierung ist ungebrochen. Vor allem aber müssen die Lösungen individuell und agil sein.

Wie wird sich Corona langfristig auf den IT-Channel auswirken?

Auf der einen Seite wurde die Welt noch etwas instabiler und unsicherer. Auf der anderen Seite werden wir in der Digitalisierung einen Boost ­sehen. Was man in zehn Jahren erreichen wollte, schafft man jetzt in einem Jahr. Davon profitiert der IT-Channel mehrheitlich. Langfristig besteht allerdings die Gefahr, dass es nach der Investitionswelle zu einer Investitionspause kommt. Darauf sollte man achten und frühzeitig dagegenwirken.

 

 

Die Antworten der anderen Teilnehmer des Podiums:

  • André Koitzsch, Infinigate: "Aber eins ist geblieben: Der Schweizer ICT-Channel ist nach wie vor sehr spannend, innovativ und extrem flexibel"

  • Norbert Kopp, Amontec: "Die Cloud-Services haben längst die Oberhand gewonnen."

  • Martin Lorenz, Competec: "Waren Dienstleistungen bisher Zusatzverkäufe, sind sie nun Kern der Wertschöpfung."

  • Gustavo Möller-Hergt, Also: "Wir haben uns vom IT-Distributor zum Technologie-Provider entwickelt, vom Schweizer Distributor zum internationalen Plattformanbieter."

  • Frank Studerus, Studerus AG: "Ein grosser Wandel war zudem die Umstellung auf All-IP. Die Schweiz ist da in einer Vorreiterrolle."

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