Was den Schweizer Cloud-Markt ankurbelt
Die IT-Landschaft der Schweiz wandert immer mehr in Richtung Cloud. Aber was für eine Cloud? Eine Private Cloud? Eine Multi-Cloud-Umgebung? Wohin der Markt sich bewegt, sagt Roger Semprini, Managing Director Schweiz bei Equinix.

Wie hat sich der Schweizer Cloud-Markt im vergangenen Jahr entwickelt?
Roger Semprini: Der Markt beschleunigt sich aufgrund der sich weiter entwickelten digitalen Transformation nach wie vor. Diese baut auf einer digitalen Infrastruktur auf, deren Grundlage die Cloud-Infrastruktur ist. Beispiele sind Online-Gaming, Onlinevideo, virtuelle Konferenzen, Streamingdienste, Digital Payment sowie der Datentransfer unter Organisationen. Der Schweizer Markt hat profitiert und lokale Anbieter konnten das Momentum nutzen.
Welche technologischen Trends treiben den Markt zurzeit an?
AI, Edge Computing, IoT (privat wie geschäftlich), 5G und in unserem Bereich ganz klar Interconnection. Beispiele sind: Autonomes Fahren, Smart Buildings, Digital Signage oder auch E-Health. Gleichzeitig kommt Sustainability immer mehr in der Vordergrund und technologische Trends werden eingesetzt, um nachhaltiger zu werden.
Ist die Multi-Cloud für jedes Unternehmen die richtige Lösung?
Sobald man als Unternehmen Daten verteilen muss, wird es mit einer Single-Cloud-Umgebung schwierig. Die Frage ist, welche Daten in der Private Cloud bleiben müssen (zum Beispiel personenbezogene Daten) und welche ohne Bedenken in die Public Cloud können. Das muss jedes Unternehmen für sich entscheiden. Eine Public Cloud bietet – falls nötig – unbegrenzte Skalierung und somit viel mehr Flexibilität. In der Schweiz haben wir mittlerweile ein gutes Angebot an lokalen Anbietern wie auch Hyperscalern.
Was müssen IT-Dienstleister in Bezug auf Datenschutz und das DSG beachten?
Per 1. September 2023 gelten auch hier in der Schweiz die verschärften Datenschutzbestimmungen. IT-Dienstleister, die noch nicht GDPR-compliant sind, müssen sich sputen! Die Schweiz ist keine Insel, dafür ist das heutige Business viel zu vernetzt. Equinix hat mit den beiden Datacenter-Standorten Zürich und Genf den Vorteil, dass wir eine Datenhaltung in der Schweiz anbieten können – Stichwort "save haven". Das Datenschutzgesetz ist in der Schweizer Verfassung verankert und somit haben wir hier eine langjährige Datenschutz-Tradition. Das allein reicht aber nicht: IT-Dienstleister müssen genau beachten, in welchen Bereichen sie compliant sein müssen.
Die Antworten der weiteren Teilnehmenden des Podiums:
-
Manuel Altermatt, Google: "Der Multi-Cloud-Ansatz ist sinnvoll, wenn Unternehmen eine hohe Flexibilität wünschen."
-
Frédéric Brunier, Accenture: "Die Nachfrage nach industriespezifischen Cloud-Lösungen wird immer grösser."
-
Roman Feierabend, iSolutions: "Dienstleister müssen aufgrund des DSG neue Beratungskompetenzen entwickeln."
-
Florian Köppli, Nutanix: "Eine Single-Cloud muss nicht zwangsläufig Alternativen ausschliessen.”
-
Thomas Kreser, Interxion: "Egal ob Multi- oder Single-Cloud, die Zukunft wird hybrid."
-
Oliver Schalch, CEO von Bithawk: "Single Cloud? Multi-Cloud? Keiner der beiden Ansätze ist dominant."
-
Christoph Schnidrig, AWS: "Die Datensicherheit hat höchste Priorität."

Update: Softwareone verzichtet auf Mindestannahmeschwelle für Crayon-Übernahme

Quickline steigert Erlös auf 248 Millionen Franken

Zahl behördlicher Überwachungsmassnahmen in der Schweiz verdoppelt sich

Logitech erhöht Umsatz, aber hadert mit Zöllen

Gangnam Style im Mittelalterstil

Martin Bürki wird neuer Comcom-Präsident

MMTS und Media Solutions bringen Pro-AV zur Home & Professional

Warum erfundene Programmbibliotheken die Softwarelieferkette bedrohen

Adnovum erzielt Rekordumsatz
