Ralph Urech im RZ-Podium

Wie KI und Nachhaltigkeit laut Solnet Hand in Hand gehen

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von Coen Kaat

KI beflügelt auch das RZ-Geschäft. Aber wie wirkt sich dieser Boom auf die Nachhaltigkeit aus? RZs verbrauchen ja auch ohne KI eine enorme Menge an Strom. Wie grün hiesige RZs sind, sagt Ralph Urech Business Development, Solnet / Data11.

Ralph Urech, Business ­Development, Solnet / Data11. (Source: zVg)
Ralph Urech, Business ­Development, Solnet / Data11. (Source: zVg)

Inwiefern hat die Popularität von KI zu einem Boost bei ­RZ-Dienstleistungen geführt?

Ralph Urech: KI-Anwendungen sind ein aktuelles Hype-Thema. Sicherlich führen die beliebten KI-Prompts und KI-Agents zu einem erhöhten RZ-Bedarf. Meines Erachtens dürfte der Boost jedoch noch kommen, nämlich dann, wenn KI-Anwendungen mehr und mehr in Geschäftsprozesse eindringen und repetitive Arbeiten für uns erledigen. Diese punktuell rechenintensiven Anwendungen (Peaks) verlangen nach mehr Rechenleistung. Und diese Rechenleistung wird in einer Public/Private Cloud oder auf eigenen Servern erbracht – aus einem RZ.

Führt der KI-Boom zu einer Verschlechterung der Nachhaltigkeit von RZs?

Nein. Die KI benötigt Energie, egal, wo sie betrieben wird. Klar soll sie auf energieeffizienten Servern laufen und in RZs mit bestmöglichem PoE und, idealerweise, einer Nutzung der Abwärme. Moderne RZs sind jedoch schon effizient und nachhaltig – aus ureigenem ökonomischem Interesse. KI-Anwendungen jedoch im eigenen Serverraum laufen zu lassen, ist möglicherweise nicht nachhaltig.

Wie grün sind die RZs in der Schweiz wirklich?

Ich bin überzeugt, dass die RZs in der Schweiz energieeffizient sind, denn ein RZ ist bestrebt, seine "Verluste" durch Kühlung, USV etc. möglichst tief zu halten, um marktgerechte Preise zu erzielen. Alles andere wäre ökonomisch und auch ökologisch unsinnig.

Wo setzen Sie KI selbst ein und sehen bereits die erwarteten ­Vorteile?

Neben den üblichen Spielereien, die es gibt, setzen wir KI bei administrativen Tasks ein: Research, Zusammenfassungen, Bild und Text etc. Im Kontext eines Colocation-RZs unterstützt KI bei der Planung und beim Capacity-Management – also der Analyse grosser Datenmengen –, um einen noch effizienteren Betrieb zu erzielen.

Welche weiteren technologischen Trends treiben den Markt derzeit an?

Mit Fokus auf RZs sehen wir eine gewisse Konstanz. Treiber sind die Digitalisierung, inklusive KI, und dadurch ein höherer Bedarf an Band- sowie Peak-Rechenleistung. Günstiger und besser werdende Connectivity, gepaart mit steigenden Ansprüchen an Verfügbarkeit, Sicherheit und Nachhaltigkeit, fördern zusätzlich das Outsourcing. (KI-)Anwendungen können so einfacher in RZs ausgelagert werden, die den Ansprüchen genügen. Durch Zentralisierung kann im RZ auch eine höhere Energieeffizienz erreicht werden, und es lohnt sich auch, die Abwärme des RZs zu nutzen.

 

Die Antworten der weiteren Teilnehmenden des Podiums: 

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