Surface Book in Zürich

Microsoft in der Kunstgalerie

Uhr | Updated
von Coen Kaat

Microsoft hat sein neues Surface Book einem Schweizer Publikum präsentiert. Im Zürcher Kunstwarenhaus konnte die Redaktion erste Eindrücke von Microsofts neuem Laptop sammeln.

Bei eisiger Kälte und versagenden Bahnverbindungen haben gestern Journalisten den Weg in die Zürcher Altstadt gewagt. "Schuld" an den roten und schniefenden Nasen war Microsoft. Der Hersteller lud ins Kunstwarenhaus. Inmitten der Gegenwartskunst gab es dieses Mal in der Zürcher Kunstgalerie allerdings die neue Hardware von Microsoft zu bestaunen: das Surface Book, das der Hersteller im Oktober ankündigt hatte.

Das Surface-Geschäft läuft gut für Microsoft. Mit der Produktlinie erwirtschaftete der Hersteller insgesamt 4,3 Milliarden US-Dollar, wie Kriszti Papai, Senior Product Marketing Manager bei Microsoft Schweiz, sagte. Da überrascht es nicht, dass Microsoft die Surface-Familie um eine neue Produktkategorie erweitert.

Im Gegensatz zu den Surface- und Surface-Pro-Modellen attackiert das Surface Book nicht das Tablet-Segment. Microsoft will stattdessen mit dem neuen Gerät in der Laptop-Kategorie mitmischen.

Laptop im A4-Format

Mit einer Diagonalen von 13,5 Zoll ist das Display des Surface Book mehr als 1 Zoll grösser als bei den Tablet-Modellen. Der Bildschirm kommt zudem in einem unüblichen 3:2-Format daher. Das Seitenverhältnis sei jedoch perfekt für PDFs, sagte Product Manager Papai, da dies exakt den Dimensionen eines A4-Blatts entspreche.

Komplett Laptop will das Gerät aber auch nicht sein. Auf Knopfdruck lässt sich der Bildschirm-Teil – Microsoft nennt diesen auch Clipboard – von der Tastatur loslösen. Damit trennt der Nutzer auch den Prozessor von der Grafikkarte. Denn die beiden Elemente sind nicht im gleichen Teil des Geräts verbaut.

Ein "echter" Laptop

Im Clipboard steckt ein Intel-Prozessor der sechsten Generation, so dass dieses auch unabhängig funktioniert. Die Nvidia-Geforce-Grafikkarte verbirgt sich jedoch unter der Tastatur. Um die volle Grafikleistung auszunutzen, muss man das Clipboard also an die Tastatur koppeln.

Aus diesem Grund ist die Entkopplung des Bildschirms Software-gesteuert. Auf Knopfdruck überprüft das Surface Book, ob die Grafikkarte derzeit verwendet wird. Kann das Gerät derzeit auf die Karte verzichten, zeigt ein grünes Licht an, dass der Nutzer das Clipboard entfernen kann.

Prozessor und Grafikkarte sind die grössten Wärmeerzeuger im Gerät. Mit der räumlichen Trennung der beiden will der Hersteller die Abhitze minimieren. Die Lüftungsschlitze befinden sich auf der Oberseite der Tastatur, oberhalb der Tasten.

Damit soll das Gerät zu einem "echten" Laptop werden, wenn man nach der Bedeutung des englischen Worts geht. Also einem Gerät, das man auf der Schoss verwenden kann. Denn das Surface Book strahlt seine Abwärme hinauf und nicht direkt auf die Oberschenkel des Nutzers ab.

Des Herstellers Stolz: die Tastatur

Das Surface Book machte auf die Redaktion einen durchaus positiven ersten Eindruck. So verfügt das Surface Book über eine sehr angenehme Tastatur – für diese zeigte sich Microsoft besonders stolz. Die Tasten bewegen sich lediglich 1,6 Millimeter. Dies sei im Vergleich zu anderen Tastaturen sehr wenig, sagte Papai. Dadurch sei die Tastatur sehr leise und zudem präzise.

Aber auch der Stift war sinnvoll in die Bedienung eingebunden. So reagierte er gut darauf, wenn der man den Druck variiert. Positiv fiel auch die Erweiterung der Schnittstellen auf – auch wenn das Surface Book mit zwei USB-Eingängen und einem SD-Card-Reader im Vergleich zu anderen Laptops eher spärlich ausgerüstet ist. Das Surface Pro 4 musste mit lediglich einem USB-Anschluss und einem Micro-SD-Kartenleser auskommen. Beim Surface Book befinden sich die Ports alle auf der Tastatur.

In der Schweiz kann das Gerät seit dem 5. Januar vorbestellt werden. Ab dem 18. Februar soll es dann bei ausgewählten Retail-Partnern erhältlich sein. Die UVPs reichen bis zu knapp 3000 Franken - je nach Ausstattung.

  • 128 GB, Intel Core i5 mit 8 GB RAM: 1699 Franken
  • 256 GB, Intel Core i5 mit 8 GB RAM und Nvidia-Geforce-Grafikprozessor: 2099 Franken
  • 256 GB, Intel Core i7 mit 8 GB RAM und Nvidia-Geforce-Grafikprozessor: 2349 Franken
  • 512 GB, Intel Core i7 mit 16 GB RAM und Nvidia-Geforce-Grafikprozessor: 2999 Franken
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