Was Kunden wollen

Michael Buser von Fenaco über die Zusammenarbeit mit den IT-Partnern

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von Coen Kaat

Die Agrargenossenschaft Fenaco bildet die Brücke zwischen den Schweizer Landwirten und den Kunden ihrer Erzeugnisse. Zudem betreibt sie die Detailhandelsketten Volg und Landi. Was für ein IT-Aufwand dahintersteckt, und wie die Genossenschaft dafür mit Partnern zusammenarbeitet, erklärt CIO Michael Buser.

Michael Buser (Source: Felix Peter)
Michael Buser (Source: Felix Peter)

Was beinhaltet Ihre tägliche Arbeit und wo kommen Sie mit IT-Dienstleistern in Berührung?

Michael Buser: Meine Hauptaufgabe ist die Führung des Departements Informatik und Logistik der Fenaco-Genossenschaft. Dazu gehören in der IT die unternehmensinterne Informatik, welche ich operativ als CIO führe, wie auch das IT-Unternehmen Bison Schweiz, das ein Tochterunternehmen der Fenaco ist, das ich als Verwaltungsratspräsident auf strategischer Ebene führe. Mit rund 400 internen IT-Mitarbeitenden verfügen wir über ein relativ umfangreiches, breites IT-Know-how. IT-Dienstleister involvieren wir dann, wenn wir spezielles Know-how benötigen, über das wir selbst nicht verfügen, beispielsweise im Sicherheitsbereich oder bei Einführungsprozessen neuer IT-Systeme.

Was sind die drei wichtigsten Eigenschaften, die Ihre IT-Dienstleister mitbringen müssen?

IT-Dienstleister, die für die Fenaco tätig sind, sollen eine hohen Spezialisierungsgrad aufweisen, gehören zu den Top 5 ihres Marktsegments, schaffen auf Anhieb eine starke Vertrauensbasis mit uns als Auftraggeber und bieten ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis.

Wo kaufen Sie die Komponenten, die Sie benötigen? Direkt beim Hersteller oder bei einem Fachhändler?

Wann immer möglich beschaffen wir Hard- und Software direkt beim Hersteller. Dafür verantwortlich ist unsere strategische IT-Beschaffung, die dank unserer Unternehmensgrösse optimale Ergebnisse erzielen kann: Die Fenaco erzielte 2016 einen Umsatz von knapp 6 Milliarden Franken und beschäftigt rund 10 000 Mitarbeitende. Sie gehört damit zu den 40 grössten Privatunternehmen der Schweiz.

Welche Bereiche Ihrer Unternehmens-IT haben Sie ­ausgelagert?

Wir haben zum heutigen Zeitpunkt keinerlei Bereiche der IT ausgelagert, abgesehen von einigen vereinzelten Cloud-Lösungen für besondere Aktivitäten – etwa bei der Unternehmenskommunikation Fenaco, die mit einem cloudbasierten Redaktionssystem für die Produktion von Corporate Media arbeitet.

Welche Bereiche würden Sie nie auslagern?

Grundsätzlich besteht zum heutigen Zeitpunkt nicht die Absicht, wesentliche Aktivitäten auszulagern. Gleichzeitig aber prüfen wir immer wieder von Fall zu Fall Möglichkeiten. Ich will daher nichts von Vornherein konsequent ausschliessen. Sicherlich nie auslagern würden wir IT-Bereiche, die strategische Bedeutung zur Sicherung und zum Ausbau unserer Marktpositionen haben. Dies ist insbesondere in Bereichen der Fall, in denen sowohl ein gutes IT-Know-how als auch ein profundes Fach-Know-how in unseren Branchen notwendig ist.

Was werden in der nächsten Zeit die grössten technischen ­Herausforderungen im Bereich IT für Sie sein?

Aufgrund der laufenden Ablösung von verschiedenen Legacy-Systemen sowie wegen des steigenden Digitalisierungsdrucks hat die Fenaco in den kommenden Jahren eine sehr hohe Zahl an IT-Projekten zu bewältigen. Aktuell haben wir in unserem Projektportfolio über 300 Projekte in rund 50 Geschäfts- und Dienstleistungseinheiten, die in den vier Geschäftsfeldern Agrar, Lebensmittelindustrie, Detailhandel und Energie tätig sind. Diese internen Kunden weisen alle unterschiedliche Anforderungen und Bedürfnisse aus, was die Ausgangslage äusserst komplex, anspruchsvoll und entsprechend spannend macht.

Wie können IT-Dienstleister Sie dabei unterstützen?

Wir benötigen spezialisierte Top-Dienstleister, um benötigtes Know-how an Bord zu holen und die uns in Spitzenzeiten mit den nötigen personellen Ressourcen unterstützen.

Die Redaktion fragt in der "IT-Markt"-Rubrik "Was Kunden wollen", was Unternehmen von ihren IT-Dienstleistern erwarten und wo die grössten Baustellen liegen. Die Auswertung der Interviews der vergangenen drei Jahre zeigt: IT-Dienstleister sollten auf ihre Kunden eingehen, einen Blick über den Tellerrand wagen und ruhig mal etwas mutiger auftreten. Lesen Sie hier die komplette Analyse.

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