"Time use Study"

Schweizer konsumieren über sechs Stunden Medien pro Tag

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Mehr als sechs Stunden pro Tag konsumiert ein Durchschnittsschweizer Medien. Audio- und Video-Inhalte machen den Löwenanteil aus. In der "Time use Study" spielen digitale Angebote und mobile Endgeräte kaum eine Rolle.

(Quelle: Pixabay)
(Quelle: Pixabay)

Mediapulse hat in Zusammenarbeit mit der SRG und dem Forschungsunternehmen Wemf die Mediennutzung in der Schweiz untersucht. Die Studie trägt den Titel: "Time use Study. Ein Spaziergang durch die Datenwelt des Schweizer Medientages". Dabei zeigte sich, dass ein Durchschnittsschweizer während des Tages rund sechseinhalb Stunden Medien konsumiert, exakt sind dies 313,4 Minuten, wie der Studie zu entnehmen ist. Diesen Konsum untergliedern die Forscher in die drei Bereiche Audio, Video und Text.

Audiokonsum

142,5 Minuten am Tag konsumieren die Schweizer im Schnitt Audioinhalte. Dabei macht das Radio mit rund 120 Minuten den Löwenanteil aus. Nahezu immer werden die Radioinhalte gemäss Studie live konsumiert, der Anteil von Demand-Inhalten liegt bei lediglich 0,6 Minuten. Die Schweizer konsumieren dabei 93 Minuten Radioinhalte über Audiogeräte und 21 Minuten über Autoradios. Der Anteil von Computern, Tablets, Fernsehern und Smartphones liegt bei nur wenigen Minuten.

Auf die Konserve, also auf CDs, Schallplatten oder Audiodateien, entfallen 14 Minuten. Dabei kommen Tonträger auf knapp 5 Minuten und Dateien auf etwas mehr als 9 Minuten. Konsumiert werden auch die Konserven-Inhalte mehrheitlich über klassische Audiogeräte. Der Anteil von Smartphones und Computern ist bei Audiodateien deutlich höher als beim Radio.

Videokonsum

An zweiter Stelle des Medienkonsums stehen die Videoinhalte mit einer durchschnittlichen Nutzungsdauer von 133,3 Minuten. Das Fernsehen hat mit einem Anteil von 122 Minuten die Nase vorne. Die Segmente Videos und Games kommen nur auf rund 6 Minuten Konsumdauer pro Tag.

Wie schon beim Radio dominiert laut der Studie das Live-TV. Mit 118,6 Minuten ist der Live-Konsum deutlich höher als der zeitversetzte Konsum, der nur bei rund 3 Minuten liegt. Das Endgerät schlechthin ist der Fernseher. 116,6 von 118,6 Minuten der TV-Inhalte werden darüber konsumiert. Der Anteil von PCs, Tablets und Smartphones ist im Vergleich marginal.

Textkonsum

Der Bereich Text steht für rund 12 Prozent des Medienkonsums. Dies sind etwa 38 Minuten pro Tag. Dabei entfallen 19,4 Minuten auf Zeitungen, 10,4 Minuten auf Bücher und 6,9 Minuten auf Zeitschriften, wie der Studie zu entnehmen ist. Newsportale erreichen in der Studie lediglich einen Wert von 1,7 Minuten am Tag.

Das bedruckte Papier ist in der Studie das dominante Medium. Der Anteil bei Büchern und Zeitungen liegt deutlich über 90 Prozent. Bei den Magazinen immerhin noch bei über 70 Prozent. Digitale Angebote spielen laut der Studie also kaum eine Rolle.

Fehlende Aspekte

Die Studie zeichnet ein sehr traditionelles Bild des Medienkonsums. Digitale Angebote spielen kaum eine Rolle. So wird der Medienkonsum über Onlineportale wie etwa Youtube oder auch über Social-Media-Angebote kaum berücksichtigt. Die Studie lässt den mobilen Konsum von Medien sogar aussen vor. Daher findet das Smartphone oder Tablet als Endgerät für den Medienkonsum in der Studie kaum Beachtung.

So entsteht der Eindruck, dass in der ganzen Schweiz Audio-, Video- und Text-Inhalte vor allem über Fernseher, Radiogeräte und bedrucktes Papier konsumiert werden. Ob dies auch in der Generation der unter 30-Jährigen noch so der Fall ist, sei zumindest infrage gestellt, denn die Studie schlüsselt die Daten nicht nach Altersgruppen auf.

Interaktive Aufarbeitung

Die Forscher bereiteten die Daten anhand einer interaktiven Grafik auf. Auf der Website können die Ergebnisse gefiltert betrachtet werden.

Für die Studie befragten die Marktforscher rund 3500 Personen in der Schweiz. Davon entfielen rund 1600 auf die Deutschschweiz, 1200 auf die Romandie und 660 auf die italienischsprachige Schweiz. Das Mindestalter der Umfrageteilnehmer betrug 15 Jahre. Erhoben wurden die Daten für den Zeitraum 2015 und 2016.

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