Neue Lösungen für Multiclouds

Nutanix lanciert Lösung für den richtigen Cloud-Mix in London

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Nutanix hält gerade seine Hausmesse in London ab. CEO Dheeraj Pandey stellte die "Xi Cloud Services" vor und Produkte-Chef Sunil Potti verriet, warum Nutanix seine Next-Konferenz wohl nie in Zürich veranstalten wird. Das Unternehmen kündigte ausserdem seine erste Cloud-Region in Europa an.

Nutanix-CEO Dheeraj Pandey in London (Bild: Netzmedien)
Nutanix-CEO Dheeraj Pandey in London (Bild: Netzmedien)

"Auf unserem Weg in die Multicloud-Welt besteht eine grundlegende Herausforderung für alle Unternehmen darin, ihre IT-Anwendungen nahtlos plattformübergreifend zu betreiben", sagte Nutanix-CEO Dheeraj Pandey in London. Dort findet gerade Nutanix’ Hausmesse Next statt. Die Enterprise-Clouds, die Unternehmen heute nutzen, seien viel zu monolithisch aufgebaut, so Pandey. Nutanix arbeite mit seinen Hyperconverged-Produkten daran, diese zu ändern.

Pandey verglich die Evolution der Enterprise-IT mit der Consumer-IT. Zuerst habe es Desktop-PCs gegeben, dann Laptops, Tablets, Smartphones und Wearables. Die Geräte seien kleiner geworden, was auch in der Enterprise-IT der Fall sei. Hier sei der Trend weg von Mainframes über Unix-Server und der (virtualisierten) Intel-x86-Plattform hin zu Container und Serverless-Technologien gegangen.

Nutanix und die Schweiz

Auf der Bühne war auch Sunil Potti, Nutanix’ Chief Product and Development Officer. Er äusserte sich an einem Roundtable mit Journalisten auch zum Schweizer Markt. "Die Schweiz war für uns schon vor zwei Jahren eine Killer-Economy", sagte Potti. Fast alle Schweizer Uhrenhersteller würden Lösungen von Nutanix nutzen, und "alle grossen Pharma-Unternehmen" ebenfalls. "Leider hat Zürich keine Halle mit Platz für 6000 Menschen", antwortete Potti auf die Frage, ob die Next-Konferenz auch mal in der Schweiz stattfinde. Nach Wien, Nizza und London sei nächstes Jahr Kopenhagen an der Reihe.

"Die Public Cloud war anfangs eine Konkurrenz für uns", sagte Florian Köppli, Country Manager Schweiz von Nutanix. "Heute ist das nicht mehr so." Nutanix habe sich in den letzten Jahren stark gewandelt: vom Anbieter von Hardware zum Spezialisten für Software und Enterprise-Clouds.

Neue Cloud-Lösungen

Nutanix-CEO Pandey geht davon aus, dass die Zahl der Enterprise-Workloads, die sowohl in privaten als auch in öffentlichen Clouds laufen, in den nächsten zwei Jahren um fast 20 Prozent ansteigen wird. Um diese Herausforderung zu meistern, kündigte Nutanix die "Xi Cloud Services" an. Sie sollen Firmen helfen, den richtigen Mix zwischen privaten und öffentlichen Clouds zu finden und Infrastruktur-Silos abzubauen. Administratoren sollen Apps so auf der für optimalen Plattform ausführen und trotzdem zentral verwalten können. Die Lösung besteht aus Xi Leap, Xi Frame, Xi Beam, Xi Epoch und Xi IoT.

  • Xi Leap erweitert die Cloud-Plattform von Nutanix um Disaster-Recovery-as-a-Service. Der Dienst ist in das Datencockpit Prism integriert. Er ermögliche Provisionierungen, Datenreplikationen, die Definition eines DR-Handbuchs und die Konfiguration von Sicherheit und Netzwerk in einem Tool.

  • Xi Frame ist eine Desktop-as-a-Service-Plattform mit einer rollenbasierten Zugriffskontrolle. Nutanix demonstrierte sie mit Google Earth und Fortnite – beide Anwendungen liefen flüssig.

  • Xi Beam soll Firmen helfen, die Governance in Multicloud-Umgebungen sicherzustellen.

  • Xi Epoch ist eine Beobachtungs- und Kontrolllösung für Multicloud-Applikationen. Sie bietet eine Google-Maps-ähnliche Oberfläche, um Flaschenhälse und Probleme bei der Verfügbarkeit in Cloud-Umgebungen zu finden.

IoT-Daten in Echtzeit verarbeiten

Laut Nutanix betrieben Unternehmen 2017 drei Milliarden Geräte im Internet der Dinge. Sie generierten bis zu 30 Mal mehr Daten als die über 30 Millionen Knoten in öffentlichen und privaten Clouds. Firmen schicken diese Daten oft zurück in die Cloud, um sie zu verarbeiten. Das kann Probleme mit Latenzen, Compliance und Datenschutz verursachen. Entscheidungen in Echtzeit zu fällen, ist so schwierig.

Nutanix will diese Probleme mit dem Dienst "Xi IoT" lösen, der nun allgemein verfügbar ist. Er bietet Rechen-, Maschineninferenz- und Datendienste, die am Netzwerkrand ablaufen. Der "Edge-Computing-Service" eigne sich für Smart Citys, die Fertigung, den Einzelhandel, das Gesundheitswesen und die Branchen Öl und Gas. Xi IoT erlaube es Entwicklern, sich auf die Geschäftslogik von Anwendungen und Diensten im Internet der Dinge zu konzentrieren, sagte Nutanix.

Xi IoT kann Daten zwar auch in die öffentlichen Clouds von Microsoft, Amazon und Google oder in private Clouds übertragen. Die Daten würden aber zuerst am Netzwerkrand und in Echtzeit verarbeitet, sagte Nutanix. Dabei sollen die Edge- und Core-Cloud-Implementierungen auf derselben Daten- und Verwaltungsebene arbeiten. Xi IoT ermögliche zudem eine automatisierte Einrichtung der Edge-Geräte.

Administratoren sollen alle Edge-Standorte über ein Tool verwalten können, egal wo die Daten liegen. Für Entwickler gebe es Programmierschnittstellen, um containerisierte Anwendungen umzusetzen. Einzelne Funktionen könne man einfach in bestehende CI-/CD-Pipelines integrieren, sagte Nutanix.

Die Xi Cloud Services sind bereits verfügbar. Leap ist für Kunden in den östlichen und westlichen Verfügbarkeitszonen der USA erhältlich. Weitere Verfügbarkeitszonen sind für das erste Quartal 2019 in England geplant. In London werde man dafür einen neuen Cloud-Standort einführen, so Nutanix.

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