Swico hat seinen Consumer-Electronics-Index 2011 veröffentlicht

Schweizer CE-Markt stark rückläufig

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Um rund 10 Prozent, auf rund 1,57 Milliarden Franken, ist der Umsatz auf dem Consumer-Electronics-Markt in der Schweiz im vergangenen Jahr gegenüber dem Vorjahr gesunken. Damit wurde das Niveau von 2004 mit 1,53 Milliarden Franken knapp übertroffen.

Im vergangenen Jahr ist der Gesamtumsatz auf dem Consumer-Electronics-Markt laut einer Analyse vom Swico um rund 10 Prozent auf rund 1,57 Milliarden Franken zurückgegangen. Dies ist ein Minus von 9,69 Prozent. 2010 verzeichnete der Consumer-Electronics-Markt in der Schweiz noch einen Gesamtumsatz von 1,74 Milliarden Franken.

Auch der Schweizer Detailhandel insgesamt habe zum ersten Mal seit 30 Jahren einen Umsatzrückgang zu verzeichnen, hebt der Swico in seiner Analyse vor. Die Gründe würden im Preiszerfall, aber auch in der Wechselkurssituation und der damit verbundenen Frankenstärke liegen. Dies habe auch bei gleichbleibenden oder leicht gestiegenen Stückzahlen in einzelnen Segmenten zu massiven Umsatzeinbussen geführt. Als weitere Gründe gibt der Swico das Ausbleiben von Grossanlässen – wie Fussball-EM oder WM – an. Nicht zuletzt hätten die Schweizerinnen und Schweizer gelegentlich auch im grenznahen Ausland eingekauft.

TV-Markt

Im Fernsehbereich lag gemäss Swico insbesondere das erste Halbjahr 2011 soweit unter den Erwartungen, dass das dadurch entstandene Manko auch durch das gute Weihnachtsgeschäft nicht hätte wettgemacht werden können. Die Stückzahlen der verkauften Flachbild-TVs sind zwar von 865'000 Stück im Jahr 2010 auf 878'000 Stück im vergangenen Jahr gewachsen, beim Umsatz resultierte jedoch ein Minus von 11 Prozent: von 975,70 Millionen Franken im Jahr 2010 auf 867,25 Millionen Franken im vergangenen Jahr.

Der TV-Markt trage rund 75 Prozent zum Gesamtmarktvolumen bei. In rund 81 Prozent aller Schweizer Haushalte würden heutzutage ein oder mehrere Flachbildfernseher stehen. Für 2012 erwarte die Branche aufgrund von Produktinnovationen, wie beispielsweise OLED-Displays, Smart-TV oder grössere Full-HD-Bildschirme, Verkaufssteigerungen. Zusätzliche Kaufimpulse erhofft sich der Swico auch von der Fussball-EM und die Ende Februar erfolgte Umstellung auf HD beim Schweizer Fernsehen.

Video-Markt und Zubehör

Am Videomarkt setzt sich der seit Jahren feststellbare Trend zu Vernetzung und Streaming laut der Analyse fort. Auch das Zusammenwachsen von Services wie Internet, Video, TV und HiFi als auch der Trend zur Wiedergabe von Inhalten auf mehreren Geräten werde sich fortsetzen. Einen enormen Höhenflug würden derzeit Tablets und Web-Books erleben. Diese würden den Konsumenten neben dem Zusammenspiel mit dem Computer auch eine Vernetzung mit dem Smart-TV und dem Smartphone ermöglichen.

Positiv verlaufe ausserdem die Marktentwicklung bei den Blu-ray-Playern, die neben der Wiedergabe von hochauflösenden Bildern auch zunehmend im Bereich der Heim- und Internetvernetzung zum Einsatz kommen würden. Trotz allem ist auch hier der Umsatz von 183,58 Millionen Franken im Jahr 2010 auf 157,75 Millionen Franken im vergangenen Jahr zurückgegangen.

Boom bei Kopfhörern

Im Bereich Ton will der Swico gestiegene Ansprüche festgestellt haben. Bei den höherwertigen Geräten wie Receiver, Verstärker, Soundbars und Lautsprecher hätten die Umsätze gehalten und teilweise sogar gesteigert werden können. So ist in der Sparte: "Komplettsysteme" der Umsatz von 45,35 Millionen Franken im Jahr 2010 auf 52,40 Millionen Franken im vergangenen Jahr gestiegen. Auch bei der Sparte "Einzelgeräte" kam es zum einem Umsatzwachstum: Von 34,14 Millionen Franken im Jahr 2010 auf 38,40 Millionen Franken im Jahr 2011. Beim Geschäft mit den Kopfhörern, die früher mehr als Verbrauchsmaterial angesehen worden seien, schreibt der Swico von einem regelrechten Boom, der aktuell zu beobachten sei.

Dem Trend zu mobilen Abspielgeräten folgend, habe auch der Absatz von Docking-Stationen zugenommen. Docking-Stationen würden das Streamen von Musik und Filmen von den unterschiedlichsten Geräten im Haushalt erlauben. Der Umsatz bei den Set-Top-Boxen hingegen ist um beinahe die Hälfte, von 11,04 Millionen Franken im Jahr 2010 auf 6,09 Millionen Franken im vergangenen Jahr zurückgegangen.

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